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Feuer - Dunkle SeeleOverlay E-Book Reader

Feuer - Dunkle Seele

Feuer 8 - Roman | Coreene Callahan

E-Book (EPUB)
2020 Heyne Verlag; Library And Archives Canada
224 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-641-25860-3

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Restauratorin Elise Woodward ist jung, hübsch, verdammt gut in ihrem Job - und trotzdem ständig pleite. Gerade als sie glaubt, dass es schlimmer nicht mehr kommen könne, wird sie in einen brutalen Bandenkrieg zwischen zwei verfeindeten Drachenclans gezogen und von dem ebenso attraktiven wie rüpelhaften Drachenkrieger Cyprus als Geisel festgehalten. Zu ihrer eigenen Sicherheit, wie er behauptet. Zunächst ist Elise ängstlich, dann genervt und schließlich fasziniert von dieser fremden Kultur, von deren Existenz sie keine Ahnung hatte. Und Cyprus' erotische Ausstrahlung trägt ebenfalls einiges dazu bei, dass Elise schließlich gar nicht mehr nach Hause gehen will ...

Coreene Callahan arbeitete nach ihrem Psychologiestudium zunächst als Innenarchitektin, bevor sie beschloss, sich ausschließlich ihrer ersten großen Liebe zu widmen: dem Schreiben. Sie lebt mit ihrer Familie in Kanada.

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1

EDINBURGH,

Schottland

Der Geruch von Blut hing schwer in der Nachtluft, vermischte sich mit den Nebelschwaden, die über den regennassen Straßen waberten. Langsam breitete sich der Gestank in der kopfsteingepflasterten Royal Mile aus. Cyprus, der durch einen Unsichtbarkeitszauber verborgen war, musterte die verlassene Straße von seinem Beobachtungsposten auf einem Dach aus. In den mit Abfall gesäumten Gassen lagen keine Leichen. Nicht ein einziger bewusstloser Mensch war zu sehen. Nicht auch nur die kleinste Blutspur, der er hätte folgen können.

Zumindest noch nicht.

Aber das würde sich ändern. Der üble Gestank war ein untrügliches Anzeichen dafür. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er den Tatort entdecken würde ... und aus der Vogelperspektive einen Blick auf das Gemetzel werfen könnte. Schulterzuckend schüttelte er seine Flügel, rutschte ein Stück nach links und spähte über den Dachvorsprung. Seine Nachtsicht aktivierte sich. Seine Augen begannen zu leuchten. Ein blassviolettes Glühen breitete sich aus, überzog alles auf seinem Weg und ermöglichte es ihm, im Dunkeln zu sehen und die finsteren Schatten genau zu durchforschen. Mit maximal geschärften Drachensinnen stimmte er sein Radar feiner ab. Ein Fußgänger bog in die High Street ein. Die dumpfen Schritte hallten durch die Stille. Während Cyprus die Skyline der Stadt weiter im Blick behielt, beobachtete er aus dem Augenwinkel, wie der ahnungslose Mensch eine kurze Treppe hinauftrabte. Ein Schlüsselbund klirrte, als der Mann die Tür des Hauses aufschloss, das an einer der belebtesten Straßen von ganz Edinburgh lag.

Eine totale Touristenfalle.

Aus der ganzen Welt strömten Besucher hierher, um die Royal Mile entlangzulaufen und die Burg auf dem Felsen zu besichtigen. Ihre Herrlichkeit zu bestaunen. Ein Stück Geschichte zu erleben. Und sich an den blutigen Schlachten zu ergötzen und den mutigen schottischen Kriegern, die sie ausgetragen hatten.

Cyprus blickte nach Süden. Schon hübsch, dieses Edinburgh Castle. Die angeleuchteten dicken Steinmauern erstrahlten wie ein Leuchtfeuer in der Finsternis. Der Anblick beflügelte die Fantasie und bildete einen schönen Hintergrund für eine weitere lange Nacht. Er schüttelte den Kopf, riss sich vom Anblick der Burg los und unterdrückte ein genervtes Knurren. Was für ein verfluchter Schlamassel. Seine Mission hätte eigentlich simpel sein sollen, doch nun war er gezwungen, Geduld zu haben, während der Abtrünnige, den er jagte, in einer betriebsamen Menschenstadt mit ihm Verstecken spielte.

Mit zusammengebissenen Zähnen bewegte er sich weiter zur Seite, um eine Ecke herum. Dabei hielt er den Blick fest nach unten auf den Boden gerichtet. Die Spitzen seiner Krallen schabten über die Mauer. Nichts. Noch immer keine Spur von diesem Mistkerl ... oder den Toten.

Vor Verärgerung verspannten sich seine Muskeln. Er kämpfte gegen seine Ungeduld an, ließ die Schultern kreisen. Seine schimmernden schwarz-weißen Schuppen gerieten in Bewegung, trafen aufeinander und verursachten dabei ein leises Klicken. Auch die scharfkantigen Stacheln auf seinem Rücken fielen mit ein und klapperten leise in der Stille. Cyprus verspürte einen Anflug von Unbehagen. Diese ganze Sache sah schwer nach einem abgekarteten Spiel aus. Einer wohldurchdachten Falle, die nur einem einzigen Zweck diente: ihn aus Aberdeen fort und in eine Stadt zu locken, in der er sich nicht gut auskannte und die ihm obendrein nicht besonders gefiel.

»Und so wird der Jäger zum Gejagten.« Sein Atem kondensierte in der eisigen Winterluft, stieg in weißen Ringen von seinen Nüstern auf. »Clever.«

Zumindest wiegte sich der Mistkerl in diesem Glauben.

Doch der Abtrünnige hatte einen entscheidenden Punkt außer Acht gelassen. Cyprus überließ niemals etwas dem Zufall. Stattdessen pflegte er, alles zu planen und seine eigenen Ränke zu schmieden. Das erklärte, weshalb er diesen A