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Jähzorn - Die Getreuen und die Gefallenen 3Overlay E-Book Reader

Jähzorn - Die Getreuen und die Gefallenen 3

Roman | John Gwynne

E-Book (EPUB)
2017 Blanvalet Taschenbuch Verlag; Pan Macmillan, London 2015
928 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-641-18869-6

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Wer Jähzorn säht, wird Ungnade ernten ....
Die Verfemten Lande versinken in Krieg und Chaos: Die dämonischen Kadoshim sind kurz davor, ihrem Herrscher Asroth und seinen Gefallenen Einlass in die Welt der Sterblichen zu gewähren. Doch damit dieses teuflische Unterfangen gelingt, benötigen die Dämonen die sieben Kostbarkeiten - das mächtigste Artefakt hält allerdings König Nathair in seinen Händen, während sich unbemerkt eine Rebellion gegen ihn erhebt. Denn zusammen mit seinen mutigen Gefährten und einer sprechenden Krähe macht sich Corban auf zur mystischen Feste Drassil, wo ein weiterer Schatz verborgen scheint ...



John Gwynne studierte an der Brighton University, wo er später auch unterrichtete. Er spielte Kontrabass in einer Rock'n'Roll-Band, bereiste die USA und lebte in Kanada. Heute ist er verheiratet, hat vier Kinder und führt in England ein kleines Unternehmen, das alte Möbel restauriert. Nach seiner preisgekrönten Saga »Die Getreuen und die Gefallenen« und der daran angelehnten Reihe »Blut und Knochen« beginnt mit »Nordnacht« die nächste große Fantasy-Serie des SPIEGEL-Bestsellerautors: »Die Saga der Blutgeschworenen«.



Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

2. KAPITEL

CORBAN

Corban erwachte vom heftigen Hämmern seines Herzens. Es waren die Reste seines Traums, der mit dem Erwachen verblasste; nur ein schwacher Abglanz von schwarzen Augen, aus denen unermesslicher Hass leuchtete, hielt sich noch einen Moment. Dann war auch der verschwunden.

Um ihn herum herrschte nur kalte Dunkelheit.

Dann hörte er, wie Sturm knurrte, und richtete sich auf. Mit der Hand tastete er nach seinem Schwertgriff. Irgendetwas stimmt nicht.

Er spürte Sturms Körper neben sich, streckte die Hand aus und fühlte, dass sie die Nackenhaare sträubte.

»Was hast du, mein Mädchen?«, flüsterte er.

Im Lager war es still. Zu seiner Linken glühte die Feuergrube, aber dorthin blickte er absichtlich nicht, weil er wusste, dass er sonst überhaupt nichts mehr im Dunkeln würde erkennen können. Er bemerkte den etwas dunkleren Schatten eines Wächters - am Rand der Senke, in der sie lagerten. Der Mond trat hervor und beleuchtete eine andere Gestalt dicht daneben, eine große dunkelhaarige Gestalt. Meical. Er stand vollkommen regungslos da, während seine Aufmerksamkeit ausschließlich der oberen Kante der Senke galt. Hinter Corban wieherte ein Pferd.

Dann ertönte ein Flattern über ihm, und ein Vogel krächzte. »Aufwachen! Hütet euch vor dem Feind, aufwachen! Aufwachen! Wacht auf!«

Craf oder Fech. Corban sprang auf, und um ihn herum folgten weitere dunkle Schemen seinem Beispiel. Kratzend fuhren Schwerter aus ihren Scheiden. Dann tauchten Gestalten am Rand der Senke auf, deren Umrisse kurz im Mondlicht zu erkennen waren, bevor sie in die Senke stürmten. Es krachte, Körper prallten aufeinander, und Schreie ertönten.

»Kadoshim!«, brüllte Meical. Dann herrschte reines Chaos. Körper wirbelten überall umher, dunkle Schatten, die im Licht der Sterne und des Mondes nur undeutlich zu erkennen waren. Funken stoben auf, als das Feuer hell aufleuchtete und sein Licht auf die Senke fiel. Corbans Blick streifte Brina, die neben den Flammen hockte und Anrufungen flüsterte. Dadurch loderte das Feuer höher auf und schoss auf ihre Feinde zu.

In diesem Licht waren etwa ein Dutzend Angreifer zu erkennen, die genauso gekleidet waren wie die Jehar, sich jedoch anders bewegten. Sie besaßen nicht die Geschmeidigkeit der Krieger. Es war, als könnten ihre Körper die Kraft nicht bändigen, die in dieser Hülle aus Fleisch und Knochen steckte. Sie schlugen sich durch das Lager und schleuderten alle zur Seite, die sich ihnen in den Weg stellten. Corban erinnerte sich daran, wie die Kadoshim in Murias gekämpft hatten, unmittelbar nachdem sie aus dem Kessel emporgestiegen waren. Mit einer wilden, unmenschlichen Brutalität hatten sie ihren Gegnern die Glieder ausgerissen. Mit einem Mal überkam ihn Furcht, und er hatte das Gefühl, seine Füße wären wie angewurzelt. Dann vernahm er einen wütenden Schrei in einer fremden Sprache und sah, wie Balur Einauge, hinter dem sich die anderen Giganten seines Clans versammelt hatten, den Kadoshim seinen Trotz entgegenbrüllte. Die stockten kurz, bevor sie sich auf Balur stürzten.

Sie wollen die Axt.

Während Corban beobachtete, wie sie angriffen, erinnerte er sich an seine Mam, an den Angriff dieser Wesen auf sie, daran, wie er versucht hatte, den Blutfluss zu stillen, als er sie in seinen Armen hielt, und wie das Lebenslicht in ihren Augen allmählich erlosch. Wilder Hass auf diese Kreaturen durchströmte ihn und brannte die Furcht aus seinem Leib, die ihn eben noch hatte erstarren lassen. Im nächsten Moment stürmte er vor. Mit jedem Schritt wurde er schneller. Sturm lief neben ihm her.

Sie sahen ihn, bevor er sie erreicht hatte. Vielleicht war es auch Sturm, die ihn verriet. Jedenfalls erkannten die Kadoshim ihn ganz offensichtlich und wussten auch, wer er angeblich sein sollte: das Reine Licht, der Strahlende Stern, Elyons Paladin und fleischgewordener Av