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Lady MidnightOverlay E-Book Reader

Lady Midnight

Die Dunklen Mächte 1 | Cassandra Clare

E-Book (EPUB)
2016 Goldmann; Simon & Schuster
848 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-641-17908-3

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€ 9,99

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Niemals wird sie den Tag vergessen, an dem ihre Eltern starben. Die 17-jährige Emma Carstairs war noch ein Kind, als sie damals ermordet wurden, und es herrschte Krieg. Die Wesen der Unterwelt kämpften bis aufs Blut gegeneinander, und die Schattenjäger, die Erzfeinde der Dämonen, wurden fast völlig ausgelöscht. Aber Emma glaubt bis heute nicht, dass ihre Eltern Opfer dieses dunklen Krieges wurden, sondern dass sie aus einem anderen rätselhaften Grund sterben mussten. Inzwischen sind fünf Jahre vergangen, und Emma hat Zuflucht im Institut der Schattenjäger in Los Angeles gefunden. Eine mysteriöse Mordserie sorgt für große Unruhe in der Unterwelt. Immer wieder werden Leichen gefunden, übersät mit alten Schriftzeichen, ähnliche Zeichen wie sie auch auf den Körpern von Emmas Eltern entdeckt worden waren. Emma muss dieser Spur nachgehen, selbst wenn sie dafür ihren engsten Vertrauten und Seelenverwandten Julian Blackthorn in große Gefahr bringt ...



Cassandra Clare ist eine internationale Bestsellerautorin. Ihre Bücher wurden weltweit über 50 Millionen Mal verkauft und in 35 Sprachen übersetzt. Seit dem Überraschungserfolg der »Chroniken der Unterwelt« waren all ihre Romane große Bestseller. So auch die neueste Serie »Die Letzten Stunden«. Cassandra Clare lebt in Massachusetts, USA.



Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1

H

Ein Grab,
so finster und kalt

»Es funktioniert einfach nicht«, sagte Emma. »Diese Beziehung, meine ich.«

Vom anderen Ende der Leitung kamen verzweifelt protestierende Laute. Emma konnte kaum etwas verstehen - der Empfang auf dem Dach der Sepulchre Bar war nicht besonders gut. Vorsichtig tastete sie sich zur Dachkante vor und spähte in den zentralen Innenhof hinab. Bunte Lichterketten schmückten die Jacarandabäume, aber moderne Tische und Stühle verliehen der Terrasse ein elegantes, ultracooles Ambiente. Auf der schummrig beleuchteten Fläche drängten sich passend elegante, ultracoole Männer und Frauen; die Weingläser in ihren Händen schimmerten wie rote, weiße und rosa Glaskugeln. Offenbar fand gerade eine private Geburtstagsfeier statt: Ein paillettenbesetztes Spruchband mit Glückwünschen hing zwischen zwei Bäumen, und mehrere Kellner bahnten sich mit Tabletts voller Snacks einen Weg durch die Schar der Gäste.

Diese mondäne Szenerie hatte irgendetwas an sich, das in Emma den Wunsch weckte, das Ganze durch ein paar losgetretene Dachziegel oder einen Frontflip mitten in die Menge zu beenden. Allerdings wusste sie, dass der Rat für ein derartiges Verhalten eine ziemlich lange Gefängnisstrafe verhängen würde. Irdische durften Schattenjäger auf keinen Fall zu Gesicht bekommen. Doch selbst wenn Emma tatsächlich in den Innenhof hinabspringen würde, wäre keiner der Partygäste in der Lage, sie zu sehen. Denn sie war mit Zauberglanzrunen bedeckt, die Cristina aufgetragen hatte und die ihre Trägerin für jeden unsichtbar machten, der nicht das Zweite Gesicht besaß.

Emma seufzte und drückte das Handy wieder ans Ohr. »Okay, unsere Beziehung«, sagte sie. »Unsere Beziehung funktioniert nicht.«

»Emma«, zischte Cristina hinter ihr. Emma drehte sich um, die Füße gegen die Dachkante gestemmt. Cristina saß auf der Dachschräge und polierte ein Wurfmesser mit einem hellblauen Tuch, das farblich zu den Bändern passte, mit denen sie ihre dunklen Haare zu einem ordentlichen, gepflegten Knoten hochgesteckt hatte. Alles an Cristina war ordentlich und gepflegt - sie hatte eine Begabung dafür, in ihrer schwarzen Kampfmontur so attraktiv und geschäftsmäßig auszusehen wie die meisten Frauen in einem Businessanzug. An ihrer Kehlgrube schimmerte ein goldenes Glücksmedaillon, und der Familienring mit dem gewundenen Muster aus Rosenranken - das Symbol der Familie Rosales - glänzte an ihrer Hand, als sie das Messer zusammen mit dem hellblauen Tuch neben sich ablegte. »Emma, vergiss nicht: Benutze mehr Ich-Aussagen.«

Cameron schwafelte noch immer am anderen Ende der Leitung - er war der Meinung, dass sie sich unbedingt treffen und miteinander reden sollten. Aber Emma wusste, dass das sinnlos war. Plötzlich verengten sich ihre Augen zu Schlitzen: Bewegte sich da unten tatsächlich ein Schatten unbemerkt durch die Menge, oder bildete sie sich das nur ein? Vielleicht war das ja bloß Wunschdenken. Normalerweise war Johnny Rook recht zuverlässig mit seinen Informationen, und er schien sich bei der Sepulchre Bar sehr sicher gewesen zu sein. Emma hasste es, sich in ihre Schattenjägermontur zu werfen und voller Erwartung bis an die Zähne zu bewaffnen, nur um dann feststellen zu müssen, dass es nicht zum Kampf kam und sie ihre überschüssige Energie nicht abbauen konnte.

»Es liegt an mir, nicht an dir«, sagte sie ins Telefon. Cristina nickte ihr aufmunternd zu und hob beide Daumen. »Mir wird schlecht, wenn ich mit dir in einem Raum bin.« Emma lächelte strahlend, als Cristina den Kopf in die Hände sinken ließ. »Vielleicht können wir wieder nur Freunde sein?«

Ein Klicken verriet, dass Cameron aufgelegt hatte. Emma schob das Smartphone in ihren Gürtel und sondierte erne