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Was hat das Universum mit mir zu tun?Overlay E-Book Reader

Was hat das Universum mit mir zu tun?

Nachrichten vom Rande der erkennbaren Welt | Harald Lesch

E-Book (EPUB)
2019 C. Bertelsmann Verlag
208 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-641-22017-4

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Der beliebte TV-Moderator erklärt die großen Fragen des Universums und ihre Bedeutung für unser Leben
Galaxien und Planeten, schwarze Löcher und dunkle Materie - was haben solche Phänomene des Weltalls eigentlich mit uns Menschen auf der Erde zu tun? Ebenso verblüffend wie unterhaltsam stellt Harald Lesch in seinem Bestseller die Verbindung her zwischen Universum, Erde und Mensch. Auf der Basis neuester Forschungserkenntnisse schreibt er dabei zugleich eine kurze Geschichte der Astronomie: von der Entstehung unseres Sonnensystems, von Erde und Leben, über kosmische Beinahe-Katastrophen für die Erde bis zum Rand der erkennbaren Welt, wo unser Wissen über das Universum endet.

Mit QR-Codes, die auf Vortragsvideos von Harald Lesch verlinken.

Harald Lesch ist Professor für Theoretische Astrophysik am Institut für Astronomie und Astrophysik der Ludwig-Maximilians-Universität München und einer der bekanntesten Naturwissenschaftler in Deutschland. Seit vielen Jahren vermittelt er einer breiten Öffentlichkeit spannendes populärwissenschaftliches Wissen. Durch die Sendereihe »alpha-Centauri« bekannt geworden, moderiert er heute u. a. »Leschs Kosmos« im ZDF. Er hat, allein oder mit Co-Autoren, eine Vielzahl erfolgreicher Bücher veröffentlicht, zuletzt »Was hat das Universum mit mir zu tun?«, »Wenn nicht jetzt, wann dann?« und »Denkt mit!«.



Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

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STABILITÄT IM KOSMOS

https://link.videowissen.de/CBertelsmann-Lesch/1/

In Zeiten, in denen die ganze Welt per Internet und Smartphone so nah an uns herankommt und so viel von uns fordert, kann es doch mal ganz schön sein, innezuhalten und einen Blick ins Weltall zu werfen. Sich wirklich einmal zurückzuziehen und in den Himmel über uns zu schauen und zu überlegen: Was hat das Ganze da oben eigentlich mit uns hier unten auf dem Planeten Erde zu tun? Sich einmal wirklich darauf einzulassen, wie wir mit der ganzen Natur, auch und vor allem der kosmischen Natur, zusammenhängen. Wir sind ja ansonsten eher mit uns selbst beschäftigt: me, myself and I. Der Individualismus, die Selbstverwirklichung und die Konzentration auf die eigenen Ziele - das ist die Maxime unserer Zeit. Und wir vergessen dabei, dass es uns ohne den Kosmos gar nicht geben würde.

Beginnen wir mit einer ganz einfachen Situation: Ich stehe auf der Erde, ich atme, ich trinke Tee und mache mir keine Gedanken darüber, woher das alles kommt. Ich genieße die Natur, ihre Erscheinungsformen und ihre Vielfalt (so sie denn noch vorhanden ist), und nur ganz selten lasse ich das Gefühl an mich heran, dass ich ein Teil eines viel größeren Ganzen bin, das eine Milliarden Jahre alte Geschichte hat. Jeder von uns ist ein Teil des Teils, der anfangs alles war. Und davon wird die Rede sein. Denn der Boden unter meinen Füßen genauso wie die Luft, die ich atme, sowie die Flüssigkeit, die ich zu mir nehme, all das ist ja schon ein Ausdruck dafür, dass ich mit der Welt verbunden bin. Denn ich kann offenbar Stoffe in mich aufnehmen, die mich nicht töten, sondern die im Gegenteil mein Leben sogar fördern, die es überhaupt erst möglich machen. Das heißt: Mein Körper verbindet sich mit diesen Stoffen und holt auf eine für den Laien rätselhafte Art und Weise, die Ärzten natürlich längst bekannt ist, die Energie aus den Molekülen, die ich brauche, um zu leben. Das beginnt bei der Atmung, der Aufnahme von Sauerstoff, den ich als Energiequelle benötige, gilt aber natürlich auch für Wasser und die Stoffe in meiner Nahrung. In allen Molekülen steckt nämlich Bindungsenergie, die frei wird und genutzt wird in den neuen Verbindungen, die meine Körperzellen mit diesen Elementen eingehen. Und nur der ständigen Zufuhr an dieser sogenannten chemischen Energie verdanke ich mein Leben. Sie ist der Grund dafür, dass ich für die Zeit meines Lebens meinen Körper mit allen seinen Funktionen aufrechterhalten kann.

Das ist insofern bemerkenswert, als eines der Grundgesetze der Physik, der zweite Hauptsatz der Thermodynamik, die grundsätzliche Entwicklung erklärt, wonach in der Natur alle Prozesse so ablaufen, dass sich die Entropie vergrößert, sich also alles immer mehr zum Gleichgewicht entwickelt, denn dort ist die Entropie am größten. Lebewesen sind jedoch gar nicht im Gleichgewicht mit ihrer Umgebung, sondern im Nichtgleichgewicht und erhalten auf diese Weise ihren körperlichen Aufbau und alle Funktionen aufrecht. Ohne einen entsprechenden Nachschub an Energiefluss kann der Mensch nicht leben. Allen Lebewesen geht es so: Sie nehmen niederentropische Nahrung auf und geben hochentropische Abfälle ab. Aus diesem Entropiefluss ernährt sich das Leben.

Bereits die einfache Frage, wo die Materie eigentlich herkommt, die ich esse und trinke, zeigt uns: Jede Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme ist bereits ein existenzieller Akt, der kosmische Kreisläufe und Gesetzmäßigkeiten ausnutzt und benutzt. Wie hängt das alles zusammen? Nun, ein erster Blick ins All sagt uns schon, worum es hier eigentlich geht. Apropos gehen, um das folgende Argument zu verstehen: Ich erinnere mich noch daran, als ich zum ersten Mal in Aspen (Colorado) war. Ich komme im Hotel an, schönes Wetter, tolle Gegend, ich denke, jetzt machst du einen kleinen Lauf. Sportklamotten und Schuhe an, aus dem Hotel raus - und loslaufen. Nach kurzer Zeit s