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Wilder InstinktOverlay E-Book Reader

Wilder Instinkt

Vertraute des Vargs | Alessandra Storm

E-Book (EPUB)
2019 Bookrix
CCCXXXI Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7396-2316-0

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Tief in den Wäldern von Maine ist Fergus unter den brutalen Regeln seines Onkels und dessen Rudel aufgewachsen, bevor er von der Familie Wood aufgenommen wurde. Seine neue Familie beschütztend, versucht er alles, um ihr Geheimnis zu wahren. Dabei hat er allerdings nicht mit Rosa gerechnet. Diese weiß genau, was und wen sie will. Leider ist dies jedoch nicht ihr fester Freund Cameron Wood, sondern dessen unnahbarer, aber aufregender Adoptivbruder Fergus. Die junge Frau muss sich einiges einfallen lassen, um ihn für sich zu gewinnen. Doch Rosa ist nicht die einzige, die es auf ihn abgesehen hat und ehe sich die beiden versehen, kämpfen sie mit ihren Gefühlen und gegen einen gefährlichen Feind. - 2. Auflage 11/2017 -

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kapitel 1

Ein Jahr später.

 

Noch einmal warf sie einen Blick auf die Armbanduhr, die auf ihrem Schreibtisch lag. Drei Minuten später als beim letzten Check. Sieben vor fünf.

Wenn sie jetzt sofort losfuhr, war sie zu früh da und würde jemandem in die Fänge gehen. Allerdings wenn sie zu spät losfuhr, würde sie gleichzeitig mit den anderen ankommen.

Kritisch sah Rosa noch einmal in den Spiegel. Gestern hatte sie sich ihre lange Mähne abschneiden lassen. Jetzt war ihr Haar so kurz wie noch nie. Es reichte vorne kaum bis an die Schlüsselbeine und ließ hinten etwas Nacken frei. Fast hätte sie geheult, als Mr. Servino, der seit ihrem dritten Lebensjahr ihr Frisör war, ihr weizenblondes Haar niedermähte. Lange Strähnen waren auf den weißen Umhang gesegelt. Und Ethan hatte sie gefragt, was zur Hölle in sie gefahren sei, als er sie gesehen hatte. Denn jeder wusste doch, dass sie ihre langen Haare liebt und dass Cameron es offenbar auch tat. Aber Cam war für etwa drei bis vier Wochen weg.

Rosa vermied auf das Foto auf der Kommode zu sehen.

Sie war seit zwei Jahren mit Cameron Wood zusammen. Anfangs waren sie nur zusammen in die Schule gegangen und hatten eigentlich kein einziges Wort mit einander gewechselt. Doch ein Auge hatte sie immer auf ihn geworfen. Sie hatte seine laute, selbstbewusste Art gemocht. Zusammen mit diesem frechen Grinsen und den schwarzen Augen. Und ihr war nicht entgangen, dass er entgegen aller Gerüchte und schlimmen Erzählungen sich nie etwas zu Schulden kommen ließ - auch wenn das irgendwie sonst keiner wahrnahm und er ein gepflegtes Bad Boy-Image hatte. Jedenfalls waren die Schmetterlinge in ihrem Bauch wie verrückt geflogen, als sie sich zum ersten Mal heimlich in der Schulbibliothek, hinter den Regalen hocken, geküsste hatten.

Auch jetzt gefiel Cam ihr. Er war früher schon einen Kopf größer gewesen als sie und war nun noch mehr gewachsen. Seine Körpergröße von fast zwei Metern bewirkte, dass sie sich neben ihm wie ein Winzling fühlte. Obwohl sie auch noch etwas gewachsen war, war der Abstand zwischen ihnen nur größer geworden. Sein Aussehen und seine bezaubernde Art führten dazu, dass sie nicht nur winzig, sondern vor allem beschützt und auf Händen getragen fühlte. Und die Tatsache, dass Cam einer der bösen Jungs aus der Familie Wood war, machte es gleich noch hinreißender. Denn mal ehrlich, wie alle Mädchen gefiel es auch Rosa, dass sie den bösen Jungen für sich alleine hatte. Aber hier lag auch das Desaster. Es war so perfekt, dass sie aus dieser Nummer einfach nicht mehr rauskam!

Sie schielte an ihrem sorgfältig geglätteten Haar vorbei zum Zifferblatt. Die kleinen goldenen Zeiger waren kaum weiter gewandert. Fünf vor fünf.

Aus Gewohnheit wollte sie sich auf den Daumennagel beißen, hielt aber inne, als sie ihre ordentlich pink lackierten Nägel sah. Stattdessen wanderte sie durch ihr Zimmer auf und ab. Zwischen Bett und Schreibtisch. Ein mulmiges Gefühl lag in ihrem Magen. Aber sie würde nicht kneifen. Um fünf Uhr würde sie auf ihr Fahrrad steigen und einmal quer durch die kleine Stadt fahren. Dann an der Waldgrenze musste sie dem langen Weg folgen, der fast soweit aus der Stadt im Nirgendwo von Maine führte, dass das Ziel eigentlich Mitten im Wald lag. Sie würde das Fahrrad abstellen und zu Fuß den langen Kiesweg zwischen den Zuckerahornbäumen entlanggehen. Aber, wenn das Haus, was viel mehr ein Schloss war, vor ihr auftauchte, würde sie abtauchen. Denn hinter dem Haus, fast vom Wald verschluckt, lag ihr ihr eigentliches Ziel.

Mit angespannten Schultern beugte sie sich über den Schreibtisch und starrte auf die Armbanduhr. Noch zwei Minuten. Dank der letzten Jahre, kannte sie die Gewohnheiten der Familie Wood bestens: In einer halben Stunde hatte Bekka Feierabend, aber sie würde auf ihren Mann warten und sie würden zu zweit zum Haus fahren, um mit den anderen zu Abend zu essen. Die beiden würden um kurz vor