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Der Bergdoktor 2008

Doch es fehlen die Beweise | Andreas Kufsteiner

E-Book (EPUB)
2020 Bastei Entertainment
Auflage: 1. Auflage
64 Seiten; ab 16 Jahre
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7325-9162-6

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Doch es fehlen die Beweise

Bleibt eine böse Tat für immer ungesühnt?


Was für eine Überraschung! Ricarda Abt ist überglücklich, als Elias Taler sie mit Eintrittskarten für ein Konzert ihrer Lieblingsband überrascht. Nach all den Sorgen der letzten Zeit um ihren herzkranken Vater freut sie sich auf einen unbeschwerten Abend. Heimlich ist sie übrigens schon länger in Elias verliebt, auch wenn viele ihn wegen seiner ruhigen Art für einen 'Sonderling' halten.
Ricarda genießt jeden Augenblick während des Konzerts, und als Elias sie anschließend noch zu einem Glas Wein ins Berghotel einlädt, sagt sie nur allzu gern Ja.
Das ist allerdings das Letzte, woran Ricarda sich später erinnern kann. Als sie zu sich kommt, blickt sie in das besorgte Gesicht von Dr. Martin Burger ...



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Doch es fehlen die Beweise

Bleibt eine böse Tat für immer ungesühnt?

Von Andreas Kufsteiner

Was für eine Überraschung! Ricarda Abt ist überglücklich, als Elias Taler sie mit Eintrittskarten für ein Konzert ihrer Lieblingsband überrascht. Nach all den Sorgen der letzten Zeit um ihren herzkranken Vater freut sie sich auf einen unbeschwerten Abend. Heimlich ist sie übrigens schon länger in Elias verliebt, auch wenn viele ihn wegen seiner ruhigen Art für einen "Sonderling" halten.

Ricarda genießt jeden Augenblick während des Konzerts, und als Elias sie anschließend noch zu einem Glas Wein ins Berghotel einlädt, sagt sie nur allzu gern Ja.

Das ist allerdings das Letzte, woran Ricarda sich später erinnern kann. Als sie zu sich kommt, blickt sie in das besorgte Gesicht von Dr. Martin Burger ...

Jede Nacht musste einmal ein Ende haben.

Das Klingeln des Weckers riss Quirin Huber aus seinen Träumen. Mit geschlossenen Augen tastete er nach seinem Handy und stellte den Schlummermodus ein. Noch war Zeit, um das feine Wispern des Regens zu genießen, der am Morgen aus einem stahlgrauen Himmel fiel. Was für ein herrliches Gefühl, drinnen im warmen, weichen Bett zu liegen, beschützt vom ehrwürdigen Dach und den sicheren Mauern des Doktorhauses!

Während sich Quirin noch einmal im Bett umgedrehte, dachte er wieder an die Fahrt nach St. Christoph. Das Dorf lag ganz am Ende des Zillertals in einem Seitental. Von Mayrhofen führte nur eine einzige Bergstraße hinauf.

Serpentine reihte sich an Serpentine, vorbei an üppigen Wäldern und steilen Almwiesen, bis nach der letzten Kurve das Dorf auftauchte. Ein richtiges Idyll war das, und selbst Quirin, der nicht zum ersten Mal hier oben war, fand immer neue Motive zum Fotografieren.

Der Anblick war gewaltig! Umringt von seinen steinernen Wächtern, lag St. Christoph in seiner Mulde. Gepflegte Bauernhäuser, die sich um die weiße Dorfkirche mit dem Zwiebelturm scharten. Auf der linken Seite des Tals zog ein gelbgestrichenes Barockschloss den Blick auf sich. Halbrechts bot das Berghotel "Am Sonnenhang" seinen Gästen alles, was sie für einen erholsamen Aufenthalt in unberührter Natur brauchten.

Trotzdem war Quirin Huber froh, im Doktorhaus untergekommen zu sein. Er wusste: Dieses Glück hatte er der Freundschaft seines Vaters mit Dr. Burger zu verdanken.

Von St. Christoph aus waren es nur ein paar Kilometer bis zum Sägewerk in Bergfelden, wo Quirin einen Aushilfsjob während der Semesterferien angenommen hatte. Freilich wäre ihm eine Beschäftigung im medizinischen Bereich lieber gewesen. Da er aber noch am Anfang seines Studiums stand, hatte er nicht viel Auswahl gehabt.

Die Arbeit war anstrengend und umso größer die Versuchung, einfach liegen zu bleiben. Doch die Stimmen im Haus und das Fußgetrappel auf vernarbten Holzböden vertrieben auch noch die letzte Schwere aus den Gliedern.

Auf zu neuen Taten! Quirin sprang aus dem Bett und gesellte sich nur zehn Minuten später zu seiner Gastfamilie an den Esstisch, wo ihn ein fürstliches Frühstück erwartete.

"Beeil dich, Bursch, sonst ist nur noch trocken Brot übrig", warnte die Bachhuber-Zenzi, die seit über vierzig Jahren im Arzthaushalt werkelte, zuerst als Hauswirtschafterin, inzwischen aber als vollwertiges Familienmitglied.

Dabei war der Grund für ihre Anstellung ein sehr trauriger gewesen. Martin war erst elf Jahre alt gewesen, als Dr. Pankraz Burger seine Frau beerdigen musste. Keine leichte Aufgabe für die junge Zenzi, Vater und Sohn aufzumuntern und ihnen ein Heim zu schaffen, in dem sich die beiden wohl und geborgen fühlen konnten.

Aber ihre Mühe war nicht umsonst gewesen. Heute war sie Teil einer glücklichen Familie mit drei quirligen Kindern und führte ein sorgenfreies Leben mit allen Freiheiten, die sie sich wünschte.

Und selbst wenn sie manchmal kaum wusste, wo ihr der Kopf stand, strahlten ihre Augen doch vor Zufriede