Rezensionen

Schluss mit Muss
 

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Witziger, alternativer Ratgeber

Inzwischen gibt es Ratgeber wie Sand am Meer und es scheint fast so als würden jeden Tag duzende neuer Ratgeber veröffentlicht. Daher stellt dieser ?Antiratgeber? eine willkommene Abwechslung dar. Er teilt sich auf viele kleine Kapitelchen auf, die auch nicht zwingend aufeinander aufbauen, was ihn zur perfekten Gelegenheitsliteratur macht. Die Autorin weist bereits im Vorwort darauf hin, dass dieses Buch nicht ganz ?anständig? ist und sehr schnell wird deutlich, dass damit ihr unverblümter und direkter Schreibstil gemeint ist. Durch clevere und auch witzige Kapitelüberschriften startet man bereits mit einem Schmunzeln auf den Lippen in die Kapitel. Aufgrund der direkten und teilweise auch selbstironischen Art die Dinge beim Namen zu nennen hält dieses Schmunzeln oft bis zum Ende des Kapitels an. Es tut gut zu lesen, dass es völlig in Ordnung ist nicht perfekt zu sein und dass es keinen Grund gibt sich schlecht zu fühlen, nur weil man nicht irgendeinem aktuellen Trend folgt oder einem völlig übertriebenen ?Ideal? entspricht. Im Übrigen wurden sämtliche im Buch aufgeführten Fakten mit Quellen hinterlegt, was für vertiefende Recherchen ganz nützlich sein kann.

gaby2707


Ein inspirierender AntiRatgeber

Jeder von uns hat so seine Vorstellungen, wie etwas sein sollte oder sein müsste. Tanja Mairhofer bringt mich mit ihren Gedanken zum einen zum Schmunzeln und zum anderen zum Nachdenken. Auf 224 Seiten erfahre ich in 35 unterteilten Kapiteln ihr Denken über das Muttersein, die Karriereanforderungen, über das Altern und vor allem den Haushalt. Nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern offen und witzig dargestellt, lese ich, was von außen von uns erwartet wird. Das berühmte: Du musst mal wieder?

Perfektionismus ist nicht out. Aber ich muss nicht jeden Tag die Kalkflecken am Wasserhahn abwischen, muss nicht alle 3 Tage meine Fenster putzen. Und wenn ich kein Yoga machen oder in die Walkinggruppe gehen will, dann lasse ich es einfach. Die Zeit kann ich nun sehr gut für mich selbst nutzen. Zum Beispiel zum Lesen solcher Bücher.

Die abnehmbaren Sprüche vom Einband finde ich klasse. Ein paar liegen hier an manchen Stellen zum Drandenken parat.

Ein witziger, manchmal etwas zynischer, alles in allem aber sehr unterhaltender Antiratgeber, der mir ein paar unterhaltsame Stunden beschert hat. Bestens als Geschenk für einen Perfektionisten geeignet.

Haliax


Schluss mit gesellschaftlichen Konventionen.

Das Antiratgeberbuch ?Schluss mit Muss? von Tanja Mairhofer wirbt mit dem Slogan ?Warum du alles falsch machst, wenn du alles richtig machen willst?. Dieser Banner zieht sich durch das ganze Buch und durch jedes einzelne Kapitel. Eingangs wird mit einem Vorwort das Buch eröffnet und es wird klar ausgedrückt, was man von diesem Buch erwarten oder nicht erwarten darf. Die Kapitel haben einen Umfang von ein paar Seiten und können schnell gelesen werden, daher eignet sich das Buch auch für Zwischendurch. Auf lockere und unterhaltsame Art erzählt Tanja von ihren Erfahrungen, sagt klar, was sie daraus gelernt hat und bringt auch wissenschaftliche Erkenntnisse ein. Vor allem bin ich begeistert von der Direktheit, die sie nutzt, um mit gesellschaftlichen Konventionen aufzuräumen und gleichzeitig zu ihrer Meinung steht.
Die Aufmachung ist ein weiterer dicker Pluspunkt. Das Cover ist ein Blickfang, nicht allein durch die beiden Hände, sondern viel mehr durch die grellen Farben, die verwendet werden. Außerdem ist das Innenleben liebevoll gestaltet. Die Zitate, die bei jedem Kapitel hervorgehoben werden, und durch eine Grafik im Hintergrund unterstrichen werden, sowie die Kommentare, die fett herausgehoben werden, haben mir eine große Freude bereitet und müssen an dieser Stelle auch beschrieben werden.

Obwohl es sich um ein Antiratgeberbuch handelt, konnte ich viel mitnehmen. Außerdem hat es mich oft zum Lachen gebracht und hat für eine abwechslungsreiche Unterhaltung gesorgt. Es gehört nicht zu den besonderen Perlen unter den Büchern aber es hat sich eindeutig 4 Sterne verdient.

yellowdog


Schluß mit solchen Büchern

Bei Schluss mit Muss muss man das äußere als erstes erwähnen. Ein provokantes Titelbild mit Stinkefinger und dann noch gelbe Seiten. Wie abstoßend ist das denn. Da stellt sich die Frage, muss das sein?
Noch ärgerlicher ist aber der flapsige Ton, der mir in der Leseprobe zwar schon aufgefallen war, der aber auch die Dauer anfängt zu nerven. Das flapsige zeugt auch nicht von Leichtigkeit sondern wirkt aufgesetzt und verkrampft. Zitate sind häufig aus Film und Fernsehen, das ist offensichtlich der Background der Autorin. Tanja Mainhofer ist eine Moderatorin/Schauspielerin. Ich kannte sie bisher nicht.

Wie flach und unliterarisch das Buch doch ist! Der bemühte Humor ist so gequält, das ist gar nicht meiner. Wirklich ein Produkt, wie ich es nicht schätze. Doch abbrechen geht nicht, dazu bin ich viel zu sehr in meinen Zwängen gefangen. Davon kuriert mich garantiert auch nicht so ein armseliger Antiratgeber.
Doch ich muss aufhören zu meckern und sehen, was gibt es noch in dem Buch. Welche Kapitel können mich doch überzeugen, welche Passagen bringen mir was. Die mit dem Yoga sicherlich nicht. Das mit der Partnersuche oder Liebe und Beziehungen oder den Besserwissern auch nicht. Selbst das Gilmore Girls-Kapitel (Stars Hollow) wird versemmelt, dabei sind die eigentlich ein Selbstgänger. Eigentlich kommt nicht mehr wirklich was. Die Autorin lebt nicht in der gleichen Welt wie ich. Für mich persönlich war das Buch ein großer Flop, für andere muss es das richtige sein, wer weiß!