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Cari Mora

Thriller - Vom Autor des Weltbestsellers „Das Schweigen der Lämmer“ - | Thomas Harris

E-Book (EPUB)
2019 Heyne Verlag; Grand Central
304 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-641-24720-1

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€ 9,99

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Hannibal Lecter hat einen Nachfolger. Er ist erbarmungslos. Und er kann dich fühlen.
Millionen Leser haben das teuflische Spiel zwischen Serienkiller Hannibal Lecter und FBI-Agentin Clarice Starling verfolgt. In der kongenialen Verfilmung mit Anthony Hopkins und Jodie Foster kamen Millionen Zuschauer hinzu. Jetzt ist Thomas Harris zurück und schickt einen Killer ins Rennen, der erneut für schlaflose Nächte sorgt.

Die Schreie einer Frau sind Musik in seinen Ohren. Er ist groß, blass, haarlos, und wie ein Reptil liebt er die Wärme. Menschen begegnen ihm mit Angst und Ekel. Er ist daran gewöhnt. Denn wenn sie das Monster in ihm erkennen, ist es meist zu spät. Bis der Killer sich Cari Mora aussucht. Die junge Frau hat keine Angst vor dem Grauen und wagt es, dem Dämon ins Auge zu blicken.

Enthält eine Leseprobe von 'Das Schweigen der Lämmer' (Kapitel 1 bis 7) .

Thomas Harris, 1940 geboren, begann seine Karriere als Journalist und schrieb hauptsächlich über Gewaltkriminalität in den USA und Mexiko. Danach arbeitete er als Reporter und Redakteur bei Associated Press in New York. Von Thomas Harris sind bislang fünf Romane erschienen, die sich weltweit über 30 Millionen Mal verkauft haben und allesamt verfilmt wurden. Sein größter Erfolg war »Das Schweigen der Lämmer«, das wochenlang die Bestsellerliste der New York Times anführte und als Verfilmung einen Oscar für den besten Film erhielt.



Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

4

Mit dem Schlüssel von Felix stand das Haus in Miami Beach Hans-Peter Schneider offen. Er brannte darauf, es heimzusuchen, während das Mädchen, Cari Mora, in ihrer ganzen erotischen Pracht oben schlief.

Hans-Peter befand sich in seinem Wohnquartier in einem anonymen Lagerhaus an der Biscayne Bay, in der Nähe der früheren Thunder Alley in North Miami Beach. Die schwarze Jacht lag im angrenzenden Bootshaus vertäut. Nackt saß er auf einem Hocker in der Mitte des gefliesten Duschraums und ließ sich von dem Wasserstrahl aus den vielen Düsen an den Wänden von allen Seiten peitschen. »... just singing in se rain. What a glorious feeling, I am häääppy again«, sang er mit seinem deutschen Akzent.

Er sah sein Spiegelbild in der gläsernen Seitenwand der Resomationsanlage, in der er Karla auflöste, ein Mädchen, das sich als geschäftlicher Fehlschlag erwiesen hatte.

Im aufsteigenden Nebel wirkte Hans-Peters Bild auf dem Glas wie eine Daguerreotypie. Er nahm die Pose von Rodins »Denker« ein und beobachtete sich aus dem Augenwinkel. Ein schwacher Laugengeruch ging von dem Dampf aus.

Interessant, sich selbst als »Denker« in der Glasscheibe zu spiegeln, während hinter dem Glas, im Tank, Karlas Knochen zunehmend aus der Paste hervorstachen, in die die ätzende Lauge den Rest ihres Körpers verwandelt hatte. Die Bewegung der Maschine ließ die Flüssigkeit hin- und herschwappen. Das Gerät rülpste, und Blasen stiegen auf.

Hans-Peter war sehr stolz auf seine Resomationsvorrichtung. Er hatte teuer dafür bezahlt, weil Flüssigbestattungen immer beliebter wurden, da Umweltschützer Feuerbestattungen wegen der CO2-Emissionen für unverantwortlich hielten. Die Flüssigmethode hinterließ keinerlei CO2-Fußabdruck und auch sonst keine Spuren. Wenn es mit einem Mädchen nicht klappte, konnte Hans-Peter es einfach in flüssiger Form ins Klo kippen - ohne schädliche Auswirkungen auf das Grundwasser.

»Hans-Peter räumt auf! Hans-Peter spült die Sorgen fort!«, lautete sein Motto.

Karla war kein Totalverlust gewesen. Hans-Peter hatte seinen Spaß mit ihr gehabt, und er hatte ihre beiden Nieren verkaufen können.

Hans-Peter konnte die angenehme Hitze der Resomationsvorrichtung durch den Duschraum spüren, obwohl er die Temperatur der Lauge nur auf siebzig Grad Celsius hielt, um den Prozess zu verlängern. Er genoss es zu sehen, wie Karlas Skelett langsam aus ihrem Fleisch erschien. Wie ein Reptil liebte er die Wärme.

Er überlegte, was er tragen sollte, um im Haus sein Unwesen zu treiben. Den weißen Latexanzug hatte er erst kürzlich auf einer Fantasy-Messe gestohlen und war verrückt danach, aber er quietschte, wenn seine Oberschenkel aneinanderrieben. Nein. Irgendetwas Schwarzes, Bequemes, ohne laute Klettverschlüsse, falls er beschloss, sich im Haus auszuziehen, während er Cari Mora beim Schlafen zusah. Und Kleidung zum Wechseln in einer Plastiktüte, falls es nass oder klebrig wurde, sowie eine dekorative Feldflasche mit Chlorlauge, um DNA zu vernichten, falls es so weit kam. Und den Metalldetektor.

Er sang ein deutsches Lied, ein Volkslied, das Bach in den Goldberg-Variationen verwendet hatte: »'Kraut und Rüben haben mich vertrieben.'«

Es war ein schönes Gefühl, erregt zu sein. Immer noch so pervers zu sein. Sich an Pablo im Höllenschlaf zu rächen ...

Um ein Uhr morgens kauerte Hans-Peter Schneider in der Hecke neben dem großen Haus. Der Mond schien hell, die Palmen warfen Schatten schwarz wie Blut auf den vom Mondlicht erleuchteten Boden. Wenn der Wind die großen Wedel in Bewegung setzt, kann ihr Schatten auf dem Boden aussehen wie der eines Menschen. Manchmal ist es der eines Menschen. Hans-Peter wartete auf eine Brise und glitt mit den Schatten über den Rasen.

Das Haus strahlte immer noch die Hitze des Tages ab. Es kam ihm vor wie ein groß