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DämonenOverlay E-Book Reader

Dämonen

Filipa Leemann

E-Book (EPUB)
2019 Bookrix
CDXXVIII Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7368-7843-3

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Wut und Enttäuschung trieben die Hexe Keira in den Dienst der Dämonin Baja. Jahrelang hat sie für sie gekämpft und sie vor ihren Gegnern beschützt. Bis Felix auftauchte. Seine Freundschaft nährt ihre Zweifel am Kampf für die Dämonen. Doch Baja wird ihre Hexe, ihr Ass im Streben um die Macht, nicht kampflos aufgeben. Sie wird die beiden jagen und es scheint ihnen niemand helfen zu können. Nicht einmal Esther und Inga, Felix' Freundinnen und erfahrene Hexen. Während Inga Keira misstraut, verliebt sich Esther in sie und bringt damit das sensible Gefüge ihrer Welt aus dem Gleichgewicht. Schließlich ist nicht nur Baja ihr Gegner. Es sind die Dämonen der Angst, des Zweifels und der Vergangenheit, die zu bezwingen sind, um am Ende zu siegen. In dieser Urban Fantasy verkörpern Dämonen das Böse, das nach Macht strebt, und Hexen das Gute, das diese Macht zu beschränken versucht. Gefühle sind die Werkzeuge im Kampf um die Vorherrschaft. Für Dämonen, um zu manipulieren, und für Hexen, um ihre Kräfte zu mehren. Wer Gefühle nicht kontrolliert, verliert. Und wer liebt hat die Wahl, es zu einer tödlichen Schwäche oder zu seiner stärksten Waffe zu machen.

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kapitel 1


Das Rudel kreiste ihn ein. Sein Duft war im Dunst aus Schweiß, Alkohol und Trockeneis einfach zu erkennen. Er roch süßlich wie Karamell und lockte das Rudel an wie hungrige Fliegen. Er hatte es noch nicht bemerkt, tanzte weiter gedankenverloren mit einer Blondine, die ihn um einen Kopf überragte. Getarnt durch das wogende Farbenmeer der Scheinwerfer und den Blitzen des Stroboskoplichts bahnte sich das Rudel seinen Weg zu ihm.

Dann bemerkte er sie. Ohne zu zögern ließ er die Blondine stehen und drängte sich durch die Menge zum Ausgang. Ruppig schob er Gäste beiseite, rempelte und stolperte sich seinen Weg frei und störte sich nicht daran, dass mancher Gast ihm drohte oder ihn wegstieß. Als er die Garderobe erreicht hatte, war das Rudel dicht hinter ihm. Türsteher hatten die wütenden Rufe gehört und bauten sich zwischen ihm und dem Rudel auf.

"Was ist hier los? He, Sie! Bleiben Sie stehen!"

Der Anführer des Rudels knurrte: "Wir kümmern uns darum. Er hat zu viel getrunken."

Das Rudel witterte die Angriffslust der Männer und drängte sich zusammen. Ihr Opfer näherte sich den dunklen Vorhängen, hinter denen der Ausgang lag. Dies war ihr Revier und diese Menschen würden sie nicht aufhalten. Der Türsteher und der Anführer taxierten sich kurz. Der Anführer grinste und blickte über eine Schulter zu seinen Brüdern. Die Macht des Rudels entfaltete ihre Kraft, pflanzte Angst in die Gedanken der Türsteher. Sie wichen zurück und bildeten eine Gasse, durch die sich das Rudel den Weg zur Tür bahnte. Ohne Eile folgten sie ihrem Opfer.

Ihr Opfer lief. Die Gassen der Altstadt waren voll mit Menschen. Immer wieder blickte er sich um und sie wussten, dass er sie problemlos ausmachen konnte. Sie folgten seiner Fährte wie Bluthunde. Ein Späher hatte sich von der Seite an ihn herangepirscht. Er grinste breit und beobachtete, wie seine Beute an ihm vorbei lief, während er lässig seinen Krawattenknoten löste und seine Hemdsärmel aufrollte.

Wie gerne würden sie ihm den Kopf von den Schultern reißen und sein Blut kosten, doch sie durften nicht. Das war die Arbeit der Hexe. Es ging nicht nur darum, seinen Ungehorsam zu bestrafen. Es sollte eine Machtdemonstration für andere Dämonen sein. Und das Zünglein an der Waage des Machtgleichgewichts war die Hexe.

Also trieben sie ihr Opfer aus der Stadt hinaus, dorthin, wo die Hexe auf das Rudel und seine Beute wartete.


~*~


Auf einem unbeleuchteten Parkplatz am Stadtrand parkte ein schwarzer Sportwagen. Das Standlicht warf kleine Lichtkegel ins Dunkel und ließ den Schatten einer Frau erkennen, die an der Motorhaube lehnte. Am Himmel machten die Lichter der Stadt dem Mond Konkurrenz, doch am Boden blieb es finster. Es war still, nur in der Ferne lärmte das Nachtleben wie an jedem Wochenende.

Die Frau seufzte und ging um den Wagen herum, um das Standlicht abzuschalten. Das Rudel war immer zuverlässig und würde sicherlich bald eintreffen. Sie sehnte den Kampf herbei, weil sie es schnell zu Ende bringen wollte. Das Warten machte sie nervös und ließ ihr zu viel Zeit, über das nachzudenken, was gleich geschehen würde.

Knirschender Kies kündigte die Ankunft der Männer an: ein Geräusch wie splitternde Eiskristalle im Schnee. Die Beute rannte. Das Rudel machte keinen Schritt zu viel. Bedächtig knackte der Kies unter ihren Füßen, dann blieben sie stehen. Das näher kommende Keuchen ihres Opfers war das Kommando für die Hexe.

Sie brauchte nur einen Gedanken, eine Erinnerung, um die Kräfte zu wecken, die ihren Gefühlen gehorchten. Einen Wimpernschlag später tänzelte ein kleiner Feuerball auf ihrer rechten Hand. Seine Flammen leckten wie Tentakel an ihren Fingern und schlugen mit jedem Atemzug ein wenig höher. Das rötliche Licht enttarnte sie und sie hörte, wie ihr Gegner seinen Lauf bremste. Kies stob auf und klackerte zu Boden. Ohne zu zögern holte sie aus und schleuderte