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Dämonenfeuer - XXL LeseprobeOverlay E-Book Reader

Dämonenfeuer - XXL Leseprobe

Band 1 der Dämonenwelt-Trilogie; 2. Auflage | Vera Hallström

E-Book (EPUB)
2019 Bookrix
LXXXIX Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7438-4927-3

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In nicht allzu ferner Zukunft hat ein Bruchteil der Menschheit nach dem Untergang der Erde Zuflucht auf dem neuen, bewohnbaren Planeten Novus Errans (Neue Erde) gefunden. In der Hauptstadt des Planeten lebt die sechzehnjährige Evelyn, die ab diesem Alter bereits als erwachsen gilt und den Gesetzen von Novus nach damit beginnen muss, für die sogenannte Aufsicht zu arbeiten. Nach außen hin ist die Aufsicht für den Schutz der Menschen innerhalb der Stadt zuständig, doch noch vor ihrem ersten Auftrag wird Eve klar, dass ihre Familie ihr etwas verschweigt, das großen Einfluss auf sie haben könnte. Durch den Zwang des Systems kann jedoch auch diese sie nicht vor dem schützen, was geschehen wird und sie erfährt das Geheimnis der Aufsicht am eigenen Leib. Zurückgelassen und allein muss sie schließlich erkennen, dass ihr Körper sich verändert und sie ihren Verstand zu verlieren droht. Kurz davor, sich aufzugeben, wird sie von Fremden gerettet, die vorgeben, ihr helfen zu wollen und sie gleichzeitig in eine ihr fremde Welt hineinziehen, die von uralten Mächten beherrscht wird, die nun auch sie zu einem Teil von sich selbst gemacht haben. Bei diesem eBook handelt es sich um eine Leseprobe mit den ersten drei Kapiteln des Buches Dämonenfeuer, dem 1. Band der Dämonenwelt-Trilogie von Vera Hallström.

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

-1- Verloren

03.04.2073 - Montag

 

Alban, eine Stadt voll schmutziger, grauer Gebäude unter einem immerzu wolkenverhangenen Himmel. Dunkle Wolken, die all den Ruß und Dreck der Fabriken mit sich trugen. Unten auf den überfüllten Straßen drängten sich Menschen aneinander vorbei, eilten zu Bussen, Bahnen und Autos, während sich kalter Regen über sie ergoss.

 

Eve konnte ihre Gesichter aus dieser Entfernung nicht erkennen, aber sie wusste dennoch, dass in keinem von ihnen auch nur eine Spur von Heiterkeit zu lesen war. All der Regen hatte sie weggewaschen. Regen und Leid. Sah ihr Gesicht denn anders aus? Wohl kaum. Der Regen wurde stärker und dicke Tropfen rannen das Glas herunter, verschleierten ihre Sicht auf das, was unter ihr geschah. Langsam wandte sie sich vom Fenster ab und drehte sich um. Sie befand sich in einem hohen  Raum, dessen Deckenlampe nur spärliches Licht verbreitete. Unter ihren Füßen lagen mit kleinen rostroten Flecken übersäte, gelblich verblichene Matten, die ihre besten Jahre schon längst hinter sich hatten. Für heute war es erst einmal genug. Humpelnd ging sie zur Tür, die aus dem Zimmer führte, und lehnte sich erschöpft gegen den Türrahmen. Mit dem Handrücken fuhr sie sich über ihre schweißnasse Stirn. Ihr Blick blieb kurz an ihren von kleinen Narben überzogenen Händen hängen, und an den Nagelbetten, die wieder einmal aufgerissen und blutverkrustet waren. Inzwischen heilten sie nicht einmal mehr richtig. Sie seufzte kurz, dann versuchte sie vorsichtig, ihren schmerzenden rechten Fuß zu belasten, worauf ihr ein scharfer Schmerz das Bein hochfuhr und sie kurz aufkeuchte. Man sollte meinen, durch das jahrelange Training sollte sie all die Schmerzen kaum noch spüren, aber es tat immer noch genauso weh wie am ersten Tag.

 

Noch genauso wie an jenem Tag, an dem ihr gesagt wurde, sie solle stets alles geben, egal ob die Schmerzen drohten, sie wahnsinnig zu machen, und dabei nie ihr Ziel aus den Augen verlieren. Das Ziel war das Einzige, was wirklich zählte. Denn dies war ihre Realität. Jeden Tag aufs Neue. Es wurde nicht gefragt, ob es auch ihr eigenes Ziel war, oder einfach nur das, welches ihre Familie ihr vorgab. Eves Ziel sollte es sein, dem Weg ihrer Schwester und ihres Vaters zu folgen, was in dem Fall bedeutete, später für die Aufsicht von Alban zu arbeiten. Diese war der mächtigsten Person Albans, dem Kanzler Deus, untergeordnet. Deus behauptete, es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, die Ordnung Albans aufrechtzuerhalten und für den Fortschritt der Stadt zu sorgen. Leider aber kümmerte er sich vor allem um die Weiterentwicklung von Albans Militärmacht und Waffen. Nicht zu vergessen all die Vorkehrungen, die er zu seiner eigenen Sicherheit traf. Dabei hatte er das, was wirklich wichtig war, im Laufe der Zeit immer mehr aus den Augen verloren. Die Menschen, die unter ihm dienten und Tag für Tag ihr Leben für das Seine riskierten. Leute wie ihr Vater waren es, die für Deus die Drecksarbeit erledigten, während er sich ausruhte. Doch noch würde es niemand wagen, sich gegen ihn zu erheben, dafür war seine Position trotz allem viel zu gefestigt. Aber insgeheim war Eve sich sicher, dass der Tag, an dem es der Bevölkerung von Alban ein für alle Mal genug war, kommen würde. Noch nicht heute, auch nicht morgen, nicht in einem Monat. Aber es würde früher oder später ganz sicher passieren.

 

Sie beschloss, das Training fürs Erste zu beenden und ging hinüber in die Küche, wobei sie erfolglos versuchte, die Schmerzen, die ihr Fuß verursachte, möglichst wenig zu beachten. Wahrscheinlich hatte sie ihn sich mal wieder verstaucht. Die Küche sah nicht anders aus als der Rest der kleinen Wohnung, in der sie mit ihrer Familie wohnte. Sie war karg, nur mit wenigen rustikalen Schränken ausgestattet und ebenso ungemütlich. Ihre Familie hatte keinen Anspruch auf viel Wohnraum und so musste Eve sich mit ihrer Schwester ein