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My Love StoryOverlay E-Book Reader

My Love Story

Die Autobiografie | Tina Turner

E-Book (EPUB)
2018 Penguin Verlag; Simon & Schuster
320 Seiten; mit Abbildungen
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-641-23454-6

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€ 12,99

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Die Lebensgeschichte von Tina Turner - so packend und bewegend wie ihre größten Hits
»Private Dancer«, »The Best«, »What's love got to do with it« - jeder einzelne von Tina Turners Songs sprüht vor Energie, Lebenswillen und nie versiegendem Mut. All diese Eigenschaften repräsentiert die legendäre Königin des Rock 'n' Roll, die mit ihrer einzigartigen Stimme und fantastischen Show die Bühnen der Welt eroberte. Unter dem Eindruck einer lebensbedrohlichen Erkrankung, die sie jedoch überwinden konnte, schildert sie in in diesem Buch erstmals ihre ganze Geschichte. Und sie erzählt, wie sie mit ihrem Ehemann Erwin Bach schließlich das langersehnte Glück gefunden hat. »My Love Story« ist eine Liebeserklärung an das Leben und die zutiefst bewegende und inspirierende Überlebensgeschichte einer Frau, die alle Hindernisse, die ihr in den Weg gelegt wurden, hinter sich ließ.

Mit zahlreichen Fotos aus Tina Turners Privatbesitz

Tina Turner (1939-2023) wurde als Anna Mae Bullock in Nutbush in Tennessee geboren. Mit zwölf Grammys und rund 200 Millionen verkauften Platten gehörte sie zu den erfolgreichsten und beliebtesten Popmusikerinnen aller Zeiten. Seit den 90er Jahren lebte sie in der Schweiz, seit 2013 war sie mit dem Kölner Musikproduzenten Erwin Bach verheiratet. 2018 erhielt sie den Grammy Lifetime Achievement Award.



Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Willst du mich heiraten, Tina?« Das war der schlichte Satz, mit dem mir Erwin Bach, die Liebe meines Lebens - der Mann, in den ich mich auf den ersten Blick verliebt hatte, bei dem mir schwindlig wurde, kaum dass ich ihn erblickt hatte - , einen Antrag machte. Sein Englisch klang ein bisschen unbeholfen - Erwin ist Deutscher, Englisch ist also eine Fremdsprache für ihn - , aber es gefiel mir. Er war wohl etwas überrascht, als ich ihm erklärte, dass ich auf seine Frage keine Antwort wüsste. Sie lautete weder »Ja« noch »Nein«, so viel war klar.

All das geschah 1989, als wir drei Jahre zusammen waren. Ich steuerte auf meinen fünfzigsten Geburtstag zu, und Erwin, der dreiunddreißig war, meinte wohl, er müsste mir irgendwie beweisen, dass er sich mir verpflichtet fühlte. Das war ungeheuer lieb von ihm, aber mir gefiel unsere Beziehung so, wie sie war. Außerdem hatte ich ein ambivalentes Verhältnis zur Ehe. Durch eine Hochzeit kann sich vieles ändern, und zwar, wie ich aus schmerzlicher Erfahrung wusste, nicht unbedingt immer zum Besseren.

Dreiundzwanzig Jahre später (so viel zu Verpflichtungen) machte mir Erwin erneut einen Antrag. Diesmal war alles perfekt geplant: Wir kreuzten auf der Lady Marina, der Yacht unseres Freundes Sergio, mit einem Dutzend guter Freunde und Bekannter durchs Mittelmeer. Eigentlich hätte ich damals merken müssen, dass etwas im Busch war. Wir waren an einem hübschen Ort, aber Erwin fand die Umgebung noch nicht romantisch genug. Später erfuhr ich, dass er danach Sergio zurate gezogen hatte. Der hatte vorgeschlagen, zur griechischen Insel Skorpios zu fahren. Das sei der schönste Ort, den er kenne, für einen sehr romantischen Augenblick.

Als die Yacht an jenem Abend den Kurs änderte und unterwegs zu unserem neuen Ziel Geschwindigkeit aufnahm, fragte ich: »Wohin fahren wir, Liebling?« Erwin antwortete ausweichend, gab vor, es nicht zu wissen. Das allein war schon verdächtig, denn Erwin weiß immer alles. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, sah ich die zauberhafte Insel Skorpios vor mir, die früher einmal Aristoteles Onassis gehört hatte. Am Strand Jackies berühmtes Badehaus mit der blauen Tür.

Wir verbrachten einen ziemlich faulen Tag auf der Yacht. Ich suchte mir einen Platz im Schatten, um meine Haut zu schonen, während die anderen in der Sonne brutzelten. Dann trennten wir uns, um uns zum Abendessen fertig zu machen. Als wir uns wieder zu den Cocktails trafen, fiel mir auf, dass die Männer alle Weiß trugen. Wie hübsch, dachte ich, sie sehen wirklich gut aus in ihren weißen Jeans und weißen Hemden. Die Frauen waren ebenfalls in wunderschöne Sommer-Outfits gekleidet. Ich hatte ein elegantes und leichtes Kleid aus schwarzem Leinen angezogen. Es war ein wunderbarer Abend in netter Gesellschaft. Eine sanfte Brise wehte, und am Himmel stand der Mond. Doch nach dem Essen änderte sich die Stimmung plötzlich, und es lag eine gewisse Erwartung, ja, Aufregung in der Luft. Was ging hier vor sich?

Ich bemerkte, dass alle Blicke auf Erwin gerichtet waren. Und dann kam er auf mich zu und ging vor mir in die Knie. In der ausgestreckten Hand hielt er eine kleine Schachtel.

»Ich habe dich schon einmal gefragt, und nun frage ich dich noch einmal: Willst du mich heiraten, Tina?«, diesmal in perfektem Englisch. Die Männer hatten - was mich wirklich wunderte - Tränen in den Augen, und die Frauen juchzten, als ich bewegt »Ja!« rief. Ich sagte Ja zu Erwin und Ja zur Liebe. Ja zur Liebe meines Lebens. Dieses Bekenntnis fiel mir nicht leicht. Schließlich war ich inzwischen dreiundsiebzig und würde zum ersten Mal in meinem Leben Braut sein. Ja wirklich, zum ersten Mal. Ich heiße Tina Turner und war die Ehefrau von Ike Turner. Aber ich war niemals eine Braut.

Meine Hochzeit mit Ike - wenn sie den Namen Hochzeit überhaupt verdient - verlief anders, ganz anders. Im Gegensatz zu vielen Mädchen hatte ich frühe