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G. F. Unger Western-Bestseller 2457

Tigerkatze | G. F. Unger

E-Book (EPUB)
2020 Bastei Entertainment
Auflage: 1. Auflage
64 Seiten; ab 16 Jahre
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7325-9390-3

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Die schöne Jennifer ist dem mächtigen Jesse Mahoun bedingungslos verfallen. Doch als er sie für dumm verkaufen will, zeigt sie ihm die Krallen ...



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Sie alle lachen ein wenig über den Vergleich - und dennoch ist ein fast bitterer Ernst im Hintergrund dieses Lachens.

»Aaah«, staunt Jesse Mahoun, indes er sich auf den einzigen noch freien Stuhl setzt, »die Gentlemen haben verloren? Es ist ja oft so, dass wir den Frauen unterlegen sind, weil sie den besseren Instinkt haben. Nicht wahr, Ma'am? Ich bin Jesse Mahoun aus Texas.«

»Und ich bin Jennifer Johnes.« Sie lächelt und stellt dann die anderen Mitspieler vor. Die Spielhalle ist kein zweitklassiger Laden.

Und dann spielen sie weiter.

Als draußen der Morgen graut und die Soloonausfeger schon ihre Arbeit beginnen, deckt Jennifer Johnes drei Damen auf.

»Das tut mir richtig leid«, sagt Jesse Mahoun und lässt gleich vier Könige sehen. »Aber dafür haben Sie gewiss Glück in der Liebe, Jennifer Johnes.«

Sie sieht ihn seltsam an. Dabei nagt sie an ihrer Unterlippe.

»Ich bin pleite«, spricht sie dann. »Ich kann nicht mehr weiterspielen. Mister, Sie haben geschafft, was bisher noch kein Mann schaffte. Ich habe mein gesamtes Spielkapital verloren.«

Keiner sagt etwas. Mehr oder weniger schwankend gehen sie hinaus. Jesse Mahoun als Letzter.

Doch er hält noch einmal inne. Er blickt über die Schulter auf Jennifer Johnes und kehrt dann von der Tür zurück.

Als er vor ihr verhält, hebt sie den Blick.

»Ist noch etwas, Mister Mahoun?« So fragt sie spröde.

»Jenny«, sagt er, »ich saß dir viele Stunden gegenüber. Du bist so schön, dass ich den Atem anhalte, wenn ich dich ansehe. Ich würde gerne herausfinden, wie du bist, wenn du nicht mit hartgesottenen Männern Poker spielst. Ich würde gerne herausfinden, ob du sonst eine richtige Frau bist, die das Leben liebt, die Liebe geben und welche bekommen will. Verstehst du, ich würde gerne herausfinden, ob du richtig aus Fleisch und Blut bist. Na?«

Sie sieht ihn seltsam an.

»Und dann?« So fragt sie.

Er lächelt wieder blitzend und schiebt den Hut weit zurück.

Oh, er ist kein schöner Mann, aber er sieht wie ein Mann aus, der unter tausend anderen Männern auffallen würde.

»Und dann?« So fragt sie wieder - und diesmal etwas spöttisch.

»Ich habe eine große Ranch in Texas«, sagt er. »Und immer noch keine Frau. Ja, ich suche eine Frau fürs Leben. Meine Frau würde die Queen sein über zwanzigtausend Rinder, über weites Land und viele Menschen. Ist das was? Und dann wäre noch ich. Na?«

Sie sieht nun plötzlich böse aus, zornig.

»Du verdammter Kuhtreiber«, sagt sie hart. »Du hast mich zwar am Spieltisch klein gemacht, doch deshalb gehe ich noch lange nicht mit dir ins Bett. Hau ab, Texas!«

Da lacht er.

»Komm mit nach Texas«, sagt er. »Ich steige in zwei Tagen in die Postkutsche und lasse eine Fahrkarte für dich bereitlegen. Du brauchst sie dir nur beim Postagenten abzuholen und zu mir in die Kutsche zu steigen. Du hast die Wahl, Honey! Oh, ich glaube schon, dass wir zueinander passen würden, Tigerkatze. Warum probierst du nicht dein Glück mit mir?«

Nach diesen Worten geht er hinaus - sporenklirrend, hager und geschmeidig, ganz und gar ein Reiter, der mit seinen Männern fünftausend Rinder aus Texas den langen Treibweg heraufbrachte.

___

Es ist genau zweiunddreißig Stunden später, als vor der Posthalterei gegenüber vom Hotel die Express-Postkutsche nach Süden zur Abfahrt bereit steht.

Jennifer Johnes sieht, wie Jesse Mahoun der Postkutsche den Rücken kehrt und zu ihr hinaufblickt. Dies geschieht sehr plötzlich. Sie kann nicht mehr vom Fenster zurücktreten.

Er zieht den Hut und macht dann eine fragende Bewegung, wobei er den Mund bewegt, sodass sie unschwer erraten kann, was er sie fragt.

Bald hört sie ihn draußen auf dem Gang - und da stößt er auch schon die Tür auf. Sie steht immer noch am Fenster mit dem Rücken zur Tür - und sie weiß, dass er die beiden gepackten Koffer und die Reisetas