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Zwischen Himmel und Hölle -3-Overlay E-Book Reader

Zwischen Himmel und Hölle -3-

Tatjana Kronschnabl

E-Book (EPUB)
2019 Bookrix
CCCLVII Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7438-9264-4

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Was bisher geschah: Erzengel Michael hat aufregende Wochen hinter sich. Nicht nur, dass Erzengel Camael nicht mehr unter den Lebenden weilt und er seit Kurzem eine Frau an seiner Seite hat, nein, nun tauchen auch schon neue Probleme auf. Azrael, Erzengel und gleichzeitig Engel des Todes, sitzt in einer Zelle, und zwar in der Unterwelt. Nach allem, was geschehen ist, kann er sich einfach nicht beruhigen. Doch er muss, denn sonst kommt er nie wieder aus seinem Verlies heraus. Kann ihm ausgerechnet eine Dämonin dabei helfen, über alles hinwegzukommen?

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kapitel 2

 

Vee hatte schon die Befürchtung, die Herrscherin würde sie ansprechen wollen, doch die schwarzgeflügelte Dämonin ging kommentarlos an ihr vorbei. Ein Glück. Schon schlimm genug, dass der Teufel andauernd versuchte, sie in ein Gespräch zu verwickeln. Momentan war er besonders schlimm, weshalb sie davon ausging, dass es eben an jener Dämonin lag.

Vee mochte keine Seele besitzen, aber durchaus ein Herz. Sie war gewiss kein Roboter, so wie alle in der Unterwelt vermuteten, doch sie sah einfach keinen Reiz daran, persönliche Verbindungen zu entwickeln. Warum in aller Welt sollte sie dies auch tun wollen? Unterhaltungen nervten sie, sowie andere soziale Komponenten. Sie wollte nicht wissen, was jemand anderem durch den Kopf ging und sie wollte auch nicht, dass irgendjemand die Gelegenheit bekam, sie besser einzuschätzen. Ihre Existenz bestand darin, des Teufels Befehle auszuführen und genau dies tat sie, und zwar ohne Ausnahme.

Es hatte keinen Zweck eine Bitte an sie zu richten, man musste ihr schon ganz klare Anweisungen geben. Vee störte sich nicht daran, dass sie diesen Erzengel im Auge behalten sollte. Sie hoffte bloß, dass er keine all zu große Quasselstrippe war, ansonsten würde sie sich Abhilfe mit ihrem MP3-Player verschaffen müssen. Entschlossen von ihrem Vorhaben stapfte Vee in die Richtung der Zellen, wo sie den Engel des Todes schnell ausfindig gemacht hatte.

Kurz hielt sie inne, um den Mann einmal genauer zu betrachten, welche Mühe sie sich vorher überhaupt nicht gemacht hatte. Der riesige Engel lag bäuchlings auf seiner Pritsche, hatte die Arme unter dem Kopf verschränkt und die Augen geschlossen, von denen Vee irritierenderweise ganz genau wusste, dass sie tiefschwarz waren, wie zwei Onyxe. Es erweckte den Eindruck, als würde der Engel schlafen, wäre da nicht die Tatsache, dass er seine riesigen Schwingen in die Luft streckte und hin und wieder leicht mit ihnen flatterte.

Man hatte ihm Kleidung zum wechseln gegeben, weshalb er in diesem Moment ein schwarzes Shirt und eine ebenso schwarze Jeans trug, was ausnahmslos erkennen ließ, wie muskulös dieser Mann eigentlich war. Vollkommen nüchtern betrachtete Vee sein scharfkantiges Gesicht mit der Adlernase und den hohen Wangenknochen. Er war keine klassische Schönheit, sondern eher... außergewöhnlich und interessant. Dass der Tod sein Markenzeichen war, erkannte man auch an der bleichen Haut und den schwarzen Haaren, die ihm glänzend und in leichten Wellen bis ans Kinn fielen.

Vee entdeckte das Tablett mit dem Essen auf dem Tisch in der Zelle, weshalb sie wohl keine andere Wahl hatte, als das Verlies zu betreten. Der letzte, der diesen Raum betreten hatte, war mit einem Arm wieder herausgekommen, der bis auf den Knochen von Engelsfeuer zerfressen worden war. Vee hatte keine Angst davor, dass ihr das Gleiche geschehen würde. Bevor es so weit kam, würde sie Azrael zu Boden schicken und zwar schneller, als er gucken konnte.

Es knirschte und rasselte leise, als die Dämonin sich Zugang zu der Zelle verschaffte. Azrael hatte kaum etwas gegessen und schlug die Augen auf, als er hörte, wie jemand hier auftauchte. Voller Erstaunen stellte er fest, dass es dieselbe Dämonin war, die ihm sein Essen gebracht hatte. Bisher hatte er keinen Dämon ein zweites Mal zu Gesicht bekommen. Eigentlich war das gar nicht mal so schlecht, da die Frau ihm ja noch immer eine Antwort schuldete.

"Du hast meine Frage, von vorhin, nicht beanwortet", grummelte er jetzt und verfolgte sie mit seinen finsteren Blicken. Sehr zu seiner Verärgerung antwortete sie ihm auch jetzt nicht.

"Ich rede mit dir, Weib", knurrte er laut, doch die Dämonin ignorierte ihn. Ohne ihn eines Blickes zu würdigen inspizierte sie das Tablett auf dem Tisch, dann nahm sie es in die Hand und machte Anstalten, die Zelle wieder zu verlassen. Azrael hasste es wie die Pest, wenn er ignoriert wurde, was schon in "jungen" Jahren de