Suche

13 SHADOWS, Band 29: DIE EISVAMPIREOverlay E-Book Reader

13 SHADOWS, Band 29: DIE EISVAMPIRE

Horror aus dem Apex-Verlag! | Thomas Ziegler

E-Book (EPUB)
2019 Bookrix
CXLVIII Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7487-0368-6

Rezension verfassen

€ 3,99

in den Warenkorb
  • EPUB sofort downloaden
    Downloads sind nur in Österreich möglich!
Winter in Alaska... Als er Dunkley dicht an der Station unter dem Schnee begraben fand, glaubte Szargosh an einen Unfall: Sein Freund musste in der arktischen Kälte bewusstlos geworden sein. Doch dann sah er, dass Steve Dunkley tot war, erfroren, trotz seines Spezialanzugs. Als er sich den Toten genauer ansah, wurde Szargosh von Entsetzen gepackt: Dunkleys Körper bestand nicht mehr aus Fleisch, sondern aus Myriaden einziger Kristalle. Er war zu Eis geworden. Szargosh begriff, dass hier etwas geschah, von dem sie alle keine Ahnung hatten. Damit begann das Grauen, begann ihr aussichtsloser Kampf gegen die Eisvampire... THOMAS ZIEGLERS Debüt-Roman DIE EISVAMPIRE erschien erstmals im Jahre 1977 als DÄMONENKILLER-Taschenbuch im Pabel-Verlag - ein bemerkenswerter Horror-Schocker, der es in sich hat. DIE EISVAMPIRE erscheint als durchgesehene Neuausgabe in der Horror-Reihe 13 SHADOWS aus dem Apex-Verlag, die ganz in der Tradition legendärer Heftroman-Reihen wie GESPENSTERKRIMI und VAMPIR-HORROR-ROMAN steht.

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

   1.

 

Sogar durch die dicke Kunststoffbeschichtung des halbkugelförmigen Zeltes konnte man das Heulen des Schneesturmes hören. Er pfiff, zerrte und toste an den Verstrebungen, dass man kaum noch das eigene Wort verstehen konnte.

Rubett wartete ungeduldig darauf, dass das Wasser im Kessel über dem kleinen Propangaskocher heiß wurde. Er war ein kräftiger bärtiger Mann von unbestimmtem Alter und unbestimmter Herkunft, hielt sich aber schon länger in diesem verdammten Land auf als jeder andere, den Szargosh kannte.

»Wo Dunkley nur bleibt«, murmelte Szargosh vor sich hin. Er ächzte und streckte sich in dem wohligen Heißluftstrom aus dem batteriebetriebenen Heizgerät. Mit müden Augen starrte er den Kistenstapel an, der ihre Lebensmittelvorräte enthielt.

»Er überprüft den Eisrover«, antwortete Rubett leise. Dann nahm er den Kessel von dem Kocher und schüttete das dampfende Wasser in die große Tasse, wo sich rasch der Würfel aus konzentrierter Hühnerbrühe auflöste und zu einer kräftigen wohlschmeckenden, angenehm duftenden Suppe wurde.

Szargosh schnupperte und leckte sich über die spröden Lippen, griff nach seiner eigenen Tasse und bereitete sich ebenfalls eine Brühe zu.

Für eine Weile erklang nur noch das Schlürfen der beiden Männer. Selbst der Schneesturm schien etwas abgeflaut zu sein.

Szargosh gab sich schließlich einen Ruck.

»Ich seh mal nach, was mit Dunkley ist«, erklärte er und zog die dicke Felljacke mit der isolierenden Innenbeschichtung an. Anschließend streifte er die Maske über das Gesicht, die nur über schmale Schlitze für Augen und Mund verfügte und die Haut ansonsten lückenlos bedeckte. Gefütterte Handschuhe, Beinschützer und eine Brille - jenen nicht unähnlich, die Schweißer bei der Arbeit tragen - vervollständigten seine Ausrüstung.

Szargosh wirkte wie ein aufrecht stehender Bär in seiner Fellkleidung.

Eine derartige Präparierung war nötig. Über Alaska lag der Winter mit Temperaturen bis zu minus siebzig Grad. Bei einer derartigen Kälte konnte eine einzige Träne sofort zu Eis gefroren - die Hornhaut des Auges zerstören. Ein tiefer Atemzug hatte nicht selten eine Lungenentzündung zur Folge, und wenn man mit der bloßen Haut ein Stück Metall berührte, war sie so gut wie verloren - oft sogar das Fleisch bis hinunter zu den Knochen.

Rubett musterte kritisch seinen Partner und warf ihm dann den Atemschutz zu. Ein ironisches Lächeln überzog seine gegerbten Züge.

»Greenhorn«, sagte er spöttisch.

Szargosh grinste verlegen. »Gut, dass du bei uns bist, Marty.«

Rubett nickte ernst. »In ein paar Monaten brauchst du mich nicht mehr«, sagte er leise. »Entweder bist du dann tot, oder du machst alles automatisch, um dein Leben zu schützen.« Er räusperte sich. »Und nun sieh nach. Dunkley ist schon zu lange draußen. Bei der Kälte frieren einem manchmal die Gedanken ein.«

Szargosh drehte sich schwerfällig um und tapste unbeholfen auf die zweigeteilte Ausgangstür zu, öffnete die vordere Pforte, schloss sie sorgfältig und wartete einen kleinen Augenblick. Dann stieß er die zweite Tür auf.

Sofort war er in einem Wirbel tanzender Schneeflocken versunken, und die eisige Kälte biss und brannte selbst durch seine dicke Kleidung noch wie mit Hunderten winziger Zähne auf seiner Haut.

Konzentriert blickte er durch seine getönte Schneebrille. Obwohl es Mittag war und die Sonne schien, herrschte eine trübe Dämmerung. Der Schneesturm

musste den halben Polarkreis in die Atmosphäre geblasen haben.

Ein ohrenbetäubender Lärm marterte seine Ohren. Szargosh hatte schon manchen Schneesturm erlebt, aber dieser übertraf alle bisherigen bei weitem.

Unverkennbar strebte der Winter allmählich seinem Höhepunkt entgegen.

Er sah sich kurz um. Das graue Material des Kunststoffzeltes war kaum noch zu erkennen; eine dicke Schneeschicht hatte sich über die Halbkugel gestülpt und passte