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Ihr Einsatz, Mylady!Overlay E-Book Reader

Ihr Einsatz, Mylady!

Diane Gaston

E-Book (EPUB)
2017 Cora Verlag
Auflage: 1. Auflage
130 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7337-5407-5

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'Das ist doch ...!' Guy kann es kaum fassen, als er die geheimnisvolle 'Lady Widow' erkennt. Die Frau mit der Maske, die an jedem Spieltisch gewinnt, ist Emily, seine eigene Gattin! Sein fast erloschenes Interesse an ihr ist neu erwacht - er macht sich daran, sie nach allen Regeln der Kunst zu verführen. Bis ihm ein Verdacht kommt: Veranstaltet Emily diese Maskerade etwa, um ihn mit dem gewonnenen Geld zu verlassen?



Schon immer war Diane Gaston eine große Romantikerin. Als kleines Mädchen lernte sie die Texte der beliebtesten Lovesongs auswendig. Ihr Puppen ließ sie tragische Liebesaffären mit populären TV- und Filmstars spielen. Damals war es für sie keine Frage, dass sich alle Menschen vor dem Schlafengehen Geschichten ausdachten. In ihrer Kindheit musste sie als Tochter eines Armeeoffiziers oft umziehen. Sie lebte in Japan, Alabama und Washington DC, wo sie auch heute noch wohnt. In ihrer Jugend lernte sie Werte wie Pflichtbewusstsein und Disziplin schätzen, aber auch Einsamkeit kennen, wenn sie wieder einmal in einer neuen Stadt Fuß fassen musste. Doch inmitten ihrer Bücher war sie nicht wirklich allein. Mit Lesen vertrieb sie sich die Zeit. Romantik durfte in ihrer Lektüre noch nie fehlen. Romane mit Happy End, etwa 'Jane Eyre', zog sie dramatisch-düsteren Werken wie 'Sturmhöhe' vor. Doch erst als sie anfing zu studieren, entdeckte sie die Faszination romantischer Liebesromane. Und da sie für ihr Leben gern las, beschloss sie, englische Literatur als Hauptfach zu wählen. Später entschied sie sich jedoch für ein Psychologiestudium, um nach ihrem Abschluss Menschen helfen zu können, ihr eigenes Happy End im Leben zu finden. Auch nach ihrer Heirat und der Geburt ihrer beiden Kinder arbeitete sie ganztags als Psychologin. Irgendwann kehrte dann genug Ruhe in ihren Alltag ein, und sie fand wieder Zeit zum Lesen insbesondere romantischer Liebesromane. Nachdem sie einen ziemlich schlecht geschriebenen Bestseller gelesen hatte, dachte sie sich: Das kann ich besser! Der Erfolg kam nicht über Nacht, doch schließlich wurde ihr erster Regency-Roman veröffentlicht, und sie gewann sogar einen Preis. Diane gab ihren Beruf auf, um sich ganz der Schriftstellerei zu widmen, und hat damit die Erfüllung ihres Lebenstraums erreicht.

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1. KAPITEL

Schottland, September 1816

Guy Keating straffte seinen Rücken und schaute sich in der Schmiedewerkstatt um, die vermutlich noch nie einen Schmied gesehen hatte. Die Worte des Priesters hallten durch den Raum wie Hammerschläge. "Sprechen Sie mir nach: 'Ich, Guy Keating, nehme dich, Emily Duprey, zu meiner Frau ...'"

Kaum fähig, die Lippen zu bewegen, brachte der Bräutigam heraus: "Ich, Guy Keating, ..." Die Worte glichen einem Grabgesang. Was zum Teufel machte er eigentlich hier? Warum sagte er diese Worte? Beinahe blieb ihm der letzte Teil des Gelübdes im Halse stecken. "... bis dass der Tod uns scheidet."

