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Das WeihnachtsliedOverlay E-Book Reader

Das Weihnachtslied

Roman | Angelika Schwarzhuber

E-Book (EPUB)
2019 Blanvalet Taschenbuch Verlag
416 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-641-24322-7

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Wenn das Weihnachtslied erklingt, werden alle Herzen höher schlagen ...
Mia probt für das weihnachtliche Schulkonzert, als der neue Musiklehrer Daniel sie von heute auf morgen ersetzen soll. Dann stirbt auch noch überraschend ihr geliebter Vater. Valerie reist von New York an den Chiemsee, um ihrer Zwillingsschwester beizustehen. Den Schwestern fällt es schwer, nach den langen Jahren, in denen sie seit der Scheidung der Eltern getrennt waren, wieder zur alten Vertrautheit zu finden. Noch nicht einmal ihr gemeinsamer Freund Sebastian kann vermitteln. Da entdeckt Mia Noten für ein geheimnisvolles Weihnachtslied, das ihr Vater einst geschrieben hat. Und damit beginnt sich alles zu verändern ...

Angelika Schwarzhuber lebt mit ihrer Familie in einer kleinen Stadt an der Donau. Sie arbeitet auch als erfolgreiche Drehbuchautorin für Kino und TV und wurde für das Drama »Eine unerhörte Frau« unter anderem mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Zum Schreiben lebt sie gern auf dem Land, träumt aber davon, irgendwann einmal die ganze Welt zu bereisen.

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Kapitel 1
Prien am Chiemsee in Oberbayern Ende November
MIA

»Das war schon richtig gut, aber ihr könnt es noch besser!«, sagte Mia und nickte den Mitgliedern des Schulchores aufmunternd zu. »Also, noch ein letztes Mal, dann habt ihr es für heute geschafft!«

Die knapp dreißigjährige Mia Garber war Musiklehrerin und bekannt dafür, ihren Schülern alles abzuverlangen. Und doch gab es niemanden, der sich darüber beschwert hätte. Ganz im Gegenteil. Der Musikunterricht und die Gesangs-AG bei Frau Garber zählten zu den Höhepunkten des wöchentlichen Unterrichtes. Für die musischen Schüler des Gymnasiums auf Schloss Willing am Chiemsee war es ein Privileg, Teil des Chores zu sein. Nur die Allerbesten der Mittel- und Oberstufe durften bei Frau Garber mitsingen.

»Und Achtung!«

Mia spielte auf dem Klavier die ersten Töne des französischen Liedes Minuit, Chrétiens von Placide Cappeau und Adolphe Adam, das vielen womöglich eher in der englischen Version unter dem Titel Oh Holy Night aus dem Film Kevin - Allein zu Haus bekannt war.

Nach ein paar Sekunden setzten die Schüler ein, trugen das Lied zuerst in seiner französischen Originalfassung, dann auf Englisch und schließlich in der deutschen Version vor.

Das Thema des diesjährigen Weihnachtskonzertes, das traditionell einen Tag vor dem Heiligen Abend aufgeführt wurde, lautete »Eine musikalische Weihnachtsreise«. Schon jetzt, Ende November, waren die Karten dafür restlos ausverkauft.

Gemeinsam mit ihren Schülern hatte Mia Musikstücke aus unterschiedlichen Ländern ausgewählt. Die »Reise« war jedoch nicht nur geografischer Natur, sondern bezog sich auch auf verschiedene Epochen.

Es hatte Mia positiv überrascht, dass ihre Schützlinge sowohl ein traditionelles Weihnachtslied aus dem 16. Jahrhundert vorgeschlagen hatten, wie auch moderne Weihnachtssongs aus den Radiocharts. Das Ergebnis war eine äußerst vielfältige Mischung, die Mia jedoch erst noch von der Direktorin absegnen lassen musste. Das hätte sie am liebsten noch eine Weile hinausgezögert, denn Frau Wurm-Fischer - ein Doppelname, der hinter vorgehaltener Hand nicht nur bei Schülern für freche Bemerkungen sorgte - würde erfahrungsgemäß kritisieren, dass zu wenige klassische Stücke zum Repertoire gehörten.

Seit mehr als drei Jahren arbeitete Mia bereits als Musiklehrerin und Chorleiterin am privaten Gymnasium, und noch immer musste sie vor jedem Konzert und jeder musikalisch untermalten Schulveranstaltung um die Lieder kämpfen, die sie mit ihren Schülern vortragen wollte. Dabei gerieten die Schulleiterin und Mia sich regelmäßig in die Haare. Doch der Erfolg gab der jungen Lehrerin letztlich recht. Früher waren die Aufführungen des Schulchores mittelmäßige Veranstaltungen und für Eltern wie Schüler ein notwendiges Übel gewesen. Inzwischen waren die beiden Konzerte im Sommer und an Weihnachten buchstäblich die Highlights des Schuljahres und lockten Gäste von nah und fern, auch solche, die keine Kinder am Gymnasium hatten. Somit willigte die Direktorin am Ende doch meist zähneknirschend ein, auch wenn sie ihre Abneigung gegenüber der unkonventionellen Lehrerin kaum verbergen konnte. Im Gegensatz zu ihr liebten die Schüler Mia umso mehr. Mit ihr fegte ein frischer Wind durch das etwas verstaubte Schloss Willing.

»Egal ob ihr singt, komponiert oder ein Instrument spielt - Musik muss immer tief aus eurer Seele kommen, damit sie die Herzen der Zuhörer berühren kann. Also traut euch für diese Momente, andere in euer Innerstes blicken zu lassen.«

Diese Worte ihres Vaters Albert begleiteten sie schon ihr Leben lang, und mit ihnen ermunterte sie auch ihre Schützlinge, über sich hinauszuwachsen.

Als das Weihnachtslied zu Ende war, nickte sie ihnen zu.

»Na also - geht doch!«, sagte sie lächelnd.

Auf den Gesichtern der Schüler machte sich ein erleichter