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Das HadesrennenOverlay E-Book Reader

Das Hadesrennen

Martin Sollert

E-Book (EPUB)
2016 Bookrix
MCCX Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-86479-676-0

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In ferner Zukunft hat die Menschheit Teile der Galaxis besiedelt. Seit Jahrtausenden wird sie von den Sternenimperatoren regiert, die in dekadentem Luxus leben und mit exorbitanter Machtfülle herrschen. Der Festigung ihrer Macht dient ein gnadenloses Wettrennen, das alle sieben Jahre auf der Imperiumswelt Hades ausgetragen und 'Das Hadesrennen' genannt wird. Sieben Kämpfer nehmen an dem ultimativen Wettkampf teil, aber nur ein einziger von ihnen überlebt. Ihm winken unter anderem grenzenloser Reichtum und unsterblicher Ruhm als Siegespreis. Das Hadesrennen erfreut sich ungeheurer Popularität in der Bevölkerung, können sich die Menschen doch während des mörderischen Wettkampfes in die Körper der Athleten 'einloggen' und das Rennen so erleben, als wären sie selbst die Teilnehmer. Dies ist die Geschichte von dem jungen Leij, der auf der abgelegenen Imperiumswelt Blueeye aufwächst und durch tragische Umstände dazu verleitet wird, am Hadesrennen teilzunehmen. Es ist die Geschichte des 5428. Hadesrennens, dessen außergewöhnliche Ereignisse Leij schließlich dazu führen, an den Grundfesten der Macht der Sternenimperatoren zu rütteln. Der Roman erzählt aber auch die phantastischen Lebensgeschichten der Menschen, die Leij auf seiner Odyssee auf Hades und durch die Galaxis begleiten. Er erzählt von den Abgründen der menschlichen Seele, von Brutalität, Grausamkeit, Qual, Hoffnungslosigkeit, Lüge und Verrat, aber auch vom Überlebenswillen, Heldentum, Güte, Menschlichkeit und märchenhafter Liebe.

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Erstes Kapitel: Abschied von Blueeye

 

 

Wenn man in wolkenloser Nacht auf der eisigen Fraktalkristallebene des Planeten Hades steht und zum Himmel aufblickt, so wie ich es vor vielen Jahren getan habe, erschließt sich einem das Universum in seiner ganzen Pracht und majestätischen Fülle. Die sich aus dem zerklüfteten Felsgestein in tödlicher Kälte herauswindenden Fraktalkristalle entziehen der Luft auch die letzte Spur von Feuchtigkeit, so dass man durch die bizarren Formen der hoch aufragenden Gewächse eine atemberaubend klare Sicht auf die Sterne der Milchstrasse hat. Wie riesengroße Diamanten hängen die nahen Sterne Procyon, Epsilon Corryone, Einsamer Wanderer und Millers Messer herab und lassen die lebensfeindliche Landschaft in kaltem Licht erglühen. Und hoch im Zenit ist das gleißende Band der Galaxis mit ihren Milliarden von Sternen gespannt - seit undenklichen Zeiten den Planeten schweigend begleitend. Sterne über Sterne, so zahlreich und aus der Ferne betrachtet so unscheinbar wie Staub, bewegen sich auf ihren von den Gesetzen der Himmelsmechanik vorgegebenen Bahnen. Doch hin und wieder kommt es vor, dass solch ein unscheinbarer weit entfernter Stern in einer Supernova erblüht und so hell erstrahlt wie Millionen anderer Sonnen. Dann scheint es, als würde sich der ganze Himmel erneuern.

Ähnlich ist es mit den vielen Billionen Menschen im Sternenimperium. Wenige Giganten bestimmen seit jeher mit ihrer Macht die Geschicke der Menschheit, und nur selten geschieht es, dass ein einzelner Unbekannter aus der großen Masse hervortritt und das Schicksal des Kollektivs entscheidend beeinflusst.

Hätte mir jemand, als ich siebzehn Jahre alt war, gesagt, dass ich später einmal den Planeten Hades betreten würde, hätte ich ihn für verrückt gehalten. Hätte er mir gesagt, dass ich dem allmächtigen Imperator einst Auge in Auge gegenüberstehen würde, hätte ich ihn ausgelacht und keines weiteren Blickes mehr gewürdigt. Hätte er mir prophezeit, dass ich mir anmaßen würde, die am strengsten gehüteten Geheimnisse des Imperialen Hofes aufzuspüren, hätte ich ihn nur verständnislos angeblickt, weil ich mir überhaupt nicht vorstellen konnte, weshalb ich etwas derart Abwegiges tun sollte.

Doch will ich den Geschehnissen nicht vorgreifen und alles der Reihe nach erzählen. Viele Beschreibungen von Begebenheiten, über die ich auf den folgenden Seiten berichten werde, sind unvollständig und durch die barmherzigen Filter der Erinnerung subjektiv und manchmal in der Nachschau nostalgisch verfärbt. Manchmal entsprechen sie nur grob den Tatsachen und der Leser möge mir sachliche Ungereimtheiten gnädig nachsehen. Aber ich hatte erst Jahre nach den entscheidenden Erlebnissen Gelegenheit, diese aufzuschreiben, und konnte mich oftmals nicht auf objektiv überprüfbare Daten und Dokumente stützen, sondern war auf meine eigene unvollkommene Erinnerung angewiesen. Aber ich habe mich bei dem Verfassen des Textes, der in gewisser Weise die Geschichte meines Lebens darstellt, stets um Bescheidenheit und Wahrhaftigkeit bemüht, denn ich möchte auch in einigen Jahren noch ohne Scham in meinen eigenen Erinnerungen nachlesen können.

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Geboren wurde ich in der kleinen Stadt New Kingstone auf dem Planeten Blueeye. Blueeye, der seinen Mutterstern Halifax Eta in Hundert Millionen Kilometern Entfernung umläuft, ist eine ziemlich unbedeutende kleine Welt und besitzt lediglich einen Ozean, der zwar nicht gerade groß, dafür jedoch sehr salzhaltig ist. Die wenigen großen Städte auf Blueeye reihen sich wie Perlen an einer Kette an den Gestaden dieses Meeres auf. Dort landen auch die Raumschiffe des Imperiums, um sich mit den Reichtümern des Planeten zu beladen, ehe sie sich träge auf ihren brüllenden Feuersäulen erheben und bedeutenderen Welten zustreben. New Kingstone liegt abseits im Landesinnern und ist kaum bekannt. Dort erblickte ich als einziges Kind mein