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G. F. Unger Western-Bestseller 2429

Ritt für den Toten | G. F. Unger

E-Book (EPUB)
2019 Bastei Entertainment
Auflage: 1. Auflage
64 Seiten; ab 16 Jahre
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7325-8489-5

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Ritt für den Toten

Jim hatte dem sterbenden Spieler versprochen, seiner Frau den Spielgewinn nach Arizona zu bringen. Doch dort wartete eine tödliche Auseinandersetzung auf ihn ...


G.F. Unger ist der Autor, der seine Leser niemals enttäuscht!



Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Doch ich kam den Chanessys nicht sehr gelegen. Sie waren schon immer Burschen, die nichts überstürzten, sondern alles der Reihe nach erledigten.

Im Moment war ich noch nicht an der Reihe, denn sie hatten bereits mit einem indianergesichtigen Burschen ein scharfes Pokerspiel in Gang gebracht.

Bei meinem Eintritt blickten sie nur kurz von ihren Karten auf und grinsten mich an.

Doch dann wandten sich die drei Chanessys wieder dem Spiel zu. Daran konnte ich erkennen, dass ihnen das viele Geld auf dem Tisch erst einmal wichtiger war und ich noch etwas warten sollte.

Der Barmann war ein guter Junge, der mich mochte. Er goss mir nicht nur aus einer besonderen Flasche den Whisky ein, sondern blieb auch noch eine Weile bei mir.

Seine leisen Worte habe ich noch genau in Erinnerung.

»Jim«, flüsterte er, »jetzt glaube ich doch, dass du zu den Gentlemen gehörst, die nicht viel älter werden als ein Gaul. Die Wetten stehen zehn zu eins gegen dich. Und wenn diese drei Giftpilze nicht erst noch den dicken Pokerpott gewinnen wollten, wärst du jetzt schon mächtig in Not.«

Ich dachte über seine Worte nach, aber leider war es schon zu spät.

Obwohl ich immer noch an mein Glück glaubte und mir gar nicht vorstellen konnte, dass man mich bald zum Stiefelhügel vor die Stadt bringen würde, verspürte ich plötzlich ein flaues Gefühl in der Magengegend.

Ich will nicht sagen, dass mir richtig bange wurde, aber von meinem Selbstbewusstsein ging eine Kleinigkeit verloren.

Denn die Chanessys waren wirklich schlimme Pilger und wurden in einigen Staaten steckbrieflich gesucht. Genauer gesagt: Sie waren richtige Banditen. Auf Tim und Lefty waren damals je zweitausend und auf Sego dreitausend Dollar Belohnung ausgesetzt. Nur hier in Kansas lag noch nichts gegen sie vor.

Nun, ich verspürte also jenes Gefühl der Ungewissheit, und vielleicht gerade deshalb sagte ich zu Charly, dem Barmann: »Zehn zu eins stehen die Wetten gegen mich? Pass auf, mein Junge, ich habe noch etwa fünfhundert Dollar übrig. Vielleicht kannst du sie für mich unterbringen?«

»Das kann ich.« Charly grinste. »Dort im Hinterzimmer sitzen Gentlemen, die jede Wette annehmen.«

Er nahm mein Geld und ging.

Der Bursche, mit dem die Chanessys spielten, gefiel mir immer besser. Ich erkannte gleich, dass er zu der verwegenen, rastlosen Sorte gehörte, für die das Leben nichts anderes als ein prächtiger Spaß ist. Das war einer von meiner Sorte, der Zickzackfährten ritt und dessen Campfeuer so verstreut waren wie die Sterne am Himmel.

In der Tischmitte lag ein Haufen Geld - etwa fünftausend Dollar. Dafür musste ein Spitzencowboy mehr als zehn Jahre arbeiten.

Aber der Bursche war ganz lässig und sorglos. Er blickte kaum in seine Karten und betrachtete die Chanessys mit Wohlwollen und Vergnügen. Es war ganz klar, dass dieser Mister stets an sein Glück glaubte und nie enttäuscht wurde.

Die Chanessys aber wirkten angespannt und gierig, und als sie dann ihre Karten zeigten, waren diese wirklich nicht schlecht. Sego Chanessy, der drei Asse und zwei Könige aufdeckte, war auch sehr sicher und beugte sich schon vor, um das Geld zu sich heranzuziehen, als der Fremde lässig sagte: »Nichts ist gut genug gegen meinen Straight Flush!«

Und dann zeigte er eine Folge von Karten bis zum Buben.

Von diesem Moment an wurden die drei Chanessys gemein. Das war nun einmal ihre Art. Ihre Taschen waren leer. Das Geld lag auf dem Tisch. Um wieder Geld in die Taschen zu bekommen, hätten sie eine Bank berauben oder einen Geldtransport überfallen müssen.

»Das ist kein Straight Flush, Mister. Was Sie für einen Buben ansehen, ist eine Dame. Ihnen fehlt also der Bube. Sie haben sich geirrt, Mister. Tut mir leid!«

Nun war alles klar.

Die Gäste an den benachbarten Tischen erhoben sich sofort, um aus den Schusslinien zu kommen. Der Barmann hinter mir, der inzwischen mein Gel