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People to followOverlay E-Book Reader

People to follow

Ein fesselnder Social-Media-Thriller | Olivia Worley

E-Book (EPUB)
2024 Cbt; Wednesday Books/macmillan Us
448 Seiten; ab 14 Jahre
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-641-30404-1

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€ 8,99

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Eine Realityshow auf einer einsamen Insel. Zehn Influencer. Eine Leiche.
Willkommen bei »In Real Life«, der heißen neuen Realityshow. Hier werden die amtierenden Königinnen und Könige von Social Media dazu gezwungen, offline zu gehen und im »echten Leben« zu leben. »IRL« soll für die Influencer eine einmalige Chance werden - verfolgt am Bildschirm von Scharen an treuen Followern. Aber schnell wird der Trip für die zehn zum absoluten Albtraum. Nachdem die Produzenten niemals auftauchen und einer von ihnen auf brutale Art ums Leben kommt, sitzen die übrigen neun auf einer karibischen Insel fest - ohne Möglichkeit, das Festland zu kontaktieren. Während die Zahl der Toten steigt, wird den anderen klar, dass sie in eine tödliche Falle gelockt wurden - und dass einer von ihnen die Fäden in der Hand hält.

»People to follow« vereint atemberaubende Spannung, unvorhersehbare Twists und mörderische Geheimnisse.

Olivia Worley ist Autorin und Schauspielerin. Sie wurde in New Orleans geboren und machte ihren Abschluss an der Northwestern University. Nach ihrem Studium zog sie nach New York, wo sie ihre Zeit damit verbringt, Thriller zu schreiben, Folgen des »Bachelor« überzuanalysieren, und darauf zu hoffen, dass jemand für sie schwärmt, weil sie in der U-Bahn liest. »People to follow« ist ihr Debütroman.



Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

2

ELODY

O mein Gott, endlich. Als ich Tilly in das klimatisierte Haus folge, könnte ich echt losheulen. Ernsthaft, wenn sie nur noch eine Sekunde länger gebraucht hätte, um aufzuschließen - ich schwöre, man könnte meinen, die Gute hätte in ihrem Leben noch nie eine Tür gesehen -, dann wäre ich an 'nem Hitzschlag gestorben. Und anschließend wäre ich definitiv als Geist zurückgekommen und hätte das dürre Ding heimgesucht, weil diese Luftfeuchtigkeit mir total den Blow-out ruiniert, und das ist ein noch schlimmeres Verbrechen, als mich mit 'nem Hitzschlag umzubringen.

»Willkommen«, sagt Tilly, »im realen Leben.«

Ich rolle mit den Augen. Wir haben uns hier also voll und ganz der Marke verschrieben, ja? Als ich in den Spiegel in der Diele schaue - mein Haar hält sich besser, als ich dachte, Gott sei Dank -, erhasche ich einen Blick auf die Gesichter der anderen bei ihrem ersten Eindruck des Hauses. Und sie drehen praktisch total durch.

Ich wende mich von meinem Spiegelbild ab und nehme mir auch einen Moment Zeit, um alles auf mich wirken zu lassen. Es ist ein ziemlich nettes Haus, auch wenn das Dekor vielleicht ein bisschen übertrieben ist mit all den Topfpalmen und den Korbmöbeln und überall Weiß, Weiß, Weiß, damit das leuchtend blaue Wasser durch die gigantischen Fenster noch mehr knallt. Ich meine, wir haben's kapiert, Leute. Wir sind auf 'ner Insel. Ein paar Schritte vor mir hat Max Overby seine Kamera in der Hand und schwenkt sie wie ein eifriger kleiner Filmemacher. Er filmt das komplette offen geschnittene Erdgeschoss, von der großen Sofalandschaft, den plüschigen Sesseln und dem Fernseher im Wohnbereich bis zum Birkenholz und Edelstahl in der Küche. Einen Essbereich gibt's auch, mit langem Tisch und zehn Stühlen, als würden wir uns alle gleich zu einem zauberhaften Familienessen niederlassen. Bei dem Gedanken würde ich am liebsten laut loslachen - und auch ein bisschen würgen, denn stellt euch bitte nur mal vor, ich würde mit jemand Dahergelaufenem wie Aaron Tyler Banks zu Abend essen. Freiwillig. Meine Follower:innen würden mich umbringen.

Als wir das Wohnzimmer betreten, zupft Logan an einem der Piercings rum, die sich an ihrem Ohr aneinanderreihen. Sie ist eins von diesen superunkonventionellen Mädels, die sich mindestens, na, vier Löcher in jedes Ohr stechen lassen müssen, als Leck-mich an die Gesellschaft oder was weiß ich. Aber vielleicht würde ich das auch tun, wenn ganz TikTok Gerüchte darüber in die Welt setzen würde, warum ich Bounce House verlassen habe. Ich meine: Bounce House. Ich weiß, aber könnt ihr euch vorstellen, zu etwas zu gehören, das einen so bescheuerten Namen hat? Ich hab zwar keine Ahnung, warum sie da weg ist, aber vielleicht hatte Logan ja den richtigen Riecher. Im Augenblick sieht sie allerdings hauptsächlich nervös aus.

»Nicht viele Ecken hier, in denen man sich verstecken kann«, sagt sie und starrt in den ersten Stock hinauf.

Da hat Logan nicht ganz unrecht. Es ist definitiv die perfekte Kulisse für eine Realityshow. Die weiße Holztreppe führt zu einer Art Innenbalkon hinauf, der die komplette erste Etage säumt und aussieht, als würde gleich jemand darauf erscheinen und diese eine Szene aus diesem einen Shakespeare-Stück aufführen, in dem am Schluss alle tot sind. Man kann da oben aus jeder der Türen kommen, sich übers Balkongeländer lehnen und alles sehen, was unten vor sich geht. Der einzige Ort, der ein bisschen versteckter ist, ist der zweite Stock, in den sich eine weitere Treppe hinaufschlängelt und schließlich verschwindet.

»Was hat's mit den ganzen Kameras auf sich?«, fragt Corinne und schaut zu einer der vielen hinauf, die auf uns herunterzeigen.

Ich lockere mein Haar mit den Fingern auf, in der Hoffnung, dass es immer noch gut aussieht, weil ich meine Stylistin nicht dafür bezahle, nicht die heißeste Frau im Raum zu sein,