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Der Montag fängt am Samstag anOverlay E-Book Reader

Der Montag fängt am Samstag an

Roman | Arkadi Strugatzki; Boris Strugatzki

E-Book (EPUB)
2019 Heyne Verlag; Heyne
400 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-641-22995-5

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Der junge Programmierer Alexander Pawlowitsch Priwalow ist im Norden Russlands unterwegs, als er mit einer Autopanne in der fiktiven Stadt Solowetz liegenbleibt. Hier ist alles ganz normal: Bürger gehen ihrer Arbeit nach, das Wetter ist gleichmäßig schlecht, und im Institut regiert die Bürokratie. Nur dass das Institut streng geheime Forschungen mit übernatürlichen Phänomenen betreibt ...

Arkadi (1925-1991) und Boris (1933-2012) Strugatzki zählen zu den bedeutendsten und erfolgreichsten russischen Autoren der Nachkriegszeit. Ihre Romane sind nicht nur faszinierende Parabeln über die Stellung des Menschen im Universum, sondern auch schonungslose Abrechnungen mit Ideologiegläubigkeit und Personenkult. Etliche ihrer Texte durften in der Sowjetunion nicht erscheinen. Inzwischen hat die Gesamtauflage ihrer Werke die fünfzig Millionen überschritten, sie wurden in über dreißig Sprachen übersetzt. Viele ihrer Romane wurden verfilmt - Andrei Tarkowskis Adaption von »Picknick am Wegesrand« unter dem Titel »Stalker« gehört zu den Klassikern der Filmkunst.

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1

Lehrer: Kinder, schreibt den Satz: »Ein Fisch saß auf einem Baum.«

Schüler: Sitzen Fische denn auf Bäumen?

Lehrer: Na ja ... Es war eben ein verrückter Fisch.

Anekdote aus dem Schulleben

Ich näherte mich meinem Ziel. Der Weg führte mitten durch einen grünen Wald, und nur hier und da tat sich eine mit gelbem Riedgras bewachsene Lichtung auf. Die Sonne ging schon seit Stunden unter, kam und kam aber nicht vom Fleck und hing noch immer dicht über dem Horizont. Der Wagen rollte über eine schmale, mit knirschendem Schotter bedeckte Straße, und bei jedem größeren Stein schepperten und rumpelten die leeren Kanister im Kofferraum.

Rechter Hand traten zwei Männer aus dem Wald, blieben am Wegrand stehen und spähten in meine Richtung. Einer hob die Hand. Ich nahm den Fuß vom Gaspedal und sah mir die beiden genauer an. Es schienen Jäger zu sein - junge Burschen, kaum älter als ich. Ihre Gesichter waren mir sympathisch, und ich hielt an. Der Mann, der die Hand gehoben hatte, schob das hakennasige dunkle Gesicht durchs Fenster und fragte lächelnd: »Könnten wir vielleicht bis Solowetz mitfahren?«

Der zweite, der einen roten Backenbart trug, guckte ihm, ebenfalls lächelnd, über die Schulter. Keine Frage, das waren nette Jungs.

»Steigen Sie ein«, sagte ich. »Einer vorn, einer hinten, auf dem Rücksitz liegt jedoch allerhand Zeug herum.«

»Wohltäter!«, rief der Hakennasige erfreut, nahm das Gewehr von der Schulter und setzte sich neben mich.

Der Bärtige blickte unschlüssig in den Wagenfond und fragte: »Könnte ich hier ein bisschen ...«

Ich beugte mich über die Sessellehne und half ihm, den Schlafsack und das zusammengerollte Zelt beiseitezuschieben. Zaghaft, das Gewehr zwischen den Knien, quetschte er sich in die Ecke.

»Schlagen Sie die Tür kräftig zu«, empfahl ich.

Langsam fuhr der Wagen an. Der Hakennasige drehte sich nach hinten um und ließ sich lebhaft darüber aus, wie viel angenehmer es sei, mit dem Auto zu fahren, als zu Fuß zu gehen. Der Bärtige stimmte murmelnd zu; er versuchte noch immer, die Tür zuzuschlagen, doch es gelang ihm nicht.

»Ziehen Sie den Mantel weg«, riet ich ihm mit einem Blick in den Rückspiegel. »Er ist in der Tür eingeklemmt.«

Nach fünf Minuten waren wir endlich so weit. Ich fragte: »Bis Solowetz dürften es wohl zehn Kilometer sein?«

»Ja«, antwortete der Hakennasige. »Vielleicht auch ein bisschen mehr. Die Straße ist nicht sonderlich gut - hier fahren nur Lastwagen.«

»Ich finde sie gar nicht so schlecht«, widersprach ich. »Dabei hatte man mir prophezeit, ich käme überhaupt nicht durch.«

»Die Straße kann man sogar noch im Herbst befahren.«

»Hier schon, aber hinter Korobetz ist sie nicht mehr befestigt.«

»Dieses Jahr ist der Sommer sehr trocken, da kann nicht viel passieren.«

»Bei Saton soll's regnen«, warf der Bärtige von hinten ein.

»Wer sagt das?«, wollte der Hakennasige wissen.

»Merlin.«

Die beiden lachten, warum, wusste ich nicht. Ich fingerte meine Zigaretten heraus, zündete mir eine an und reichte die Schachtel weiter.

»Aus der Clara-Zetkin-Fabrik«, sagte der Hakennasige mit einem Blick auf die Schachtel. »Sind Sie aus Leningrad?«

»Ja.«

»Auf Reisen?«

»Ja«, erwiderte ich. »Und Sie sind von hier?«

»Seit Urzeiten«, antwortete der Hakennasige.

»Ich komme aus Murmansk«, teilte der Bärtige mit.

»Für einen Leningrader ist Solowetz wohl genauso wie Murmansk hoher Norden«, meinte der Hakennasi



Arkadi Strugatzki ((geboren 1925, gestorben 1991) zählt mit seinem Bruder Boris N. zu den bedeutendsten und erfolgreichsten russischen Autoren der Nachkriegszeit. Ihre Romane sind nicht nur faszinierende Parabeln über die Stellung des Menschen im Universum, sondern auch schonungslose Abrechnungen mit Ideologiegläubigkeit und Personenkult. Viele ihrer Romane wurden verfilmt.

Boris Strugatzki, geb. 1933, zählt zusammen mit seinem Bruder Arkadi (1925 - 1991) zu den erfolgreichsten russischen Autoren der Nachkriegszeit. Die Strugatzkis haben die moderne Science Fiction und Phantastik geprägt.
Im Original hat die Gesamtauflage ihrer Werke 40 Millionen weit überschritten, ihre Bücher sind in über 30 Sprachen übersetzt.
Boris Strugatzki verstarb am 19. November 2012.