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Empire of Storms - Schatten des TodesOverlay E-Book Reader

Empire of Storms - Schatten des Todes

Roman | Jon Skovron

E-Book (EPUB)
2017 Heyne Verlag; Orbit
608 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-641-19426-0

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Das Imperium der Stürme ist ein gewaltiges Reich, das von einem gottgleichen Kaiser regiert wird - und von den Biomanten, mächtigen Zauberern, die einen Menschen mit nur einem Wimpernschlag töten können. Der junge Straßendieb Red soll von ihnen zum Assassinen ausgebildet werden, im Gegenzug dafür schenkten die Magier seiner großen Liebe Hope die Freiheit. Noch während Red versucht, das Spiel der Intrigen und Ränke am Kaiserhof mitzuspielen, segelt Hope als Piratenkönigin Dire Bane die Küste entlang. Doch dann stößt sie auf eine gewaltige Verschwörung der Biomanten, die Red in tödliche Gefahr bringt. Eine Verschwörung, die sogar das Imperium der Stürme in den Untergang reißen könnte ...

Jon Skovron wurde in Columbus, Ohio, geboren. Er arbeitete unter anderem als Schauspieler, Musiker und Webdesigner, doch seine wahre Leidenschaft gehörte schon immer dem Schreiben. In seiner Heimat Amerika hat er sich mit verschiedenen Jugendbüchern und Kurzgeschichten bereits einen Namen gemacht, bevor er mit Empire of Storms - Der Pakt der Diebe seinen ersten Fantasy-Roman für Erwachsene veröffentlichte. Der Autor lebt mit seinen beiden Söhnen in der Nähe von Washington, D.C.

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

2

Willmont Pavi verlor die Zeit häufiger aus den Augen. Vor allem, wenn er mitten in einem großen Projekt steckte. Seine Freunde hatten sich so daran gewöhnt, dass sie es für gewöhnlich nicht einmal kommentierten, wenn er spät in der Taverne Zum Radkasten auftauchte und dann auch zerlumpt und unrasiert war.

Doch er wusste, dass das Treffen in dieser Nacht anders war, und dass er auf keinen Fall zu spät dran sein durfte. Also zwang er sich den ganzen Nachmittag über, in regelmäßigen Abständen von seiner Arbeit aufzusehen und auf die große Uhr zu blicken, die feierlich auf dem Regalbrett tickte. Als die Sonne endlich hinter den Dächern versank und Mr. Blagely die Eingangstür des Möbelgeschäfts abschloss, packte Willmont als erster Lehrling seine Arbeit zusammen. Der Alte Blagely bedachte ihn mit einem erstaunten Blick, als er bemerkte, wie er seinen Arbeitstisch aufräumte.

»Triffst du dich mit einem Mädchen, Willy?« Blagely hatte keine Haare auf dem Kopf, und so runzelte er die Stirn bis zum Ansatz seines glatten, gefleckten Skalps.

»Ich treffe nur ein paar Freunde, Mr. Blagely.« Willmont war nicht daran gewöhnt zu lügen, aber das war nur zum Teil eine Lüge.

»Sieh nur zu, dass du das Stück, an dem du da arbeitest, nicht übers Knie brichst, Willy.«

»Ich werde nichts überstürzen, Mr. Blagely.«

»Ich muss dich nicht daran erinnern, wie wichtig es für dich und mich und jeden hier im Laden ist?«

»Nein, Sir«, sagte Willmont.

»Guter Junge.« Blagely klopfte ihm auf die Schulter. »Dann mal los.«

»Danke, Sir.« Willmont eilte aus dem Hinterausgang, wo sie die Holzlieferungen aus Klein-Basheta oder auch Eimer mit Farben, Kisten voller Nägel und andere Dinge annahmen, die sie für das Anfertigen erlesener Möbel brauchten. Mr. Blagelys Geschäft war unter den Adligen und reichen Kaufmannsleuten wohlbekannt dafür, einige der qualitativ hochwertigsten Stücke in Steingrat herzustellen. Aber das schien Blagely nicht mehr gut genug zu sein. Er hatte sich hohe Ziele gesetzt, und er verließ sich auf Willmont, diese zu erreichen.

Willmont lief durch die enge Gasse hinter dem Laden hinaus auf die Hauptverkehrsstraße des Künstlerwegs. Er ging an Stoffgeschäften vorbei, an den Läden der Glasbläser und anderen Handwerkern. Das Viertel war bei den Adligen beliebt, deshalb ratterten regelmäßig elegante Kutschen vorbei, und Willmont teilte sich den Bürgersteig mit gepflegt gekleideten Dienern, deren Arme mit Päckchen beladen waren.

Willmont lief weiter zur Taverne und dachte dabei mit Freude und auch Sorge an den Tag zurück, an dem ihm dieses neue Stück überantwortet worden war, das Blagely so wichtig nahm.

Zwei junge Männer waren ins Geschäft gekommen. Es war ein großer Laden mit vier Arbeitstischen, und an jedem saß ein Lehrling. Sein Tisch stand der Tür am nächsten, und Mr. Blagely drängte ihn immer, sich mehr darum zu bemühen, die Kundschaft höflich zu grüßen, wenn sie hereinkam, selbst wenn sie seine Arbeit unterbrachen. Willmont hatte vorgeschlagen, dass er sich stattdessen an einen der Tische im hinteren Teil des Ladens setzen könnte, und dass einer der anderen Lehrlinge sich bemühen sollte, höflich zur Kundschaft zu sein. Aber Blagely hatte abgelehnt.

»Du bist mein würdigster Lehrling, Willy, und ich will, dass die Kunden deine Arbeit zuerst sehen«, sagte er. »Ich wünschte nur, du würdest mehr auf dein Benehmen achten.« Dann hatte er in müder Resignation geseufzt. »Ich nehme an, das geschieht mir nur recht, weil ich den Sohn eines Steinmetzes angenommen habe.«

Es stimmte, dass Willmonts Vater ein Steinmetz war, und einer, der seine Worte nicht mit Höflichkeit oder Manieren milderte. Sonderbarerweise hatte Willmont die Lehrstelle in Blagelys Möbelgeschäft angenommen, weil sein Vater ihn als viel zu schwächlich und feinfühlig erachtete, um seinen älteren Brüdern ins Familiengeschäft zu folgen. Sein