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Das Schicksal weiß schon, was es tutOverlay E-Book Reader

Das Schicksal weiß schon, was es tut

Brigid Kemmerer

E-Book (EPUB)
2019 Dragonfly
Auflage: 1. Auflage
352 Seiten; ab 14 Jahre
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7488-5008-3

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Gemeinsam das Leben meistern - mit allen Höhen und Tiefen

In einem Augenblick ist Rob der beliebte Sportler, mit dem alle Jungs befreundet sein wollen und dem die Herzen der Mädchen zufliegen. Im nächsten Moment steht er vor einem Scherbenhaufen: Sein Vater hat die Familie in Verruf gebracht, Rob wird zum Außenseiter. Auch für Maegan ist die Schule nach einem entsetzlichen Fehler die Hölle. Ausgerechnet diese beiden müssen gemeinsam an einem Schulprojekt arbeiten. Hat das Schicksal etwa einen Plan für Rob und Maegan? Oder besitzt es einfach nur einen besonderen Sinn für Humor?

Trifft mitten ins Herz: Einfühlsam schreibt Brigid Kemmerer über die schwierigen, schicksalhaften Momente des Erwachsenwerdens!

»Man mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen, sobald man angefangen hat. Eine klare Leseempfehlung!« jugendbuch-couch.de



Brigid Kemmerer denkt sich Geschichten aus, seit sie auf der Highschool war. Sie schreibt, wo immer sie einen Platz zum Sitzen findet, je mehr Lärm, desto besser. Das ist auch gut so, denn sie hat vier Söhne zwischen Kleinkind- und Teenageralter und daher eher geringe Chancen auf stille Stunden. Sie lebt in der Nähe von Baltimore.

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Seit zwanzig Minuten hören wir Mrs. Quicks Erläuterungen zu den einzelnen Punkten der Aufgabe zu, und Rob Lachlan hat mich noch nicht ein einziges Mal richtig angesehen. Schlimm genug, dass mich die Lehrer nur von der Seite beäugen, da brauche ich das nicht auch noch von ihm.

Einmal Betrüger, immer Betrüger. Keine Ahnung, wer das gesagt hat, aber ich frage mich, ob es vielleicht Rob war. Er wirkt echt nicht glücklich darüber, mein Partner zu sein. Sein Haar ist oben irgendwie ziemlich lang und ungepflegt und hängt ihm in die Augen, als müsste ihn seine Mutter daran erinnern, mal zum Friseur zu gehen. Wir waren nie miteinander befreundet, und weil er mich nicht anschaut, weiß ich nicht, welche Farbe seine Augen haben. Auf seinen blassen Wangen sind ein paar Sommersprossen verstreut und wirken wie ein Überbleibsel von Sommerbräune, die einfach nicht verschwinden will. Rob trägt ein eng anliegendes schwarzes Langarmshirt von Under Armour.

Sein Leben mag scheiße sein, doch auch wenn er aus seinem sozialen Umfeld vertrieben wurde, hat er immer noch die Figur eines Vorzeigeathleten.

Und ich bin immer noch ich.

Mrs. Quick skizziert unser Projekt, das tatsächlich ganz spannend klingt - wir sollen unterschiedliche Gegenstände aus unterschiedlichen Höhen fallen lassen und jeweils den Aufprall und die Flugbahn berechnen -, aber ich betrachte lieber weiterhin insgeheim den Jungen neben mir.

Er macht sich dürftige Notizen. Schaut stur auf den Block vor sich. Und wirkt, als wäre er überall lieber als jetzt hier.

Die Glocke läutet, und er schmeißt sofort seine Sachen in den Rucksack. Immer noch kein Zeichen von ihm, dass wir ein Team sind.

Nachdem ich bei meinem Betrugsversuch erwischt wurde, nahmen plötzlich alle Leute an, dass ich mich zu einer totalen Faulenzerin entwickelt hätte. Hab ich nicht, aber vielleicht ist das der Grund für das Problem hier.

»Hey«, spreche ich Rob an.

Er zerrt am Reißverschluss seines Rucksacks. Sein Kopf hebt sich den Bruchteil eines Millimeters. »Hey, was?«

»Meine Noten liegen mir echt am Herzen. Du darfst das hier nicht locker angehen.«

Er hört auf, an seinem Rucksack herumzufingern. Mit fast tödlich leiser Stimmte beginnt er zu sprechen, und ich erwarte eine böse Stichelei, aber stattdessen sagt er: »Ich habe eine Eins in diesem Kurs. Überleg dir, was ich tun soll, und ich werde es tun.«

Ich folge ihm aus dem Klassenzimmer. »Warum hast du Mrs. Quick nicht geantwortet, als sie nach einem Partner gefragt hat?«

»Was?«

Wegen des Lärms in den Gängen kann ich Rob kaum verstehen, aber ich möchte ihn nicht einfach so davonkommen lassen. Eigentlich muss ich in die andere Richtung zum Englisch-Leistungskurs, aber ich folge Rob trotzdem durch die Massen von Schülern. »Als sie fragte, ob noch jemand einen Partner braucht, hast du nichts gesagt.«

»Na und?«

Ich will, dass er es sagt. Ich will, dass er es zugibt. »Du wusstest, dass es um mich ging. Wenn du nicht mein Partner sein willst, sag's bitte einfach.«

»Ich will nicht dein Partner sein.«

Abrupt bleibe ich mitten im Gang stehen. Er sagt das so ... geradeheraus. Ohne Gefühl. Ohne mich anzuschauen. Sogar ohne stehen zu bleiben. Das ist übler als ein verächtlicher Blick. Es ist eine Tatsache.

Ich will nicht dein Partner sein.

Mir ist, als hätte er mir gegen die Brust geboxt. Ich kann mich nicht bewegen. Am schlimmsten ist, dass ich darum gebeten habe. Buchstäblich.

Während ich nur dastehe und versuche, mich zu erholen, taucht er zwischen den anderen Schülern unter und verschwindet wie ein Geist.

In der Mittagspause in der Cafeteria teile ich mir mit Rachel einen Salat. Weil wir morgens keine gemeinsamen Kurse haben, ist das meine erste Gelegenheit, mich über Rob Lachlan auszuheulen.

»Schwänz das Projekt«, sagt Rachel. »Weigere dich mitzum