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Ein Teil von ihrOverlay E-Book Reader

Ein Teil von ihr

Thriller | Karin Slaughter

E-Book (EPUB)
2018 Harpercollins
Auflage: 1. Auflage
544 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-95967-779-0

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€ 8,99

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Nach 'Die gute Tochter' begeistert Spiegel-Bestseller-Autorin Karin Slaughter mit ihrem neuen Thriller 'Ein Teil von ihr'. Provokanter und raffinierter als alles, was sie zuvor geschrieben hat.
Mutter. Heldin. Lügnerin. Mörderin?
Im Bruchteil einer Sekunde kann sich dein Leben für immer verändern....
Du hast die Nachrichten gesehen, über die Gewalt in dieser Welt den Kopf geschüttelt und weitergemacht wie immer. Nie könnte dir so etwas passieren, dachtest du.
Andrea Oliver erlebt das Entsetzlichste. Einen Amoklauf. Was sie noch mehr schockiert: Ihre Mutter Laura entreißt dem Angreifer ein Messer und ersticht ihn. Andrea erkennt sie nicht wieder. Offenbar ist Laura mehr als die liebende Mutter und Therapeutin, für die Andrea sie immer gehalten hat. Sie muss einen Wettlauf gegen die Zeit antreten, um die geheime Vergangenheit ihrer Mutter zu enthüllen, bevor noch mehr Blut vergossen wird ...
Laura weiß, dass sie verfolgt wird. Und dass ihre Tochter Andrea in Lebensgefahr ist ...
»Dieser Thriller wird Sie um den Schlaf bringen. Für Slaughter-Fans ist 'Ein Teil von ihr' ein absolutes Lese-Muss.« ok!
»Wie immer hat Slaughter ... keine Scheu, Verbrechen in all ihrer Brutalität und Grausamkeit zu schildern. [...] Daneben aber beweist sie ebenso viel Gespür für die Zerrissenheit, für Sehnsüchte und Ängste, für starke Gefühle und damit verbundene innerliche Eruption, kurz: für die Komplexität ihrer Charaktere.« dpa
»Auch diesen Thriller von Karin Slaughter kann man erst nach der letzten Seite weglegen.« Zeit für mich
»Karin Slaughters 'Ein Teil von ihr' liest sich als moderne Geschichte über komplizierte Vereinigte Staaten von Amerika, in der charakteristische Merkmale des American Way of Life ebenso aufscheinen wie der Mythos vom Grenzland.« krimi-couch.de
»Ideal für Slaughter-Fans: packend, blutig, psychologisch ausgefeilt.« Hörzu
»Provokanter und raffinierter als alles, was sie zuvor geschrieben hat.« vol.at
»In gewohnter Slaughter-Manier geht es auf eine turbulente Fahrt in menschliche Abgründe. Nichts ist so, wie es scheint.« Mainhattan Kurier
»Eine spannende Lektüre bis zum Schluss.« SpotOnNews
»Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite.« Magazin-frankfurt.com
»Karin Slaughter gilt völlig zu Recht als eine der besten Krimi-Autoren der USA. Ihre Geschichten fesseln von Anfang bis Ende.« IN
»Karin Slaughter zählt zu den talentiertesten und stärksten Spannungsautoren der Welt.«
Yrsa Sigurðardóttir
»Jeder neue Thriller von Karin Slaughter ist ein Anlass zum Feiern!« Kathy Reichs
»Karin Slaughter bietet weit mehr als unterhaltsamen Thrill.«
SPIEGEL ONLINE über »Pretty Girls«

»Es lohnt sich Zeile für Zeile.« MK lifetime



Karin Slaughter ist eine der weltweit berühmtesten Autorinnen und Schöpferin von über 20 New York Times-Bestseller-Romanen. Dazu zählen »Cop Town«, der für den Edgar Allan Poe Award nominiert war, sowie die Thriller »Die gute Tochter« und »Pretty Girls«. Ihre Bücher erscheinen in 120 Ländern und haben sich über 40 Millionen Mal verkauft. Ihr internationaler Bestseller »Ein Teil von ihr« ist 2022 als Serie mit Toni Collette auf Platz 1 bei Netflix eingestiegen. Eine Adaption ihrer Bestseller-Serie um den Ermittler Will Trent läuft derzeit erfolgreich auf Disney+, weitere filmische Projekte werden entwickelt. Slaughter setzt sich als Gründerin der Non-Profit-Organisation »Save the Libraries« für den Erhalt und die Förderung von Bibliotheken ein. Die Autorin stammt aus Georgia und lebt in Atlanta. Mehr Informationen zur Autorin gibt es unter www.karinslaughter.com

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1

»Andrea«, sagte ihre Mutter. Dann, als Zugeständnis an eine tausendmal geäußerte Bitte: »Andy.«

»Mom ...«

»Lass mich ausreden, Schatz.« Laura hielt inne. »Bitte.«

Andy nickte und machte sich auf eine lang erwartete Standpauke gefasst. Mit dem heutigen Tag war sie offiziell einunddreißig. Ihr Leben kam nicht vom Fleck. Sie musste endlich selbst Entscheidungen treffen, statt sie vom Schicksal für sich treffen zu lassen.