Nun wandte sich der Priester - nach Guys Ansicht weder ein Gottesmann noch ein Schmied - zu der jungen Frau, die in einem schlichten Reisekleid an seiner Seite vor dem mit Sicherheit noch nie benutzten Amboss stand. "Sprechen Sie mir nach: 'Ich, Emily Duprey, ...'"

In sanftem, aber klarem Ton legte sie ihr Eheversprechen ab.

Guy versuchte, die Frau anzulächeln, deren Aussehen er ebenso wenig bemerkenswert fand wie ihre Persönlichkeit. Weder groß noch klein, weder dünn noch rundlich ... Modische Löckchen umgaben ihr Gesicht, sie waren vom gleichen unscheinbaren Braun wie ihr Kleid. An ihre Augenfarbe erinnerte er sich nicht, doch es war keine, die ihre stets beherrschten Züge zu beleben vermochte.

Fragend, aber keineswegs besonders ausdrucksvoll, erwiderte sie seinen Blick. Eigentlich hätte man ihn verprügeln müssen, weil er sie fast vierhundert Meilen weit weg, nach Gretna Green, gebracht hatte und damit einen Skandal heraufbeschwören würde. Natürlich konnte er sich einreden, als seine Gemahlin sei sie besser dran als an der Seite ihres liederlichen Vaters, Baron Duprey, der ihr Vermögen verspielen würde. Auch die Lebemänner, die sie neuerdings umworben hatten, würden sie nur ins Verderben stürzen. Zweifellos wusste Guy ihr Geld besser zu nutzen. Bin ich deshalb nicht ganz so verwerflich wie die Gentlemen, die sie ausbeuten würden - wie der Baron, der dem Kartenspiel genauso verfallen ist wie mein eigener Vater? Daran musste er einfach glauben.

Am Ende der Zeremonie legte der Priester, wohl eher ein wohlhabender Geschäftsmann, die Hände des Paars ineinander. "Nun sind Sie Mann und Frau." Dann lachte er so heftig, dass sein runder Bauch wackelte. "Sir, Sie dürfen die Braut küssen."

Verwirrt zuckte Guy zusammen. An diesen Teil der Zeremonie hatte er nicht gedacht. Beim Heiratsantrag hatte er Miss Duprey geküsst, nur ein einziges Mal, weil es ihm angemessen erschienen war, aber seither nie mehr.

Sie errötete und musterte ihn durch schüchtern gesenkte Wimpern. Nach kurzem Zögern neigte er sich hinab, und sein Mund berührte ihren. Schürzte sie erwartungsvoll die Lippen? Was versprach sie sich von dieser Verbindung? Gewiss würde sie etwas Besseres verdienen.

"Suchen wir dann jetzt den Gasthof auf?", fragte der dubiose Priester und hob die Brauen. Sicher machte er auch mit diesem Etablissement Geschäfte.

Guy schluckte krampfhaft. Natürlich hatte er nicht vergessen, dass die Ehe vollzogen werden musste. Würde sich Miss Duprey in diesem Fall ähnlichen Hoffnungen hingeben wie beim Brautkuss? Erst ein romantisches Dinner und dann ... Er bot ihr seinen Arm. "Gehen wir, meine Liebe?" In Wirklichkeit wollte er sagen: Tut mir leid.

Fürsorglich geleitete er sie um die Pfützen herum, die der Regen am Nachmittag hinterlassen hatte. Das abendliche Sonnenlicht schwand ebenso wie der letzte Rest von Guys Selbstbewusstsein. Bis vor kurzem hatte er geglaubt, diese Heirat wäre der einzig richtige Ausweg. Und nun fühlte er sich wie der elendste aller Schurken.

Vor dem Eingang zu ihrer Unterkunft erstreckte sich eine riesige Wasserlache, die aussah, als sei sie so tief, dass Miss Duprey nicht mit trockenen Rocksäumen hinübergelangen würde. Da hob er sie hoch und trug sie über die Schwelle. Ih