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Die Zeitmaschine : Die Reise mit der Zeitmaschine

Die Zeitmaschine : Die Reise mit der Zeitmaschine

Neuausgabe der 1904 bzw. 1946 erschienenen deutschen Erstausgaben in einem Band | Herbert George Wells; Egon Friedell

Taschenbuch
2022 Reeken, Dieter Von
Auflage: 1. Auflage
169 Seiten; 21.5 cm x 14 cm
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-945807-69-9

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Die vorliegende Neuausgabe enthält die vom Herausgeber an die neue deutsche Rechtschreibung angepassten Texte der deutschen Erstausgaben folgender Erzählungen:

H(erbert) G(eorge) Wells: Die Zeitmaschine. Eine Erfindung. Minden: J. C. C. Bruns 1904, übersetzt von Felix Paul Greve, und

Egon Friedell: Die Reise mit der Zeitmaschine. Phantastische Novelle. München: Piper 1946,

Seit dem Erlöschen der Urheberrechte (01.01.2017) gibt es mehrere Neuübersetzungen des Romans Die Zeitmaschine. Die erste Übersetzung von Felix Paul Greve1 hatte und hat keinen guten Ruf, worauf Friedell in einer Fußnote (siehe S. 98) drastisch hinweist und was die Lektüre dieser Neuausgabe bestätigen dürfte. Dass hier dennoch diese Fassung verwendet wird, liegt nicht etwa nur am Wegfall der Urheberrechte seit 2020 auch an dieser Übersetzung, sondern berücksichtigt, dass Egon Friedell bei der Abfassung seiner Novelle diese Übersetzung (neben der britischen Originalausgabe) vorgelegen hat.
Seit dem Erscheinen der britischen Originalausgabe des Romans THE TIME MACHINE 1895 gab und gibt es zahlreiche Romane und Erzählungen in mehreren Sprachen, die sich teilweise auch ausdrücklich auf dies Pionierwerk berufen. Auch in Deutschland gab es »Fortsetzungen«, so etwa 1908 die Erzählung Pierre Maurignacs Abenteuer2 von Carl Grunert (1865–1918) und 1914 die (teilweise autobiografische) Novelle Die wiederentdeckte Zeitmaschine3 von Wilhelm Bastiné (1885–?).
Friedell hatte sein Zeitreise-Manuskript 1908, also vier Jahre nach dem Erscheinen der deutschen Erstausgabe, begonnen. Dies erste Manuskript ist nicht erreichbar. Das gilt auch für die ab 1934 überarbeitete und aktualisierte Fassung. Als Titel hatte Friedell möglicherweise an »Die Reise in die Vergangenheit« gedacht. Das wohl 1935 abgeschlossene Manuskript landete nach mehreren Anläufen schließlich beim Piper-Verlag in München, konnte angesichts der NS-Kulturpolitik aber nicht veröffentlicht werden.
Erst 1946, acht Jahre nach Friedells Freitod, erschien die Novelle als Die Reise mit der Zeitmaschine mit Erlaubnis der US-Militärverwaltung in besagtem Piper-Verlag. Seit 1974 wird das Buch (in seiner Korrespondenz sprach Friedell meist nur von dem »kleinen Büchel«) auch unter dem Titel Die Rückkehr der Zeitmaschine veröffentlicht.
An dieser Stelle bedanke ich mich bei Herrn Thomas Thiemeyer für die Erlaubnis, seine Zeichnung Die große Sphinx für den Bucheinband zu verwenden, und bei den Herren Dr. Heribert Illig und Dr. Roland Innerhofer für wertvolle Informationen und Hinweise.

1 Felix Paul Greve, 1879 geboren in Radomno (Westpreußen), wanderte 1909 aus finanziellen Gründen über Großbritannien und die USA nach Kanada aus. In Amerika nahm er den Namen »Frederick Philip Grove« an und erhielt 1921 die kanadische Staatsbürgerschaft. Er starb 1948 in Simcoe, Kanada. Erst 1973 wurde seine deutsche Herkunft in Kanada bekannt. Grove gilt heute als ein Pionier bei der Entwicklung der kanadischen Literatur.
2 Carl Grunert: Pierre Maurignacs Abenteuer. In: Ders.: Der Marsspion und andere Novellen. Berlin u. Leipzig: Buchverlag für das deutsche Haus 1908 (llustriert von Ernst Stern), S. 29–76. –Wiederabdruck in: Carl Grunert: Im Königreich Nirgendwo. Sämtliche Zukunftsnovellen (illustriert von Max Wulf und Ernst Stern. Hrsg. von Dieter von Reeken. Lüneburg: Dieter von Reeken, 3. Aufl. 2019,
S. 256–279.
3 Wilhelm Bastiné: Wilhelm Bastiné: Die wiedergefundene Zeitmaschine. Romantische Erzählung (Illustrierte Weltall-Bibliothek. Fesselnde Erzählungen, Abenteuer u. Forschungsreisen aus allen Gebieten des Weltalls. 5. Band). Hrsg. von Georg Gellert. Berlin-Wilmersdorf, im Auftrag der Deutschen Gesellschaft zur Verbreitung guter Schriften u. Bücher E. V. Karlsruhe u. Leipzig: Verlag der Hofbuchhandlung Friedrich Gutsch 1914 (illustriert von Adolf Wald). – Wiederabdruck in: Wilhelm Bastiné: Die wiedergefundene Zeitmaschine; Die ausgenutzte Erdumdrehung; Der Schuss auf den Mond. Hrsg. von Dieter von Reeken. Lüneburg: Dieter von Reeken, 2. Aufl. 2018 (illustriert von Adolf Wald), S. 7–136.

