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SchneeflockenherzenOverlay E-Book Reader

Schneeflockenherzen

Elaine Winter

E-Book (EPUB)
2018 Beheartbeat
Auflage: 1. Auflage
345 Seiten; ab 16 Jahre
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7325-4720-3

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Ein Kuss im Schnee
Nina ist aufgeregt: Zum ersten Mal wird ihr Freund Marco auf ihre Familie treffen - und das auch noch im gemeinsamen Winterurlaub. Denn in einem kleinen verschneiten Bergdorf nahe den Alpen feiern sie und ihre Familie jedes Jahr Weihnachten und Silvester. Mit Feuereifer stürzt sich die verliebte Nina in die Vorbereitungen, denn der Urlaub muss einfach perfekt werden.
Doch alles geht schief: Nina bricht sich bei der Jagd nach dem perfekten Weihnachtsbaum den Arm und ist bei den Festvorbereitungen auf die Hilfe ihres mürrischen Nachbarn Paul angewiesen. Dann steht auch noch Oma Rosa vor der Tür und verkündet, sie habe die Nase voll von Opa. Ninas Schwester Katja führt erbitterte Grundsatzdebatten mit ihrem Mann. Und Marco meldet sich nur sehr sporadisch von seiner vorweihnachtlichen Geschäftsreise. Wird der Winterurlaub ein Reinfall?

Eine herzerwärmende, winterliche Liebesgeschichte in einem zugeschneiten Bergdorf. eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.





Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1. Kapitel
Nina

Die Melodie von Whams Megahit »Last Chistmas" füllte den Innenraum meines kleinen Autos bis unter das Dach. Nach der ersten Textzeile des Refrains stellte ich hastig einen anderen Sender ein. Hier weihnachtete es ebenfalls sehr. Ein paar muntere Sängerinnen kündigten Santa Claus' baldige Ankunft in der Stadt an. Das gefiel mir deutlich besser. Wer wollte schon hören, dass ein zu Weihnachten verschenktes Herz am nächsten Tag weitergegeben wurde? Ich jedenfalls nicht. Ich schwebte auf Wolke sieben, denn vor mir lagen das wunderbarste Weihnachtsfest, die fröhlichste Silvesterfeier und überhaupt der schönste Winter meines Lebens. Vielleicht abgesehen von dem Jahr, in dem Katja und ich mit unseren Eltern zum allerersten Mal die Weihnachtsferien in unserem neu erstandenen Ferienhaus in Alptal verbracht haben.

Das einsam gelegene Haus im Alpenvorland war für uns Kinder damals so was wie ein verzauberter Ort. Der Schnee lag fast einen Meter hoch, funkelte in der Sonne und wurde nicht innerhalb kürzester Zeit von den Schuhen zahlloser Menschen in grauen Matsch verwandelt, wie wir es aus München gewohnt waren. Direkt vor unserer Haustür gab es einen Hang zum Rodeln, an dessen Fuß ein endloser Tannenwald begann, der sich über mehrere weitere Hügel erstreckte. Wir konnten Ski und Schlitten fahren, Schneeengel machen und Schneemänner bauen, und zwischendurch wärmten wir uns drinnen bei heißer Schokolade auf, die unsere Mutter immer literweise für uns kochte.

Jeden Tag standen meine Schwester und ich stundenlang auf unseren Skiern, die wir zu Weihnachten bekommen hatten, und erkundeten die Umgebung. Dabei stellte sich sehr schnell heraus, was ich damals, mit acht Jahren, längst geahnt hatte: Katja war ohne jeden Zweifel die Sportliche von uns beiden. Sie glitt über den Schnee, als hätte sie in ihrem Leben nie etwas anderes getan. Ich dagegen umarmte kreischend jeden zweiten Baum, der mir begegnete. Zwischendurch kippte ich in regelmäßigen Abständen um und brauchte ewig, um mich wieder hochzurappeln. Trotzdem hatte ich Spaß am Skilaufen. Inzwischen konnte ich es natürlich besser, aber Katja würde ich in der Hinsicht nie das Wasser reichen können. Damit, dass ich beim Wintersport, so wie in fast allen Disziplinen des Alltags, immer noch die Tollpatschige war, musste ich mich eben abfinden.

Marco fand meine Ungeschicklichkeit süß. Bis auf das eine Mal, als ich ihm Kaffee über die nagelneuen Designerjeans geschüttet hatte. Der Kaffee war zwar nicht mehr heiß, und die Flecken bekam ich auch wieder raus, aber er musste einen halben Tag lang mit einem Riesenfleck auf dem rechten Hosenbein herumlaufen.

Selbst wenn ich kein Champion auf den Brettern war, konnte ich unbesorgt mit Marco Ski laufen. Er würde fröhlich lachen und mir wieder hochhelfen, wenn ich ab und zu im Schnee landete. Ich würde ihm die Landschaft zeigen, und zwischendurch würden wir immer wieder anhalten und uns küssen. Wenn wir wieder nach Hause kamen, könnten wir uns Tee machen oder heiße Schokolade mit Sahne.

»Mist!«, fluchte ich, als auf der Windschutzscheibe ein großer Wassertropfen zerplatzte. Dabei klingelten im Radio gerade musikalisch die Schlittenglöckchen. Und der Wetterbericht hatte Schnee angesagt. Was sollte das denn jetzt?

Zum Glück war bis Weihnachten noch eine ganze Woche Zeit. Bisher hatten wir in den knapp zwanzig Jahren, die unserer Familie das Haus in Alptal nun gehörte, nur ein einziges Mal keinen Schnee gehabt. Das durfte sich nicht ausgerechnet in diesem Jahr wiederholen. Schließlich hatte ich Marco wochenlang vom Schnee und vom Skilaufen und der klaren, eisigen Luft am Rand der Alpen vorgeschwärmt.

Während ich das Lied vom Winterwunderland mitsummte und mir dabei vorstellte, wie ich Hand in Hand mit Marco im Schnee spazieren gehen würde, schaltete ich die Scheibenwischer ein. Ich war wild entschlossen, das wunderbarste Weihnachtsfest aller Zeiten vorzube