»Es ist meine Schuld«, sagte Laura.

Andy spürte, wie sich ihre rissigen Lippen unwillkürlich öffneten. »Was ist deine Schuld?«

»Dass du hier bist, hier festsitzt.«

Andy wies mit dem ausgestreckten Arm auf das Restaurant. »Im Rise-n-Dine?«

Ihre Mutter ließ den Blick von Andys Scheitel bis zu ihren Händen wandern, die sich unruhig auf der Tischplatte bewegten. Schmutzig braunes Haar, zu einem schlampigen Pferdeschwanz gebunden. Dunkle Ringe unter den müden Augen. Bis aufs Fleisch abgebissene Fingernägel. Die Knochen ihres Handgelenks standen hervor. Die blasse Haut war hellgrau wie das Wasser, in dem die Würstchen für die Hotdogs warm gehalten wurden.

Und in diesem Mängelkatalog war ihre Arbeitskleidung noch nicht einmal enthalten. Die marineblaue Uniform hing wie ein Sack an Andy. Auf der Brusttasche war das steife silberne Abzeichen aufgenäht, das Palmenlogo von Belle Isle, darum herum standen die Worte Police Dispatch Division. Wie eine Polizistin, aber nur fast. Wie eine Erwachsene, aber nicht wirklich. Fünf Nächte in der Woche saß Andy zusammen mit vier anderen Frauen in einem dunklen, stickigen Raum, nahm Notrufe entgegen, überprüfte Autokennzeichen und Führerscheine und teilte Aktennummern zu. Gegen sechs Uhr morgens schlich sie dann zum Haus ihrer Mutter zurück und verschlief den größten Teil des Tages.

»Ich hätte niemals zulassen dürfen, dass du hierher zurückkommst«, sagte Laura.

Andy presste die Lippen zusammen und starrte auf die letzten Rühreireste auf ihrem Teller.

»Mein liebes Mädchen.« Laura fasste über den Tisch nach der Hand ihrer Tochter und wartete darauf, dass sie aufblickte. »Ich habe dich aus deinem Leben gerissen. Ich hatte Angst und habe mich egoistisch benommen.« Tränen standen in Lauras Augen. »Ich hätte dich nicht so sehr brauchen dürfen. Ich hätte nicht so viel verlangen dürfen.«

Andy schüttelte den Kopf und sah wieder auf ihren Teller.

»Schatz.«

Andy schüttelte weiter den Kopf, denn sonst hätte sie reden müssen, und dann müsste sie auch die Wahrheit sagen.

Ihre Mutter hatte sie um nichts gebeten.

Vor drei Jahren war Andy gerade auf dem Weg in ihre Bruchbude auf der Lower East Side gewesen, einer Zweizimmerwohnung im vierten Stock ohne Aufzug, die sie mit drei anderen Mädchen teilte, von denen sie keines besonders mochte und die alle jünger, hübscher und fähiger waren als sie. Da hatte Laura angerufen.

»Brustkrebs«, hatte sie gesagt. Sie hatte nicht geflüstert oder mit der Wahrheit hinterm Berg gehalten, sondern war in ihrer üblichen ruhigen Art unumwunden zur Sache gekommen. »Drittes Stadium. Der Chirurg wird den Tumor entfernen und gleich auch noch eine Gewebeprobe der Lymphknoten entnehmen, um festzustellen ...«

Laura hatte noch mehr gesagt, sie war in einem Ausmaß an distanzierter, wissenschaftlicher Genauigkeit ins Detail gegangen, die an Andy verschwendet war, da sich ihre Fähigkeit zur Sprachverarbeitung vorübergehend in Luft aufgelöst hatte. Sie hatte sich mehr auf das Wort »Brust« als auf »Krebs« konzentriert und sofort an den üppigen Busen ihrer Mutter gedacht, am Strand, wo sie ihn in ihrem schlichten einteiligen Badeanzug versteckt hielt. Wie ihre Brüste bei dem Fest zu Andys sechzehntem Geburtstag (das Jane Austens Stolz und Vorurteil als Motto gehabt hatte) aus dem Ausschnitt ihres Empirekleids lugten. Wie sie in den gepolsterten Körbchen ihres BHs festgezurrt waren,