Herbert George Wells (1866–1946), mit u. a. THE ISLAND OF DR. MOREAU (1896; dt. Dr. Moreaus Insel, 1904), THE INVISIBLE MAN (1897, dt. Der Unsichtbare, 1911), THE WAR OF THE WORLDS (1898, dt. Der Krieg der Welten, 1901) und THE FIRST MEN IN THE MOON (1901, dt. Die ersten Menschen im Mond, 1901) ein Pionier und Klassiker der Science-Fiction-Literatur, veröffentlichte 1895 mit seinem Roman THE TIME MACHINE (dt. Die Zeitmaschine, 1904) den Prototyp der technischen Zeitreiseerzählung.

Egon Friedell (1878–1938, Geburtsname Egon Friedmann) war ein vielseitiger Theaterschauspieler und -kritiker, der sich später auch als Schriftsteller und Kulturhistoriker einen Namen machte, u. a. mit seinem erstmals von 1925–1931 erschienenen dreibändigen Hauptwerk Kulturgeschichte der Neuzeit, dem posthum die Kulturgeschichte Griechenlands (seit 1949) und die Kulturgeschichte Ägyptens und des alten Orients (seit 1950) folgten. Ebenfalls posthum erschien erstmals 1946 seine mit viel Ironie gewürzte »Fortsetzung« des Wells’schen Zeitmaschine-Romans unter dem Titel Die Reise mit der Zeitmaschine (späterer Titel auch: Die Rückkehr der Zeitmaschine).

Zwar gab es das »Zeitreisende« auch schon in früheren Erzählungen, aber hier fuhren sie nicht bewusst mit Hilfe eines technischen Geräts durch die Zeit, sondern hatten Unfälle erlitten oder lange Zeit geschlafen oder geträumt. Wells’ Zeitreise per Maschine, also technischem Fahrzeug, inspirierte seitdem zahlreiche literarische Nachfolger, sehr früh auch schon in Deutschland, hier z. B. mit
Pierre Maurignacs Abenteuer (1908) von Carl Grunert und Die wiedergefundene Zeitmaschine (1914) von Wilhelm Bastiné. Friedells Reise mit der Zeitmaschine, in mehreren Phasen zwischen 1908 und 1934/35 verfasst, knüpft ausdrücklich an Die Zeitmaschine an und ergründet das weitere Schicksal des bei Wells »verschwundenen« Zeitreisenden …

Anmerkungen des Herausgebers

Herbert George Wells
DIE ZEITMASCHINE
Eine Erfindung

1. Einführung
2. Die Maschine
3. Der Zeitreisende kehrt zurück
4. Das Reisen in der Zeit
5. In der goldenen Zeit
6. Der Sonnenuntergang der Menschheit
7. Ein plötzlicher Schlag
8. Erklärung
9. Die Morlocken
10. Als die Nacht kam
11. Der grüne Porzellanpalast
12. Im Dunkeln
13. Die Falle der weißen Sphinx
14. Die weitere Vision
15. Die Rückkehr des Zeitreisenden
16. Nach der Erzählung
17. Epilog

Egon Friedell
DIE REISE MIT DER ZEITMASCHINE
Phantastische Novelle

Einleitung: Eine ungewöhnliche Korrespondenz
Vorerinnerung: Kurze Belehrung für Nichtswisser und Besserwisser
Erstes Kapitel: Zeitreisender startet
Zweites Kapitel: Das rätselhafte Funkentelegramm
Drittes Kapitel: Man erfährt den Namen des Zeitreisenden
Viertes Kapitel: Der Widerstand der Erdzeit
Fünftes Kapitel: Die Dame von übermorgen
Sechstes Kapitel: London am Himmel
Siebentes Kapitel: Die beiden Ägypter
Achtes Kapitel: Die Katastrophe
Neuntes Kapitel: Winternacht am Maimorgen
Zehntes Kapitel: Zweimal Burgunder
Elftes Kapitel: Zeitreisender landet
Schluss: Eine naheliegende Korrespondenz
Epilog: Wie hat ein Gentleman sich in diesem Falle zu verhalten?