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Lili heiratet oder Warum habe ich nicht NEIN gesagt?Overlay E-Book Reader

Lili heiratet oder Warum habe ich nicht NEIN gesagt?

Liebesroman | Pia Baum

E-Book (EPUB)
2019 Bookrix
CCCXXI Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7368-7767-2

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Lilis Plan vom Glück sieht eine gigantische Märchenhochzeit vor. Warum sie ausgerechnet ihre chaotische Mutter mit der Planung beauftragt, versteht sie hinterher selbst nicht mehr. Schnell reiht sich eine Katastrophe an die andere. Immer wieder raufen sich die unterschiedlichen Gemüter zusammen, um Lilis Traum zu verwirklichen. Dann eskaliert die Situation. Droht die Hochzeit zu platzen? Mutter-Tochter-Geschichte als flotte Strandlektüre ... Der Roman-Mutter Ada vergeht allerdings erstmal das Lachen, als sie merkt, wie wichtig ihrer Tochter Lili die perfekte Traumhochzeit ist. Beide lernen dann im Laufe der eingängig und unterhaltsam erzählten Geschichte dazu, die als leichte, schnelle Strandlektüre geeignet ist. (WAZ)

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1 Traum
  1. 1 Traum

Wo blieb die passende, dramatische Musik? Für einen Moment unachtsam, und schon versank ich im Schlamassel. Auf nichts war Verlass! Dabei verlangte ich doch wohl nicht zu viel, nur einen dezenten Hinweis. Es mussten ja nicht immer Pauken und Trompeten sein. Obwohl ich ein lautstarkes Gewitter begrüßt hätte, so mit Blitz und Donner. Oder zumindest ein Glöckchen, das in meinem Inneren nervös vor sich hinbimmelte und mich alarmierte: 'Achtung, Ada! Jetzt! Pass auf! Sei wachsam! Obacht!' Sowas in der Art halt, das wäre doch okay.

Aber nein, nichts tat sich, gar nichts, als Lili schniefend und betrübt in meiner Küche saß und mir wortreich ihr Leid klagte. Dass ihr Freund Tom das fünf-monatige Jubiläum so schmählich missachtet hatte, als er ihr nur fünf lächerliche langstielige Rosen zusammen mit dem Frühstück im Bett kredenzte. Auch noch weiße Rosen! Lili schluchzte, und ich kapierte gar nichts.

Ich fragte mich nur: Wo war das Problem? Nicht dass ich mich traute, das laut auszusprechen! Bei Zwanzigjährigen lag eines der unzähligen Fettnäpfchen stets in unmittelbarer Nähe. Dann folgte immer und unweigerlich ein entrüstetes »Boah, Mama!«, und zwar im aggressivsten Tonfall. Also blieb ich still und dachte: 'Fünf Monate zusammen, das muss man feiern? Frühstück im Bett reicht nicht, fünf langstielige Rosen auch nicht, erst recht keine weißen? Interessant!'

Frühstück im Bett. Schon verlor ich mich in Gedanken, während Lili weiter jammerte und zunehmend wütender wurde. Sie lieferte den ganzen Sermon in schwindelerregender Geschwindigkeit ab. Seit Jahren schien es ihr egal, ob ich ihr folgen konnte. Nur wissen musste ich hinterher jedes einzelne Detail.

Ich muss wohl gelächelt haben, als ich an den heutigen Guten-Morgen-Sex mit Willy dachte, jedenfalls klagte Lili sogleich. »Mama! Hörst du mir überhaupt zu? Jetzt sag doch mal was!« Ich entrüstete mich, wurde aber rot und schwieg. Lili zeigte sich stets peinlich berührt, wenn ich von Sex sprach, der im Alter ohnehin seltener vorkam. Vor allem der wundervolle Überraschungssex reduzierte sich ab fünfzig erschreckend deutlich. Dabei bemühten Willy und ich uns eifrig, die weltweite Rate hochzutreiben. Willy, mein derzeitiger Lebensgefährte, nicht Lilis Vater.

Uli und ich, wir trennten uns nach zehn Jahren in beiderseitigem Einvernehmen, so lautete die Formulierung. Einträchtig akzeptierten wir, unser Seelenheil besser in voneinander abweichenden Wegen zu suchen. Das einzig verbindende Element bildete fortan Lili. Die verbrachte bis zum Abitur jeweils zwei Wochen wechselweise bei einem von uns, was wir mit nebeneinanderliegenden Wohnungen ohne Probleme bewerkstelligten. Voller Freude konnte ich verkünden: Unser Kind war trotzdem gut geraten. Ich war so stolz auf sie. Meistens.

Ich richtete meine geballte Aufmerksamkeit auf die betrübte Lili. Sie zeterte gerade über Toms schrecklichen Nebenjob als Kurierdienstfahrer. Gestern war er erst nachts wieder heimgekommen nach drei Tagen Abwesenheit. Eine Schande sei es, völlig unzumutbar. Wo sie doch unter der Woche immer so viel arbeiten musste. Büro und Uni. Lilis ewige Litanei. Im Wohnzimmer erzählte Willy derweil seinen Lieblingswitz, den kürzesten aller Zeiten: »Gehen zwei Journalisten an der Kneipe vorbei! Ha, ha!«

Ich musste unweigerlich grinsen. Da wir selbst dieser Berufsgruppe angehörten, war mir zwar klar, wie oft wir dieser böswilligen Unterstellung nicht entsprachen. Dennoch schmunzelte ich, denn vor meinem inneren Auge liefen automatisch zigtausend Szenen ab, in denen wir unermüdlich für den Wahrheitsgehalt der dreisten Behauptung agierten. Parallel zu diesen Erinnerungen an unsere tapferen Momente versuchte ich, die Schwarzwälderkirschtorte aus dem Kühlschrank zu heben und die Kaffeemühle mental zu beschwören, doch bitte, bitte, ihren Dienst wieder aufzunehmen. Was wundersamerweise funktionierte. Der überraschend einsetzende Lär