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Jerry Cotton 3257

Kein Versteck ist gut genug | Jerry Cotton

E-Book (EPUB)
2019 Bastei Entertainment
Auflage: 1. Auflage
64 Seiten; ab 16 Jahre
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7325-8978-4

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Kein Versteck ist gut genug

Zwei Streifenwagen-Cops stoppten im Morgengrauen ein verdächtiges Fahrzeug. Am Steuer saß David Tucci, ein vom FBI seit Längerem gesuchter Schwerverbrecher. Als die Polizisten von ihm verlangten, auszusteigen und den Kofferraum zu öffnen, erlebten sie eine fatale Überraschung: Ein Mann sprang heraus, entriss einem der Cops seinen Dienstrevolver, erschoss damit Tucci, verletzte die beiden Uniformierten und floh mit dem Wagen, in dessen Kofferraum er gelegen hatte. Als Phil und ich den verletzten Cop im Krankenhaus besuchten, kam uns der Verdacht, dass der Mann aus dem Kofferraum der tot geglaubte Stanley Frankel - den man 'The Brain' nannte - gewesen sein könnte ...



Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Die Streifenwagenpolizisten hatten sich am Ende einer Baustelle hinter einer großen eisernen Schutttransportmulde unauffällig auf die Lauer gelegt.

Man hatte wegen dringend nötig gewordener Asphaltarbeiten aus drei Fahrspuren eine gemacht und über das Nadelöhr eine Geschwindigkeitsbeschränkung verhängt, an die sich jedoch kaum ein Autofahrer hielt. Schon gar nicht im Morgengrauen.

»Da kommt einer«, murmelte Danny Leach, der am Steuer des Patrol Car saß.

Er war groß, grobknochig und kräftig und hatte einen dicken Fastfood-Schwimmreifen um die Leibesmitte, weil er sich als Junggeselle kaum einmal gesund ernährte.

»Viel schneller als erlaubt«, stellte Ken Goldberg grinsend fest.

Er war - vor allem neben seinem Kollegen - auffallend schlank. Goldberg bekam von seiner Ehefrau stets gut verdauliche Hausmannskost vorgesetzt, und da niemand behaupten konnte, dass sie eine begnadete Köchin war, aß er niemals viel davon.

Der Haken daran war, dass er den Rest am darauffolgenden Tag noch einmal auf den Teller bekam, weil man Genießbares nicht wegschmeißen durfte.

Leach nickte zufrieden. »Ich wusste, dass das hier ein guter Platz für uns ist. An solchen Stellen geht einem immer sehr schnell ein Verkehrssünder ins Netz. Da braucht man nie lange zu warten.«

Der Wagen rollte zügig an ihnen vorbei, und Leach folgte ihm mit Lichtspiel und Musik.

»Bin gespannt, mit welcher Ausrede er uns kommt«, sagte er. »Manchmal sind diese Typen ja amüsant erfinderisch.«

Goldberg feixte. »Ich stehe auf Märchen.«

»Ich auch. Aber nur, wenn sie gut erzählt werden.«

Das Fahrzeug vor ihnen blieb stehen. Leach stoppte den Streifenwagen dahinter und stieg aus. Goldberg faltete sich auf der Beifahrerseite aus dem Patrol Car. Leach legte die Hand lässig auf den Kolben seiner Dienstwaffe und setzte sich gemächlich, fast schlendernd, in Bewegung.

Er genoss diesen Augenblick der Überlegenheit. Hier der gestrenge Arm des Gesetzes. Dort ein reuiger Sünder, der eingeschüchtert auf eine gütige Abmahnung ohne weitere Folgen hoffte ... Vergeblich hoffte, weil Leach die Ansicht vertrat, dass Güte Schwäche war. Eine Schwäche, die er sich nicht leisten wollte.

Außerdem hatte er sich mit seinem Kollegen nicht auf die Lauer gelegt, um die Sache dann mit einer nachsichtigen Verwarnung gut sein zu lassen. Verkehrssünden gehörten geahndet. Und - das kam noch dazu - Captain Rooler, ihr Vorgesetzter, wollte Strafmandate sehen. So viele wie möglich.

»Guten Morgen, Sir.« Sergeant Leach ließ seine Stimme harsch und autoritär klingen. Sein Kollege stand etwas weiter hinten, ebenfalls mit der Hand auf der Waffe.

»Officer«, sagte der ertappte Autofahrer zerknirscht.

»Würden Sie bitte Ihre Hände so auf das Lenkrad legen, dass ich sie sehen kann, Sir?«, verlangte Danny Leach.

»Okay.« Der Mann gehorchte. Er umschloss das Lenkrad mit seinen sehnigen Fingern so fest, dass die Knöchel weiß durch die Haut schimmerten.

»Wissen Sie, wie schnell Sie gefahren sind?«, erkundigte sich Leach.

»Keine Ahnung. Ich habe nicht darauf geachtet.«

»Haben Sie es eilig, Sir?«, wollte Leach, dessen Uniform über dem Bauch ein wenig spannte, wissen.

»Eigentlich nicht.«

»Darf ich Ihre Papiere sehen?«

Der Autofahrer seufzte geplagt. »Hören Sie, Officer. Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe. Aber können Sie nicht ausnahmsweise ein Auge zudrücken? Um diese Zeit sind die Straßen noch ziemlich leer. Es ist kaum jemand unterwegs. Ich habe niemanden gefährdet ...«

»Ihre Papiere, Sir!«, verlangte der Uniformierte schneidend. Ihm kam der Mann irgendwie bekannt vor. Wo hatte er dieses Gesicht schon mal gesehen?

Auf einem Fahndungsfoto vielleicht? Es war natürlich auch möglich, dass er sich irrte, aber er war auf jeden Fall schon mal vage alarmiert.

Plötzlich - ein polterndes