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Die Shannara-Chroniken: Die dunkle Gabe von Shannara 1 - ElfenwächterOverlay E-Book Reader

Die Shannara-Chroniken: Die dunkle Gabe von Shannara 1 - Elfenwächter

Roman | Terry Brooks

E-Book (EPUB)
2019 Blanvalet Taschenbuch Verlag; Delrey, New York 2013
480 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-641-24109-4

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Beste heroische Fantasy aus der Feder von New-York-Times-Bestsellerautor Terry Brooks - erstmals in deutscher Sprache!
In den Vier Landen kämpfen die Nutzer von Magie gegen die Anhänger der Wissenschaft. Der Druidenorden steht vor der Auslöschung, und ein skrupelloser Politiker bahnt sich seinen Weg an die Spitze der Föderation. Doch von alldem bekommt Aphenglow Elessedil nur wenig mit. Die Druidin ist von einem alten Tagebuch in den Bann gezogen. Zwischen den Zeilen verborgen befindet sich das Geheimnis um die verschwundenen Elfensteine, die einst das Land vor den Dämonen bewahrten. Aber nicht jeder wünscht sich eine Erneuerung der Magie, und beinahe zu spät erkennt Aphenglow, wer ihre Feinde sind.

Im Jahr 1977 veränderte sich das Leben des Rechtsanwalts Terry Brooks, geboren 1944 in Illinois, USA, grundlegend: Gleich der erste Roman des begeisterten Tolkien-Fans eroberte die Bestsellerlisten und hielt sich dort monatelang. Doch »Das Schwert von Shannara« war nur der Beginn einer atemberaubenden Karriere, denn bislang sind mehr als zwanzig Bände seiner Shannara-Saga erschienen.

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kapitel 1

Fast genau auf den Tag ein Jahr, nachdem Aphenglow Elessedil in den Elfenchroniken zu suchen begonnen hatte, entdeckte sie das Tagebuch.

Sie befand sich tief in den unterirdischen Stockwerken des Palastes, allein an dem Tisch, an dem sie jeden Tag saß. Um sich vor der Kälte zu schützen, hatte sie sich in ihren schweren Mantel eingehüllt und war umgeben von Kerzen, die einen verzweifelten Kampf gegen die Dunkelheit führten. Aufmerksam las sie jedes Dokument, jeden Brief und alle aufgezeichneten Erinnerungen. Inzwischen kam es ihr vor wie eine nicht enden wollende Schinderei. Es war spät, ihre Augen brannten von der Müdigkeit und vom Staub, und während die Sehnsucht nach einem Bett immer größer wurde, ließ ihre Konzentration mehr und mehr nach. Sie hatte jeden Tag gelesen, und zwar den ganzen Tag, so lange, dass sie manchmal befürchtete, sie würde Paranor und die anderen Druiden niemals wiedersehen.

Es war dunkel, wenn sie mit der Arbeit begann, und dunkel war es, wenn sie damit aufhörte, und abgesehen von einem gelegentlichen Besuch ihrer Schwester oder ihres Onkels sah sie eigentlich niemanden. Sie hatte die Chroniken vollständig gelesen, auch die Anhänge, und im Anschluss hatte sie sich den unzähligen Kisten anderer Schriftstücke gewidmet, die im Laufe der Jahre von prominenten Familien gestiftet worden waren. Diese Papiere sollten die offiziellen Chroniken, die Tausende von Jahren zurückreichten, ergänzen, ausschmücken und berichtigen. Bislang hatte sie wenig entdeckt, das sie noch nicht kannte oder das in irgendeiner Hinsicht nützlich gewesen wäre, aber dennoch hatte sie unbeirrt ihre Arbeit fortgesetzt, einfach, weil das ihre Art war. Wenn sie einmal mit einer Sache angefangen hatte, gab sie nicht auf, bis die Angelegenheit beendet war.

Und dieser Augenblick war jetzt vielleicht gekommen. Das Tagebuch einer jungen Frau, einer Prinzessin des Reiches, die im Zeitalter der Feen gelebt hatte, war ihr genau in dem Moment aufgefallen, als sie ins Bett gehen wollte. Das Büchlein war am Boden einer Kiste vergraben, die sie geleert hatte, klein und abgewetzt und vom Alter steif. Sie hatte sich die ersten Seiten angesehen. Ihr war die mädchenhafte Schrift und die Art der Einträge aufgefallen, und eigentlich wollte sie das Tagebuch schon wieder weglegen. Doch irgendetwas hatte sie davon abgehalten - Neugier, eine Vorahnung, die Art, wie es geschrieben war. Deshalb hatte sie bis zu den letzten Einträgen vorgeblättert und etwas Unerwartetes entdeckt.

23. im Monat 5

Mir ist etwas Schreckliches und zugleich Wundervolles widerfahren, und ich kann es niemandem erzählen.

Heute habe ich einen Jungen kennengelernt. Er gehört nicht zu unserem Volk und vertritt nicht unsere moralischen und ethischen Überzeugungen. Er ist ein Dunkeling der Leere, aber er ist der schönste Junge, den ich je gesehen habe. Ich habe mich hoffnungslos in ihn verliebt, und obwohl ich weiß, dass es falsch ist und sich nichts Gutes daraus entwickeln kann, möchte ich doch so gerne das Gegenteil glauben.

Ich war unten am Silberfaden, tief im Wald, wo ich Straußlilien und Ardkrautsamen sammelte, als er auf einmal vor mir auftauchte. Er kam zwischen den Bäumen hervor, als wäre er aus ihnen geboren worden, eine zauberhafte Illusion, die Gestalt und Substanz bekommen hatte. Alles an ihm ist so umwerfend, so vollkommen. Blaue Haut (nie zuvor habe ich ein so tiefes Blau gesehen), goldene Augen, Haar wie ein mitternächtlicher Sternenhimmel, und eine Stimme, die so sanft war wie das Ende eines Sommerregens. Von dem Augenblick an, als er mich begrüßte, liebte ich ihn. Ich konnte gar nicht anders.

Obwohl ich wusste, was er war und dass mir der Umgang mit ihm verboten war, konnte ich mich nicht von ihm abwenden. Ich möchte gerne glauben, dass es mehr als körperliche Anziehung war, die ich fühlte. Ich hatte genug Geistesgegenwart, um noch auf die Stimme in