Rezensionen

Die 48 Briefkästen meines Vaters
 

Aloisia Prenninger




Bretagne mal nicht im Bannalec-Krimi-Format sondern romantisch! Junge Italienerin begibt sich auf die Suche nach Ihrem Vater. Name bekannt, in der Bretagne soll er sein. Ein Job als Briefträgerin passt gut zur Recherchearbeit, da es 48 Kandidaten gibt …

Soviel zum Inhalt: Einfach eine schöne romantische Geschichte, die Riesenlust auf das Land macht und wie bei Bannalec zu manch Bretagneurlaubsnovizen führen wird.
Einfach genießen und in die nächste Urlaubsplanung miteinbeziehen!

Bücher in meiner Hand


Poetisch, aber zu schwermütig

Ein genialer Titel - doch stilistisch konnte mich der Inhalt von "Die 48 Briefkästen meines Vaters" nicht vollends überzeugen.

Nach einem Streit erfährt Chiara, dass nicht der - eine Woche nach der Hochzeit - verstorbene Mann ihrer Mutter ihr Vater ist, sondern ein Bretone, der von der Insel Groix stammen soll. Kurzentschlossen lässt sie alles stehen und liegen und fliegt nach Frankreich, reist auf die Insel Groix.

Auf der Fähre lernt sie Urielle mit ihren Zwillingsjungs und den Korsen Gabin kennen. Durch einen Beinahe-Unfall freunden sich die drei an. Chiara wird eingeladen bei Urielles Familie zu wohnen, was Chiara gerne annimmt. Da gerade die Briefträgerin für eine Woche ausfällt, nimmt Chiara deren Job an. Sie erhofft dadurch mehr über die Inselbewohner zu erfahren, insbesondere herauszufinden, wer ihr leiblicher Vater ist. Alles was sie von ihm weiss, ist, dass er den Nachnamen eines Wetterphänomens hat und vor 26 Jahren kurz auf der Insel Elba war. Chiara fühlt sich schnell familiär und willkommen, ein Gefühl, das sie von ihrer Mutter Livia nicht kennt.

Neben Chiaras Geschichte wird auch jene von einem, bis fast zum Ende unbekannten, Charles geschildert, aber rückblickend. Sogar einige der Briefkästen werden zu Erzähler. Diese vielen Wechsel der Handlungsstränge und die Pendelei zwischen Gegenwart und Vergangenheit wirkten mit der Zeit aber ermüdend.

Für meinen Geschmack werden zu oft Gedichte zitiert, und ebenso zu oft werden (vor allem in der ersten Hälfte) bretonische Ausdrücke benutzt. Im französischen Original sind sie vielleicht nicht so auffällig und normalerweise stören mich fremdsprachige Begriffe nicht sehr, aber hier hatte ich bald mal genug von den dazugehörigen Erklärungen.

Man kann der Geschichte eine gewisse Poesie nicht absprechen und auch nicht den Schalk, der sich bei Lorraine Fouchets Romanen fast immer durch alle Seiten zieht. Sie ist auf eine spezielle Art schön, fast eine Liebeserklärung an die Insel Groix.

Trotzdem hat mich "Die 48 Briefkästen meines Vaters" leider nicht richtig gefesselt, der Titel ist ein wenig irritierend und ich stolperte über ein, zwei Unstimmigkeiten. Anstatt Abends wie üblich noch einige Kapitel zu lesen und irgendwann schweren Herzens nur aus Vernunftgründen die Lektüre zur Seite zu legen, entschloss ich mich hier gleich zweimal ohne Bettmümpfeli-Lektüre einzuschlafen.

Fazit: Die poetische Geschichte um die Suche nach Chiaras Vater kam mir zu schwermütig daher.
3.5 Punkte.

begine


Wer ist der Vater


Die 48 Briefkästen meines Vaters ist ein orgineller interessanter Roman vom der französischen Schriftstellerin Lorraine Fouchet.
Chiara ist 25 Jahre alt, als ihre Patentante behauptet, das ihr richtiger Vater ein bretonischer Matrose ist. Ihre Mutter sagt das der Vater vor Chiaras Geburt verunglückt ist. Das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter war schon immer etwas kühl.
Chiara will ihren echten Vater finden und sucht ihn auf der Insel Groix. Dafür übernimmt sie den Job als Briefträgerin.
Auf der Insel sind einige Einwohner etwas skurril. Sogar die Briefkästen bekommen von der Autorin ein Eigenleben.
Der Roman behandelt Themen, wie Eifersucht, Trauer, Sehnsucht, Liebe und Freundschaft.
Es hat Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen.