Rezensionen

Die Wälder
 

Manfred Fürst


Sprachliche Mittel unterirdisch, ein Reinfall, kein Thriller

Die Wälder, ein Abenteurerroman für ewig Junggebliebene, eine Mischung aus der Kinderkrimi-Buchserie Knickerbocker-Bande von Thomas Brezina und dem Kinderbuch von Mark Twain Tom Sawyer und Huckleberry Finn. Wahrscheinlich habe ich die Leseempfehlung „ab 10 Jahre“ nicht gelesen. „Thriller“ am Cover steht für nichts anderes als eine Mogelpackung. Dem Verlag wird’s recht sein, denn Raabes Bücherspenden werden in 20 Ländern verkauft.

Nina, Hauptprotagonistin und Ärztin in hellster Aufregung. Tim, ihr Freund aus Kindertagen ist tot, ja natürlich kann er ermordet worden - denkt Nina, seine Mutter ist tot, ja natürlich kann sie ermordet worden - denkt Nina, Gloria, seine Schwester ist verschwunden, ja natürlich kann sie ermordet worden - denkt Nina. Sie fühlt sich berufen, hat natürlich die Hosen voll, weil sie in das Dorf und den Wald zurückmuss und vom vermeintlichen Täter Wolff dorthin chauffiert wird, die Sache ein für alle Mal aufzuklären, ganz ohne Polizei und schon gar nicht mit dem Polizistenweichei David.

Jumanji, ich hör dir trapsen. Mit Polaroid-Kamera und Walkie Talkie, Kinder wie die Zeit vergeht. Wolffs grausame Augen, na als Ärztin kann sie wohl erkennen, wenn jemand grausame Augen hat, zumal das die grausamsten Augen sind, die sie je gesehen hat.

Da werden sich die edding-boys aus Ahrensburg freuen, dass die Anhalterin das Stück Pappe mit einem edding beschriftet hat. Natürlich hat die Ärztin mit ihren superscharfen Augen auf hundert Meter Entfernung genau erkennen können, mit welchem Stift die Anhalterpappe beschriftet wurde. Wo lernt man=Wolff ruhig und drohend zu sprechen, natürlich bei der Polizei oder beim Militär. Diese bahnbrechende Logik kann nur unser Ärztin eigen sein. Sie erkennt seine körperliche Bedrohung, als er an der Kasse in der Tankstelle stand. Nur eine Ärztin kann das erkennen.

„Winziges Dörfchen“, doppelt gemoppelt, wie „tiefste Dunkelheit“. „Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm,“ nein mitten auf der Straße, mitten in der Nacht. Eine Stimme, die nach Glasscherben und Blut klingt und ein schwarzer Volvo, Wolff?

Eine junge Frau und zwei fremde Männer, allein im Wald, etwa eine „ménage à trois“. Wie sich der Mann bewegt wirkte potentiell gefährlich auf unsere Nina, natürlich erkennt eine Ärztin sofort potentielle Gefahren. „Road to Nowhere“ stimmt nicht ganz, es geht ins Dorf und in den Wald. „Die Nacht ließ alle Masken fallen, zeigte sich nun in ihrer ganzen Feindseligkeit“ (Zitat). Teile des Romans lesen sich wie die kläglichen Schreibversuche einer Teilnehmerin eines Kreativ-Schreib-Workshops.

Einfach nur schlecht geschriebenes Buch, sprachliche Mittel unterirdisch, ein Reinfall, kein Thriller, langatmig und teils unrealistisch, keine Spannung. Mein erster und letzter Roman von M.R. Ich gebe prinzipiell keine Leseempfehlung, aber dieses Buch ist offensichtlich M…
Dieses Buch verdient keinen Platz in meiner Bibliothek und die Autorin M.R. werde ich vergessen. Wie hieß die Autorin? Habe bereits vergessen.