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Käufliche Liebe 6Overlay E-Book Reader

Käufliche Liebe 6

Sissi Kaipurgay

E-Book (EPUB)
2016 Bookrix
230 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7368-7602-6

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Kann man Liebe wirklich kaufen? Wohl kaum. Es erfordert Arbeit, Gefühl und Kraft, damit aus einer anfänglichen Gefühlswallung mehr wächst. Hier schaffen es wieder mal 4 Paare, dass doch noch etwas daraus wird. Erstaunlich? Ja, schon. Es sind Märchen. Das bitte ich zu beachten. Ich schreibe kein Real-Life. Wer also träumen mag, willkommen. Achtung: Mann mit Mann. Es sind - für Bettsport-Allergiker nicht geeignet - explicit erotische Szenen enthalten. Miststück: Paul wollte immer Familie. Na ja, zumindest Kinder und dazu gehört eben eine Frau, allein wegen der Gebärmutter. Eigentlich steht er eher aufs eigene Geschlecht, aber für den Traum opfert er seine Bedürfnisse. Mit Sabrina und Malin glaubt er am Ziel seiner Wünsche angelangt zu sein, bis eines Tages Folgendes passiert: - * - Bückstück: Sascha arbeitet für die Agentur Begleiterscheinung, damit er sich, neben seinem Job im Supermarkt, ein bisschen Luxus leisten kann. Als er zu einem Kunden gerufen wird, der einen Dreier möchte, staunt er nicht schlecht. Der Typ, der sich überaus jungfräulich gibt, ist niemand anderes als John, der im Lila Leguan als der gefallene Engel gilt. Nahezu jeder Gast durfte diesen Kerl schon mal beglücken, er natürlich nicht. Sascha mag Escort sein, dennoch besitzt er Prinzipien. - * - Sahnestück: John rettet Sean vor einem fiesen Freier. Sie schließen Freundschaft, zum einen, weil John sich einsam fühlt, zum anderen, weil sein Helfersyndrom erwacht ist. Sean braucht jemanden, der sich um ihn kümmert. Die Symbiose scheint perfekt, bis tiefere Gefühle sich zu regen beginnen. - * - Kunststück: Robin ist es leid seinen Körper zu verkaufen. Ein Ausstieg erscheint ihm erst nicht leicht, doch dann taucht ein neuer Kollege auf und plötzlich ist es ganz einfach. Zugleich kommt er mit einem Stammgast ins Gespräch, der ein Modell für seine Kunstprojekte sucht. Robin findet den Mann sexy und malt sich schon aus, nackt vor ihm zu posieren. Natürlich wird der Kerl ihm nicht widerstehen können und er träumt von Sex mit dem Künstler. Leider kommt es dann ganz anders. Oder zum Glück? - * -

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1.

"Ich bin mit einer Schwuchtel verheiratet. Ich glaub's nicht." Sabrina gab gerade Malin ein Fläschchen, Stillen lehnte sie kategorisch ab. Ihre Stimme klang kühl und der Blick, mit dem sie Paul streifte, ließ seinen Magen zu Eis gefrieren. "Du hast heute Morgen dein Smartphone vergessen. Nett, was ich da so alles gefunden habe." Sie schnaubte verächtlich. "Bilder von Schwänzen."

Siedend heiß fiel Paul ein, dass er vor der Arbeit noch schnell telefoniert hatte und danach wohl vergessen haben musste, sein Handy zu sperren. Sonst war er doch immer so sorgfältig, wieso bloß diesmal nicht? Er lehnte im Türrahmen der Küche, war gerade von der Arbeit gekommen und hatte noch nicht einmal seinen Mantel ausgezogen. Das Corpus delicti lag vor Sabrina auf dem Tisch. Es war sinnlos zu leugnen, da sich auf dem Smartphone nicht nur Bilder, sondern auch ein paar Filmchen befanden. Kein Hetero guckte sich pimpernde Kerle an.

"Und nun?", fragte Paul tonlos.

"Du kannst im Gästezimmer wohnen, bis du etwas Neues gefunden hast. Dass ich mich scheiden lassen will, ist ja wohl klar." Sabrina stellte die leere Nuckelflasche weg und legte Malin an ihre Schulter. "Nun weiß ich auch, warum du bei mir nie einen hochbekommen hast. Von wegen Erektionsschwäche."

"Immerhin bist du schwanger geworden." Er merkte selbst, wie lächerlich das klang.

"Wenn ich nur daran denke, dass du dir einen Schwanz in den Arsch schieben lässt, wird mir speiübel." Sabrina redete sonst nie so ordinär, was deutlich zeigte, wie aufgebracht sie war, obwohl sie eine glatte Miene zur Schau trug.

"Bitte! Das geht dich echt nichts an!"

"Ach? Sind wir zufällig verheiratet oder nicht? Hau ab, du mieser Schwanzlutscher. Geh zu deinen Schwulis und lass dich ficken." Sabrinas Stimme wurde unangenehm schrill, als sie hervorstieß: "Bestimmt hast du diese Seuche. Ihr habt doch alle AIDS."

Bis zu diesem Zeitpunkt war Paul nicht klar gewesen, dass seine Frau Schwule so sehr hasste. Sie hatte sich stets liberal geäußert, wenn es um prominenten Homosexuelle ging. Guido Westerwelle bezeichnete sie sogar als süß. Was für ein falsches Miststück!

"Ich geh wohl besser." Er warf einen Blick zum Smartphone, traute sich aber nicht in die Küche. Im Moment sah Sabrina aus, als würde sie ihm die Augen auskratzen wollen. "Vielleicht können wir morgen in Ruhe reden."

Seine Ehefrau kniff die Lippen zusammen, ein Zeichen ihrer Missbilligung. Wahrscheinlich hatte sie gehofft, dass er heulend zusammenbrach und ihr Haus und Hof überschrieb, damit sie bei ihm bliebe. So weit würde Paul niemals gehen, außer, wenn er dafür Malin behalten dürfte. Sein Sohn war der einzige Grund für diese Ehe. Schon immer wollte er Kinder haben und hatte mehrere Anläufe unternommen eine Frau zu finden, mit der er diesen Wunsch erfüllen konnte. Dafür seine Homosexualität zu verleugnen war ein hoher Preis, den er jedoch für den Moment, in dem Malin das Licht der Welt erblickte, gern zahlte. Nun schien es so, als sei alles umsonst gewesen. Mit hängenden Schultern wandte er sich ab, verließ das Haus und setzte sich in seinen Wagen. Wo sollte er nun hin?



Die Tür des Lila Leguan, der seinen Namen dem einstigen Besitzer Walter Leguan verdankte, stand offen, als Paul den BMW am Straßenrand abstellte. Noch nie war er so früh in dem Lokal gewesen. Sonst pflegte er zweimal im Monat gegen acht hier aufzutauchen, während Sabrina ihn bei einem Treffen mit Kollegen wähnte, nun war es gerade erst fünf. Er betrat die leere Kneipe, zog seinen Mantel aus und legte ihn über einen Barhocker. In dem feinen Anzug wirkte er fehl am Platz, aber das war im Moment sein geringstes Problem. Sabrina würde ihm in Zukunft das Leben zur Hölle machen, da war er absolut sicher.

"Hallo Dorian. Einen Kaffee, bitte." Gezwungen lächelte er dem Wirt, der hinter dem Tresen an der Zapfanlage herumhantierte, zu.

"Bist heute aber früh