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Disparitäten

Disparitäten

Slavoj Žižek

Hardcover
2018 Wbg Academic In Herder
Auflage: 1. Auflage
504 Seiten; 22.4 cm x 15.5 cm
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-534-26971-6

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€ 25,00

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Einführung: Ist Hegel tot – oder sind wir (in den Augen von Hegel) tot? 7

Teil I
Die Disparität der Wahrheit: Das Subjekt, das Objekt und der Rest
1 Vom Humanen zum Posthumanen … und zurück zum Inhumanen:
Die Beständigkeit der ontologischen Differenz 15
Aspekte der Disparität 16
Gegen die Univozität des Seins 27
Posthuman, transhuman, inhuman 29
Hyperobjekte im Zeitalter des Anthropozäns 40
Biologie oder Quantenphysik? 50
2 Objekte, Objekte … und das Subjekt 69
Wiederverzauberung der Natur? Nein, danke! 69
Ein Exkurs: Ideologie im Multiversum 74
Über ein Subjekt, das kein Objekt ist 81
Widerstand, Stauung, Wiederholung 87
Spekulatives Urteil 94
Die Epigenese des Subjekts 105
3 Selbstbewusstsein – aber welches?
Gegen die Versuche, Hegel wieder zu normalisieren 109
Zur Verteidigung von Hegels Wahnsinn 109
Die Unmittelbarkeit der Vermittlung 110
Der Stock an sich, für uns, für sich 115
Handlung und Verantwortung 125
Erinnerung, Vergebung, Versöhnung 129
Die Wunde heilen 142
Selbstbewusstsein = Freiheit = Vernunft 152
Reflexivität des Unbewussten 163

Teil II
Die Disparität der Schönheit:
Das Hässliche, das Abjekt und die minimale Differenz
4 Die Kunst nach Hegel, Hegel nach dem Ende der Kunst 173
Mit Hegel gegen Hegel 174
Der hässliche Blick 180
Vom Erhabenen zum Ungeheuren 186
Hegels Weg zum Ungegenständlichen 195
Zwischen Auschwitz und Telenovelas 198
5 Versionen des Abjekts: Hässlich, gruselig, ekelerregend 203
Varianten der Verleugnung 205
Die Abjektion durchqueren 211
„MOOR EEFFOC“ 221
Von abjektiv zu gruselig 228
Mamatschi! 233
Eislers Sinthome 237
6 Wenn sich nichts verändert: Zwei Szenen subjektiver Destitution 249
Die Lektion der Psychoanalyse 249
Musik als Beweis der Liebe 253
Ein gescheiterter Treuebruch 261
Szenen aus einem glücklichen Leben 266

Teil III
Die Disparität des Guten:
Hin zu einer materialistischen negativen Theologie
7 Die Widerwärtigkeiten einer Hyäne: Autorität, Kostümierung
und Freundschaft 279
Warum Heidegger nicht kriminalisiert werden sollte 279
Die Geburt des Faschismus aus dem Geiste des Schönen 285
Don Karlos zwischen Autorität und Freundschaft 290
Stalin als Anti-Herr 297
Schiller versus Hegel 305
Die selbst entwertete Autorität 309
8 Ist Gott tot, unbewusst, böse, machtlos, dumm … oder kontrafaktisch? 317
Über die Inexistenz Gottes 317
Kontrafaktizitäten 329
Rückwirkung, Allmacht und Ohnmacht 334
Das zwölfte Kamel als einer der Namen Gottes 345
Eine Wahrheit, die aus einer Lüge hervorgeht 355
Der göttliche Todestrieb 357
Der entthronte Gott 369
9 -ject oder -scend? Vom traumatisierten Subjekt zum Subjekt als Trauma 385
Die Parallaxe von Trieb und Begehren 385
Unsterblichkeit als Tod im Leben 391
Die Schwierigkeiten mit der Endlichkeit 406
Materialismus oder Agnostizismus? 415
Ein komischer Abschluss 431

Schluss: Der Mut der Verzweiflung 437
Die millenaristische „Ausdünstung eines faden Gases“ 438
Göttliche Gewalt 445
Die Unmöglichkeitspunkte 451

Anmerkungen 460
Register 485

Das neue Werk von Slavoj Žižek ist ein Buch für Fans und Fachleute – akademisch und stilistisch brillant, thesenfreudig und originell. Žižek macht den Begriff der Disparität zum Ausgangspunkt seiner philosophischen Analyse und seiner Zeitkritik und spürt ihren ontologischen, ästhetischen und politischen Bedeutungen nach.

In vielerlei Zusammenhängen sprechen die Philosophen von Disparität, Ungleichheit, Verschiedenheit. Zu nennen sind so wichtige Referenztexte wie Hegels Vorwort zur »Phänomenologie des Geistes«, in dem der Philosoph an einer Schlüsselstelle mit dem Begriff der Ungleichheit operiert. Slavoj Žižek stellt den Begriff der Disparität nun ins Rampenlicht der philosophischen Reflexion. Er entwickelt ihn zu einem philosophischen Leitbegriff weiter und macht ihn zum Mittelpunkt eines neuen philosophischen Entwurfs, der insgesamt die Inkongruenz der Wirklichkeit thematisiert. In je eigenen Diskursen beschäftigt Žižek sich mit dem Disparaten in den klassischen Dimensionen der Ontologie, der Ästhetik, der Theologie und der Politik. Geschrieben ist das Buch im charakteristischen Žižek-Stil, der detaillierte, minutiöse philosophische Analysen und originelle Durchblicke mit Anekdoten und kraftvolle Kritik mit brillanten Aperçus zu verbinden weiß.

»Žižeks >Disparitäten< sind die unverhohlene, kichernde Freude am Verwesungsgeruch.« Spiegel

»Theorie muss auch immer sexy sein, sie muss unterhalten, provozieren, bruchstückhaft und leicht zitierbar sein, physisch spürbar wie Rockmusik. All das liefert Žižek.« Spiegel

»Žižek ist ›der erste globale Philosophiepopstar‹.« TAZ

»Žižek ist der Superstar der Kapitalismuskritik.« Zeit

»… Es ist lebendig geschrieben, lesenswert und eine Bereicherung.« Gnostika


Slavoj Žižek ist hegelianischer Philosoph, lacanianischer Psychoanalytiker und immer noch Kommunist. Er gehört zu den bekanntesten Philosophen und Kulturkritikern der Gegenwart, ist International Director am Birkbeck Institute for Humanities der University of London, Visiting Professor an der New York University sowie Professor für Philosophie an der Universität seiner slowenischen Heimatstadt Ljubljana.