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Schwarzes Fell
Vertraute des Vargs | Alessandra Storm
E-Book (EPUB)
2019 Bookrix
CXCII Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7396-0492-3
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Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet
Spät in der Nacht saß Mia auf einem riesigen Doppelbett mit vier massiven Bettpfosten, das mit blütenweißer Wäsche bezogen war, und sah sich bezaubert um. Es war himmlisch! Wie aus einer anderen Zeit. Auch die kleinen Gemälde an der cremefarbenen Wand, die in eine idyllische Vergangenheit führten.
Aufseufzend legte Mia sich im weichen Kissen zurück und fühlte sich unglaublich müde. Sie musste an Paiges Worte denken und wäre fast in irres Gelächter ausgebrochen.
Das Wissen, das ihr eröffnete, dass es unter ihnen Werwölfe gab, veränderte einiges in ihrem Leben. Sie würde ab jetzt immer wissen, dass die Welt nicht so war, wie die meisten der Menschen annahmen. Keiner ihrer Freunde, die zugebener Maßen alle bei ihr und somit für sie arbeiteten, würde je wissen, was sie wusste. Mia würde alleine damit sein, wenn sie vor realer Panik nicht mehr in einem Wald zelten wollen würde. Denn wer weiß, was sie da im Dunklen des Waldes belauerte und anstarrte.
Zumindest hatte Paige ihr versichert, dass es sonst - ihrem Wissen nach - keine anderen Monster oder Fantasiegestalten gab. Weder Vampire noch Feen waren real. Auch der Osterhase nicht...
Stöhnend legte sie einen Arm über ihre Augen. Und auch wenn sie nicht wollte, da sie immer noch schiere Angst im Leib hatte, die ihr zu munkelte, dass Schreckliches jeder Zeit in diesem Haus passieren könnte, schlief sie ein.
Dann am nächsten Morgen war es still. Kein Geräusch war zu hören. Sie drehte sich um, linste auf den Wecker, der bereits halb elf anzeigte, und lauschte weiter. Da sich nichts regte, stand sie zögernd auf und ging in der riesigen Wanne lange ausführlich baden.
Das bezaubernde Bad, das nur ihr gehören sollte, solange sie hier war, konnte nur über ihr Zimmer erreicht werden und lud gerade dazu ein, dass man hier den Tag vertrödelte.
Nach dem Bad stand sie vorm Spiegel und musterte sich eingehend. Sie war dünner als früher, was aber nicht tragisch war. Aber ihr karamellbraunes Haar war länger als je zuvor, da sie es nie zum Frisör geschafft hatte. Es fiel ihr glatt bis auf den Rücken runter und war stumpf geworden. Jetzt zog sie es hinter ihren Ohren hervor, damit diese etwas verdeckt waren. Das war schon immer ihr größter Makel in ihren Augen gewesen: Dumbo-Ohren. Aber die grau-bläulichen Schatten unter den sonst großen hellbraunen Augen lenkten sie ab. Diese gefielen ihr gar nicht. Es sah aus, als hätte sie einige schlaflose Nächte hinter sich.
Die außergewöhnlich helle Augenfarbe hatte sie von ihrem Vater geerbt. Einem Mann, an den sie sich kaum erinnern konnte, da er gestorben war, als sie erst fünf Jahre alt gewesen war. Wenn Aaron Ashcroft länger gelebt hätte, hätte er ihr vielleicht von seinem Erbe erzählt. Hätte ihr gesagt, dass seine Familie vargische Wurzeln hatte. Ein Erbe, was durch ihre menschliche Großmutter geschwächt und durch ihre menschliche Mutter bei Mia selbst verstummt war. Aber durch die Augen hatte er ihr etwas Vargisches vererbt, dachte sie nun. Auch wenn Paige, dass nicht gesagt hatte, wusste sie, dass das so sein musste. Menschen hatten eigentlich keine fast gelben Augen. Außerdem war sie nie wirklich krank gewesen.
Sie zog sich eine Jeans und ein mintgrünes Top an, die sie aus ihrem Koffer fischte. Jemand hatte ihn und ihre Taschen gestern noch auf ihr Zimmer geschleppt, als sie stundenlang bei Paige gesessen hatte.
Dann ging sie halbwegs gewappnet in die Küche runter, da ihr Zimmer im ersten Stock am Ende der rechten Hausseite lag, dauerte das einige verdammt lange Minuten. Es kam ihr fast wie ein Spaziergang vor.
Das Bild, was sie dann in der Wohnküche erwartete, überrumpelte sie schier. Auf dem großen Tisch stapelten sich benutzte Teller, Gläser und Schalen, als wäre eine verdammte Footballmannschaft hier gewesen. Und eine kleine zierliche Frau in einem pinken Kapuzenpullover hüpfte hin und her und versuchte, das Chaos zu bese