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Rat der Neun - GezeichnetOverlay E-Book Reader

Rat der Neun - Gezeichnet

Atemberaubend spannende Space-Fantasy | Veronica Roth

E-Book (EPUB)
2017 Cbt; Harpercollins, Us
640 Seiten; ab 14 Jahre
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-641-20793-9

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Ihre Gabe ist ein Fluch, ihr Bruder ein Tyrann, ihr Geliebter ein Feind
Cyra, die Schwester des brutalen Tyrannen Ryzek, verfügt über eine besondere Gabe: Sie kann Menschen durch bloße Berührung Schmerz zufügen und sie gar töten - was ihr Bruder gezielt gegen seine Feinde einsetzt. Doch gleichzeitig muss Cyra selbst all diese Schmerzen spüren und zerbricht fast daran. Als Ryzek feststellt, dass sein neuer Gefangener Akos die Gabe hat, Cyras Schmerzen zu blockieren, stellt er ihr Akos zur Seite - um seine Waffe nicht zu verlieren.

Akos setzt alles daran, sich und seine Familie aus Ryzeks Macht zu befreien. Er hat nicht damit gerechnet, in Cyra eine Verbündete zu finden. Gemeinsam sind sie entschlossen, gegen Ryzek kämpfen, doch er hat beide in der Hand und seine Macht reicht weiter, als sie denken ...

Veronica Roth ist die Autorin des Nr.-1-New-York-Times- und SPIEGEL-Bestsellers Rat der Neun und der Trilogie Die Bestimmung, von der sich weltweit über 35 Millionen Exemplare verkauft haben und die in drei Teilen mit hochkarätiger Besetzung verfilmt wurde. Auch Rat der Neun, ihr spektakulärer neuer Fantasy-Zweiteiler, hielt sich wochenlang auf der New-York-Times-Bestsellerliste.
Veronica wuchs außerhalb Chicagos auf und studierte an der Northwestern University. Heute lebt sie mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Hund in der Nähe von Chicago.



Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

KAPITEL 1

AKOS

DIE RAUSCHBLUMEN BLÜHTEN nur in der längsten Nacht. Die ganze Stadt feierte, wenn sich die Blütenblätter zu einem satten Rot entfalteten - zum einen, weil die Rauschblumen das Herzblut des Volkes darstellten, zum anderen - das vermutete Akos -, damit nicht alle in der Kälte den Verstand verloren.

An diesem Tag, dem Fest der Blüte, schwitzte er in seinem Mantel, während sich der Rest der Familie noch fertig machte, daher ging er in den Garten, um sich etwas abzukühlen. Das Haus der Kereseths hatte runde Außen- und Innenmauern und in seinem Innenhof befand sich ein Brennofen. Das sollte angeblich Glück bringen.

Die frostkalte Luft brannte in Akos' Augen, kaum dass er die Tür geöffnet hatte. Er zog seine Schutzbrille von der Stirn nach unten über die Augen. Die Wärme seiner Haut ließ das Glas sofort beschlagen. Mit behandschuhten Fingern tastete er nach dem metallenen Schüreisen und stieß es unter die Brennofenhaube. Die Brennsteine im Ofen sahen aus wie schwarze Klumpen, bis sie durch die Reibung aufflammten. Dann funkelten sie in verschiedenen Farben, je nachdem, womit sie bestäubt waren.

Die Brennsteine leuchteten blutrot auf. Hier draußen sollten sie nichts erwärmen oder beleuchten, sondern nur an den Strom erinnern. Als sei das Summen, das Akos im ganzen Leib spürte, nicht Erinnerung genug. Der Strom floss durch jedes lebende Ding und zeigte sich am Himmel in allen Farben. Wie die Brennsteine. Wie das Licht der Gleiter, die auf ihrem Weg zum Zentrum der Stadt über sie hinwegschwebten. Bewohner anderer Welten, die in diesem Planeten nur eine Schneewüste sahen, hatten sich noch nie hierherverirrt.

Eijeh, Akos' älterer Bruder, streckte den Kopf aus der Haustür. »Willst du erfrieren, oder was? Komm schon, Mom ist fast so weit.«

Ihre Mutter brauchte immer etwas länger, um sich fertig zu machen, wenn sie in den Tempel gingen. Immerhin war sie das Orakel. Alle Blicke würden auf sie gerichtet sein.

Akos legte das Schüreisen beiseite, kehrte ins Haus zurück, schob die Schutzbrille wieder hoch und zog den Gesichtsschutz herunter.

Eingemummt in ihre wärmsten Kapuzenmäntel standen sein Vater und Cisi, seine ältere Schwester, an der Vordertür und warteten. Ihre Mäntel waren alle aus demselben Material gefertigt - Kutyah-Pelz, den man nicht färben konnte, weshalb die Kleidungsstücke alle grauweiß waren.

»Bist du so weit, Akos? Gut.« Seine Mutter machte ebenfalls ihren Mantel zu. Dabei fiel ihr Blick auf die alten Stiefel ihres Mannes. »Irgendwo wirbelt jetzt die Asche deines Vaters auf, weil deine Schuhe so schmutzig sind, Aoseh.«

»Ich weiß. Deshalb habe ich mir ja solche Mühe gegeben, sie dreckig zu machen«, erwiderte Akos' Vater grinsend.

»Gut«, sagte sie. Tatsächlich zirpte sie es beinahe. »Mir gefallen sie so.«

»Dir gefällt alles, was meinem Vater nicht gefallen hat.«

»Das liegt daran, dass ihm nichts gefallen hat.«

»Können wir in den Gleiter steigen, solange er noch warm ist?«, bat Eijeh in nörgeligem Ton. »Ori wartet beim Denkmal auf uns.«

Akos' Mutter hatte ihren Mantel inzwischen geschlossen und setzte den Gesichtsschutz auf. Gemeinsam eilten sie die beheizte Auffahrt hinunter - fünf in Pelze, Schutzbrillen und Fäustlinge vermummte Gestalten. Ein kompakter runder Gleiter wartete auf sie. Er schwebte auf Kniehöhe über dem festen Schnee. Die Tür öffnete sich, sobald Akos' Mutter sie berührte, und alle stiegen ein. Niemand machte sich die Mühe, einen Sicherheitsgurt anzulegen.

»Auf zum Tempel!«, rief Akos' Vater mit erhobener Faust. Das machte er immer, wenn sie dorthin wollten. So als würde er über einen langweiligen Vortrag oder eine besonders lange Warteschlange am Wahltag jubeln.

»Wenn wir diese Aufregung doch nur in Flaschen füllen und in ganz Thuvhe verkaufen könnten. Die meisten Leute sehe ich höchstens einmal während eines Zeitl