Rezensionen

#EGOLAND
 

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Seltsam anders

„Vielleicht solltest du mal wieder mit einer Frau schlafen, die du magst.“ Mit diesem Satz beginnt #EGOLAND, das auf wahren Begebenheiten beruhende, lang erwartete Romandebüt vom Bestseller-Autor Michael Nast (Generation Beziehungsunfähig).

Inhalt:

Alles beginnt mit dem Selbstmord des Schriftstellers Andreas Landwehr, der in seinem Abschiedsbrief verfügt, dass sein unvollendetes Manuskript seinem Freund Michael Nast zu übergeben ist. Stück für Stück stellt Nast fest, dass die unglaublichen Schilderungen echt und tatsächlich passiert sind.
Julia und Christioph sind ein vermeintlich perfektes Traumpaar, doch die Fassade bröckelt.
Die Studentin Leonie, schön und intelligent, aber voller Unsicherheit, verzweifelt an den Männern.
Und der charismatische Schriftsteller Andreas betäubt im Berliner Nachtleben seine Sehnsucht nach Liebe mit unverbindlichem, bedeutungslosem Sex.
Nach und nach reift in ihm die verhängnisvolle Idee, in Julias, Leonies und Christophs Leben einzugreifen, um sie als Material für seinen neuen Roman zu benutzen. Er beginnt ein perfides Spiel voller Intrigen und Manipulationen, das schließlich in einer Katastrophe endet.
Vom Sog der Geschichte ergriffen beginnt Nast, die Geschehnisse zu recherchieren. Er spricht mit den Protagonisten, um Landwehrs Aufzeichnungen zu vervollständigen und verfasst aus dem Material #EGOLAND.

Meine Meinung:

Den Anfang dieses Buches fand ich wirklich gelungen. Die Idee ist klasse und wirklich außergewöhnlich. Auch wirkten die Dialoge und auch die Personen unglaublich realistisch. Das habe ich so noch in keinem anderen Buch erlebt. Man fühlt sich bei den Dialogen der Protagonisten wie ein stiller Beobachter. Man traut sich kaum zu atmen, weil man befürchtet, dass sie einen hören.
Man glaubt die Personen zu kennen, denn man taucht tief in ihre Gedanken, ihr Handeln und ihren Alltag ein. Andreas ist dabei die Unsympathie in Person, von Anfang bis Ende. Einfach krank, er manipuliert Menschen, ohne über die Folgen die sein Handeln haben könnte auch nur ansatzweise nachzudenken.
Aber es zog sich an manchen Stellen wirklich, wirklich richtig arg. Manche Kapitel erschienen mir absolut sinnlos und nichtssagend. Ich musste das Buch leider immer wieder ein paar Tage zur Seite legen, weil ich einfach keinen Nerv mehr hatte weiterzulesen.
Auch gabs ziemlich viele Fehler, die den Lesefluss enorm gestört haben.
Gegen Ende wurde es dann nochmal ein bisschen spannender, da konnte ich das Buch dann auch nicht mehr zur Seite legen. Der Schluss war auch nochmals eine große Überraschung, mit der ich so nicht gerechnet hätte.
Die Story, die auf wahren Begebenheiten beruht, hat mir gezeigt das nichts so ist wie es scheint. Jeder zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist und nur das hört, was er hören will.

Fazit:

Noch nie ist es mir so schwer gefallen mich für oder gegen eine Empfehlung auszusprechen.
Wer einen absolut gestörten Protagonisten kennenlernen möchte, der sollte dieses Buch unbedingt lesen. Wer mit Fehlern gar nicht leben kann, der sollte es sein lassen. Auch zieht sich an manchen Stellen der Inhalt unheimlich. Von daher sollte nun jeder selbst entscheiden, ob er sich das antun möchte. Ich bin immer noch geteilter Meinung, auf der einen Seite wars eine Bereicherung, auf der anderen naja, hätte man es nicht unbedingt lesen müssen.

heinoko


... keine Zwiebelschale wert


Im Grunde sagt der Titel alles: Egoland – Egoismus – Egomanie. Der Autor kreist um sich selbst, um seine oberflächliche Welt, und verkauft das Ganze als Gesellschaftskritik. Kann man mit 30 vielleicht so machen und sich dabei genial gut fühlen. Aber ich als Leser muss das nicht haben.
Ich brauche keine Schilderung blutleerer Protagonisten, die ihre Lebenszeit – und über sie lesend damit meine Lebenszeit - verplempern. Mich interessiert dieses oberflächliche Hin und Her, dieses narzisstische Selbstbespiegeln in seelenloser Leb- und Lieblosigkeit nicht. Mich stößt das abfällige Betrachten anderer ab. Ich kann mit den Filmzitaten nichts anfangen, denn ohne die Filme zu kennen, verfehlen die Zitate völlig ihre Wirkung. Die häufigen Perspektivewechsel sind behindernd im Lesefluss, sinnlos verwirrend. All die Verallgemeinerungen, Plattitüden, all diese unbedeutenden, detailverliebten Nichtigkeiten, all dieses endlose Herumschwadronieren um nichts, all diese austauschbaren Beziehungen, wobei deren höchste Form der Kontaktfähigkeit in dem gemeinsamen Vernichten von reichlich Alkohol besteht – die Summe all dessen hat bei mir nach anfänglichem guten Willen nur noch zu müdem Gähnen geführt.
Geradezu folgerichtig und passend zum belanglosen Inhalt erscheint mir die Gleichgültigkeit, ja geradezu Schlampigkeit von Autor, Verlag und Lektor gegenüber der Fülle an Grammatik- und Setzfehlern.
Wie sagt Rafik Schami so schön: „Dein … gesellschaftliches Engagement ist nicht einmal eine Zwiebelschale wert, wenn du langweilst.“

begine


Manipulation

#egoland ist ein interessanter Roman von Michael Nast. Er fängt mit dem Selbstmord des Schriftstellers Andreas Landwehr an. Seine Eltern bitten seinen Freund Michael Nast, Andreas letztes Manuskript fertig zu stellen.
Sie waren zwar befreundet, aber auch Konkurrenten. Er bemerkt, das Andreas Roman auf wahre Begebenheiten beruht. Michael lernt Andreas Ansichten erst bei dieser Arbeit erst so richtig kennen.

In diesem Roman spielen viele Personen mit, ich kann leider mit keinem warm werden. Dafür ist mir die Szene wohl etwas fremd. Mit der Zeit war es dann ganz interessant.
Der Handlungsort ist Berlin, mit den Mitwirkenden Andreas, Christoph und noch ein paar mehr.
Andreas denkt, man muss Grenzen überschreiten, um etwas Bedeutendes zu schaffen.
Was wäre wenn er Christoph beeinflussen kann und darüber schreibt. Wenn Figuren wirklich leiden interessiert das den Leser. Nach einer Schreibblockade bekommt Andreas dadurch neuen Antrieb und schreibt es auf.
Michael kniet sich so in Andreas Geschichte, das er sich fühlt wie ein Doppelgänger Andreas. Der ist dann immer wieder für eine Überraschung gut.
Das soll eine wahre Begebenheit sein, ob es stimmt weiß ich nicht. Vielleicht ist das ist ja das Besondere an dieser Geschichte.
Der Roman des Autors Michael Nast bringt eine interessante Art zu Tage.
Der Schreibstil des Autors ist locker und spritzig.