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Ashes - Pechschwarzer MondOverlay E-Book Reader

Ashes - Pechschwarzer Mond

Ilsa J. Bick

E-Book (EPUB)
2017 Bebeyond
Auflage: 1. Auflage
448 Seiten; ab 14 Jahre
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7325-4780-7

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Wenn nur noch eins zählt - du oder ich ... Die Welt, die wir kannten, existiert nicht mehr. Ein entsetzlicher Anschlag hat alles verändert. Nur wenige Städte sind verschont geblieben, hinter deren Schutzwällen nun zweifelhafte Rädelsführer ihr Unwesen treiben. Die unheilbringenden Anhänger der Stadt Rule sind unter den angrenzenden Gemeinden berühmt-berüchtigt, und man rüstet sich zum Krieg gegen sie. Alex und ihre Freunde geraten zwischen die Fronten von machtgierigen Anführern, einer gefährlichen Miliz und einer Horde von menschenfressenden Bestien - jenen Jugendlichen, die sich seit der Katastrophe verwandeln und zur tödlichen Gefahr geworden sind. Die letzte Schlacht ums nackte Überleben hat begonnen. Doch lohnt sich ein Kampf für ein Leben in dieser totgeweihten Welt überhaupt noch? eBooks von beBEYOND - fremde Welten und fantastische Reisen!

Ilsa J. Bick ist Kinder- und Jugendpsychiaterin und ehemalige Air-Force-Majorin, widmet sich mittlerweile aber ganz ihrem Autorinnendasein. Am liebsten schreibt sie Jugendbücher und Kurzgeschichten, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde.

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

8

»Steh auf, mach schon!« Alex schob Wolf mit der Schulter beiseite und wand sich unter ihm hervor. In ihren Ohren hallte ein dunkles Brummen nach. Der Gestank nach verschmortem Fleisch und verbranntem Haar legte sich so beißend auf ihre Zunge, als würde sie einen verkohlten Grillrost ablecken. Versengte Fleischbrocken klebten auf Wolfs Rücken und in seinem Haar.

Marley hatte es schwer erwischt. Nase, Lider und Lippen waren nicht mehr vorhanden. Das Feuer hatte sich an seinen Dreadlocks entlang bis zur Kopfhaut gefressen, der Parka war ihm auf der Brust geschmolzen. Wo sein Gesichtsgewebe nicht verkocht war, glänzte die Haut schwarz wie Briketts. Nur die Zähne grinsten ungesund weiß in der grausigen Fratze.

»Langsam!« Ein Ruf, gedämpft durch das Surren in ihren Ohren: eine ältere Stimme, wütend. Männlich. »Wollt ihr denn alle umbringen, die ...«

Männer? Waren sie der rote Sturm, oder arbeiteten sie ihm zu? Und was ist das? Ihr Verstand pendelte hin und her, das Monster war unschlüssig, was es tun sollte. Nicht einmal das Monster weiß, was das ist. Gleichzeitig spürte sie das Ziehen, die Versuchung loszulassen und sich in der brausenden Woge zu verlieren, die bei jedem Herzschlag durch sie brandete: pusch-pusch-pusch, los-los-los.

Alex huschte geduckt zur Vorderseite des Hauses und wagte einen kurzen Blick durch das zerschmetterte Fenster. Wo eben noch ein schneebedeckter Hügel gewesen war, rauchte jetzt ein Krater: aufgerissene schwarze Erde und qualmender Schutt. Sie haben eine Granate oder eine Bombe gezündet. Es war schwer zu sagen, wie viele Leichen dort lagen, denn alle waren zerfetzt: hier ein Stummel, der nach einem Ellbogen aussah; dort ein Fuß, dem vier Zehen und die Fußsohle fehlten; drei Viertel eines geplatzten Schädels, der am Rand des Kraters kippelte wie ein zertrümmerter Halloween-Kürbis. Ein anderer Veränderter lag mit verdrehten Gliedern in einem Kranz aus Blutspritzern auf dem Boden.

Was zum Teufel war da los? Aber was auch immer es gewesen sein mochte, bei diesem Kampf ging es um weit mehr als nur um die Frage, welche Beute wem zustand - zumal ja Unveränderte daran beteiligt waren. Ganz links nahm sie eine Bewegung wahr, es war die Richtung, aus der Wolf und all diese toten Veränderten vor gerade mal fünf Minuten gekommen waren. Etwas Weißes flitzte zwischen dunkelgrünen Kiefern und Hemlocktannen hindurch ins dichte Grün. Alex sah das Oval eines Gesichts, aber irgendetwas stimmte nicht damit. Und dieser Geruch ...

Seltsam. Es waren Veränderte, daran gab es keinen Zweifel, aber in den charakteristischen Gestank nach gärender Kloake mischte sich noch ein anderer Geruch: penetrant chemisch, total künstlich. Er erinnerte Alex an den metallischen Geruch der Chemo, mit der die Ärzte dem Monster hatten beikommen wollen, vor allem an das Cisplatin, ein Medikament, bei dem sie sich die Seele aus dem Leib gekotzt hatte. Aber warum sollte irgendein Veränderter danach riechen?

Hinter diesen seltsamen Veränderten und zwischen den Bäumen konnte sie noch andere Gestalten ausmachen, die sich im Hintergrund hielten. Altmännermief und Pferdegeruch stiegen ihr in die Nase.

Unveränderte ... zusammen mit Veränderten? Wie kann das sein ...?

Plötzlich zuckte das Monster und verpasste ihrem Bewusstsein wieder diese merkwürdig drängenden Schubser - los-los-los, pusch-pusch-pusch -, während es - oder das, was da draußen war, - von ihr Besitz zu ergreifen versuchte. O nein, nichts da! Sie taumelte zurück und schnappte sich einen Glassplitter. Wolf missverstand das und wollte sie am Handgelenk packen, aber sie drehte si