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Die Augen der MedusaOverlay E-Book Reader

Die Augen der Medusa

Thea Harrison

E-Book (EPUB)
2014 Lyx.digital
Auflage: 1. Auflage
130 Seiten; ab 16 Jahre
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-8025-9494-6

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Ein Muss für alle Fans der Elder-Races-Serie der Erfolgsautorin Thea Harrison: Als Gerichtsmedizinerin kennt sich die Medusa Seremela Telemar mit den Gefahren, die da draußen lauern, bestens aus. Daher ist ihre Sorge groß, als ihre Nichte plötzlich fortläuft - nach Devil's Gate, einer wilden und gesetzlosen Stadt, die im Zuge des modernen Goldrauschs entstanden ist. Seremela setzt alles daran, das rebellische Mädchen zu finden, bevor ein Unglück geschieht. Hilfe erhält sie dabei von dem Vampyr Duncan Turner, der schon lange ein Auge auf die schöne Medusa geworfen hat ... Diese Kurzgeschichte ist außerdem zusammen mit 'Das Herz des Wolfes', 'Die Stimme der Jägerin' und 'Die Verlockung der Assassine' in der Anthologie 'Berührung der Dunkelheit' erschienen.



Thea Harrison begann bereits mit neunzehn Jahren zu schreiben und veröffentlicht seither äußerst erfolgreich Liebesromane. Mit ihrer Romantic-Fantasy-Serie um Welt der Alten Völker gelang ihr der große Durchbruch. Derzeit lebt sie in Nordkalifornien.



Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1
Opfer

Seremela Telemar lehnte in der Balkontür ihres Hochhausapartments und blickte aufs Meer hinaus. Tropische Feuchtigkeit strich über ihre Haut. Gleich nachdem sie nach Hause gekommen war, hatte sie die Tür zum Balkon geöffnet und ihre Arbeitskleidung gegen eine kurze Jeans und ein Tank-Top getauscht.

Das Wetter in Miami war wie Bluesmusik. Es erinnerte sie an die Stimme der Sängerin Nina Simone dunkel und heißblütig mit einer Spur Bitterkeit und überraschenden Brüchen. Gewaltige und mürrische Wolkenberge brodelten über dem aufgewühlten Wasser und verdeckten die Sonne, während schwerer Regen herabfiel. Fehlte nur noch ein schwermütiger Mann im Bogart-Anzug, der in einem verlassenen Hotel am Klavier saß und die Finger über die elfenbeinfarbenen Tasten gleiten ließ.

Eine ihrer Kopfschlangen strich über Seremelas Schulter und hob den Kopf, um sie neugierig mit ihren Juwelenaugen anzusehen. Mit der schmalen Zunge kostete das Tier die sturmschwere Luft. Seremela stupste es sanft an den Kiefer, woraufhin es näher heranglitt und seine winzige Wange an ihre schmiegte. In anderer Stimmung hätte sie darüber gelächelt, nicht aber an diesem Morgen.

Würde sie es wirklich schon wieder tun?

Ja.

Ja, das würde sie.

Sie seufzte, dann schaltete sie ihr Handy ein, drückte die Schnellwahltaste und hielt sich das Gerät ans Ohr. Am anderen Ende meldete sich eine nervöse Stimme. »Serrie?«

»Ja«, sagte sie zu ihrer Schwester Camilla. »Ich werde sie abholen.«

»Oh, den Göttern sei Dank«, sagte Camilla inbrünstig.

»Es sind wohl nicht die Götter, bei denen du dich bedanken solltest«, gab Seremela zurück.

»Natürlich nicht!«, rief Camilla. »Danke, Serrie! Du weißt, wie viel mir das bedeutet. Ich habe überhaupt keinen Einfluss mehr auf Vetta nie hört sie auf mich, wenn ich etwas sage, und ich weiß genau, was passiert, wenn ich selbst versuche, sie nach Hause zu holen. Dann ist am Ende wieder alles meine Schuld, und wir streiten stundenlang und Vetta wird es so öffentlich wie möglich abziehen, nur um mich zu demütigen, weil sie weiß, wie sehr ich öffentliche Streitereien hasse «

»Camilla.« Seremelas Ton war so scharf, dass er ihrer Schwester das Wort abschnitt. Als die andere Frau verstummt war, sagte Seremela: »Du musst mir jetzt gut zuhören.«

»Natürlich. Alles, was du willst«, sagte Camilla eilig.

»Das ist das letzte Mal, dass ich alles stehen und liegen lassen kann, um deine Probleme zu lösen und deine Fehler auszubügeln.«

Camillas Ton wurde vorsichtiger. »Wie meinst du das, das letzte Mal?«

»Ich kann nicht immer mein eigenes Leben in die Warteschleife stellen, wenn bei dir irgendetwas schiefläuft oder du einen Streit mit Vetta hast, den ihr nicht selbst beilegen könnt. Gerade habe ich einen neuen, sehr anspruchsvollen Job angenommen. Meine Arbeitgeber sind wunderbare Leute, und sie sind wirklich nett zu mir, aber manche Sachen kann ich einfach nicht von ihnen erwarten. Und dazu gehört auch unbefristeter Urlaub von jetzt auf gleich.«

Camillas Stimme wurde kalt. »Sie ist deine Nichte. Ich dachte, es wäre dir wichtig, was aus ihr wird.«

Seremela unterdrückte ihre Wut. Jetzt kam die Schuldgefühl-Nummer, aber das war immer so, wenn Seremela nicht tat, was Camilla wollte, oder nicht sagte, was sie hören wollte. Bei allen alten Völkern waren Kinder eine Seltenheit, und seit Camilla es geschafft hatte, Vetta zur Welt



Thea Harrison ist ein Pseudonym der Autorin Teddy Harrison. Harrison begann bereits mit neunzehn zu schreiben und veröffentlicht seither mit großem Erfolg Liebesromane. Derzeit lebt sie in Nordkalifornien.