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Ufer der HoffnungOverlay E-Book Reader

Ufer der Hoffnung

Roman | Nora Roberts

E-Book (EPUB)
2013 Heyne
448 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-641-11158-8

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Aus dem ängstlichen Jungen Seth Quinn ist ein erfolgreicher Maler geworden, aber die Schatten der Vergangenheit lassen ihm keine Ruhe. Zuhause, bei seiner Familie hofft er, Frieden zu finden. Die schöne Drusilla kämpft gegen ihre eigenen Dämonen, doch gemeinsam haben sie und Seth eine Hoffnung auf Liebe...

Ein neuer Roman der Bestsellerautorin aus der erfolgreichen Quinn-Saga.

Nora Roberts wurde 1950 in Maryland geboren. Ihren ersten Roman veröffentlichte sie 1981. Inzwischen zählt sie zu den meistgelesenen Autorinnen der Welt: Ihre Bücher haben eine weltweite Gesamtauflage von über 500 Millionen Exemplaren. Auch in Deutschland erobern ihre Bücher und Hörbücher regelmäßig die Bestsellerlisten. Nora Roberts hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit ihrem Ehemann in Maryland.

Unter dem Namen J. D. Robb veröffentlicht Nora Roberts seit Jahren ebenso erfolgreich Kriminalromane.

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Zwei

»Raus aus den Federn, mein Freund! Du bist hier schließlich nicht im Erholungsheim!«

Die Stimme mit dem eindeutig sadistischen Unterton weckte Seth unsanft aus dem Schlaf. Er stöhnte, wälzte sich auf den Bauch und zerrte sich ein Kissen über den Kopf. »Hau ab! Hau bloß ab!«

»Wenn du glaubst, du könntest bis in die Puppen schlafen, dann hast du dich aber schwer getäuscht.« Cam zog genüsslich an dem Kissen. »Los, steh auf.«

Seth öffnete ein Auge. Es rollte hin und her, bis es ihm gelang, den Blick auf die Uhr auf seinem Nachttisch zu konzentrieren. Es war noch nicht einmal sieben. Er verbarg das Gesicht wieder in der Matratze und murmelte ein paar unhöfliche Worte auf Italienisch.

»Meinst du etwa, ich hätte all die Jahre mit Anna gelebt, ohne herauszubekommen, dass das 'Leck mich am Arsch' heißt? Also, ich fürchte, du bist nicht nur faul, sondern auch noch dämlich dazu.«

Cam riss Seth kurzerhand die Bettdecke weg, packte seine Fußknöchel und zerrte ihn auf den Boden.

»Scheiße. Scheiße!« Nackt und mit schmerzendem Ellenbogen, den er sich am Nachttisch gestoßen hatte, funkelte Seth seinen Peiniger wütend an. »Was zum Teufel soll denn das? Das hier ist mein Zimmer, mein Bett, und ich versuche, darin zu schlafen.«

»Zieh dir was an. Hinten im Garten wartet Arbeit auf dich.«

»Oh Gott, kannst du einem Menschen nicht erst mal einen Tag Ruhe gönnen, bevor du ihn zur Arbeit einteilst?«

»Junge, du warst zehn, als ich dich unter meine Fittiche genommen habe, und ich bin noch lange nicht damit fertig, einen anständigen Menschen aus dir zu machen. Also los, da draußen wartet Arbeit, die erledigt werden muss. Sieh zu, dass du in die Gänge kommst.«

»Cam!« Anna kam zur Tür herein, die Hände in die Hüften gestemmt. »Ich habe dich gebeten, ihn zu wecken. Von zusammenschlagen habe ich nichts gesagt.«

»Großer Gott!« Seth riss Cam die Bettdecke aus der Hand und schlang sie sich um die Taille. »Mensch, Anna, ich bin nackt!«

»Dann zieh dich an«, lautete Annas lapidare Antwort, bevor sie wieder verschwand.

»Wir sehen uns draußen«, erklärte ihm Cam, als er aus dem Zimmer spazierte. »In fünf Minuten.«

»Ja, ja, ja.«

Einige Dinge ändern sich einfach nie, dachte Seth, als er hastig in seine Jeans schlüpfte. Er könnte sechzig sein, und Cam würde ihn immer noch aus dem Bett werfen als wäre er zwölf.

Er griff nach seinem verschlissenen University of Maryland-Sweatshirt und zog es sich über den Kopf, während er aus dem Zimmer wankte.

Wenn es jetzt keinen heißen und frischen Kaffee gab, würde ihm das jemand bitter büßen müssen.

»Mom! Ich kann meine Schuhe nicht finden!«, ertönte es aus Jakes Zimmer.

»Sie sind hier unten!«, rief Anna zurück. »Mitten auf meinem Küchenboden, wo sie nichts zu suchen haben.«

»Nicht die Schuhe. Oh Mann, Mom! Die anderen Schuhe.«

»Such sie doch in deinem Arsch«, ertönte es aus Kevins Zimmer. »Dein Kopf steckt ja auch schon drin.«

»Du dürftest ja wohl auch keine Probleme damit haben, deinen Arsch zu finden«, kam die gezischte Antwort. »Du trägst ihn schließlich auf den Schultern.«

Der Austausch solch vertrauter Nettigkeiten in der Familie hätte Seth wohl ein Lächeln entlockt, wenn es nicht erst kurz vor sieben gewesen wäre, wenn es in seinem Ellenbogen nicht so höllisch gepocht hätte - und wenn er schon eine Dosis Koffein gehabt hätte.

»Keiner von euch beiden würde seinen Arsch mit den eigenen Händen finden«, brummte er, während er schmollend die Treppe hinunterging.

»Was ist denn bloß mit Cam los?«, fragte er Anna, als er die Küche betrat. »Ist noch Kaffee übrig? Warum schreit eigentlich jeder hier in aller Herrgottsfrühe so herum?«

»Zu deiner ersten Frage: Cam will dich draußen sehen. Zweitens: Ja, es ist noch eine halbe Kanne Kaffee da, und drittens: Hier wird deshalb