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Dorian Hunter 10 - Horror-SerieOverlay E-Book Reader

Dorian Hunter 10 - Horror-Serie

Der Folterknecht | Ernst Vlcek

E-Book (EPUB)
2019 Bastei Entertainment
Auflage: 1. Auflage
64 Seiten; ab 16 Jahre
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7325-7639-5

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Letzte Nacht habe ich den Teufel angerufen, und das hat mein Leben mit einem Schlag verändert. Es mag unverständlich und seltsam klingen, dass ich, Baron Nicolas de Conde, mich mit der Schwarzen Magie beschäftige. Ich bin mit Reichtum, einer klugen und schönen Frau und zwei Kindern gesegnet; mein Studium der Naturwissenschaften habe ich in deutschen Landen mit Auszeichnung abgeschlossen. Mein Schloss nahe dem Eulenberg von Nancy wird von vielen als das schönste in weitem Umkreis gepriesen. Und dennoch kann ich nicht recht glücklich und zufrieden sein. - Wahrscheinlich, weil mir nur alles Glück dieser Welt zu Füßen liegt ...

Mit Schaudern liest Dorian im Tagebuch des Barons Nicolas de Conde, wie dieser vor 500 Jahren einen verhängnisvollen Pakt mit dem Teufel schloss. Als Preis für den Mord an seiner eigenen Familie wurde dem Baron das ewige Leben zugesprochen. Plötzlich kommt Hunter ein furchtbarer Verdacht ...



Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1. Kapitel

Ich möchte die letzten Geheimnisse ergründen, doch die Naturwissenschaft hat ihre Grenzen. So kam ich zwangsläufig dazu, mich für die Geheimlehren zu interessieren. Mit Alchimie beschäftigte ich mich nur kurz, da ich bald erkannte, dass das etwas für Narren war. Keiner, der auf die Alchimie schwört, wird jemals Gold erzeugen können, wenn er nicht überirdische Gehilfen hat. Man muss sich schon der schwarzen Magie anvertrauen, wenn man Steine in Gold verwandeln oder sich das ewige Leben verschaffen will. Man muss den Mut haben, mit dem Teufel einen Pakt zu schließen. Darüber hinaus bedarf es aber auch noch eines großen Wissens. Denn dass man sich erzählt, der Teufel hätte schon so manchen überlistet und ihm seine Seele genommen, ohne eine Gegenleistung dafür erbracht zu haben, das kommt nicht von ungefähr.

Ich habe letzte Nacht die Teufelsbeschwörung vorgenommen, und Asmodi hat mich erhört. Er ist mir erschienen: nicht etwa nur im Traum, wie angeblich der Heiland so manchem Frommen, sondern wirklich und wahrhaftig und mit Pech und Schwefel und Blitz und Donner. Er war keineswegs freundlich oder erfreut, denn ich hatte ihn bei den Vorbereitungen zu einem Hexensabbat gestört. Er war ungehalten, ja, böse über die Störung, doch musste er zugeben, dass er nicht anders gekonnt hatte, als meinem Ruf Folge zu leisten. Daraus ersah ich, wie wertvoll es war, alle Arten der Teufelsbeschwörung in der Theorie zu beherrschen, bevor man zur Praxis überging.

Ich hatte einen magischen Kreis gezogen, in dem er nun wütend herumtänzelte und gar fürchterlich fluchte. Als er sich endlich beruhigt hatte, fragte er: »Was willst du von mir, erbärmlicher Sterblicher? Du hast mich doch nicht nur gerufen, weil es dich gelüstete, mich zu sehen?«

Ich hatte mich von meinem ersten Schreck und der Überraschung, dass mir Asmodi in Fleisch und Blut gegenüberstand, rasch erholt. »Sieh an, der Fürst der Finsternis zappelt in meinem Netz«, spottete ich. »Was drängt dich denn, meiner Gastfreundschaft so schnell wieder zu entsagen, Asmodi?«

»Ein Sabbat steht bevor, werter Baron. Es gilt, das große Fest vorzubereiten, die Instrumente zu stimmen, den Festplatz zu entweihen, damit auch alle den Weg zu mir finden. Vergeude also nicht meine kostbare Zeit und nenne dein Begehr!«

»Ich habe dich gerufen, um dir ins Gesicht zu sagen, dass ich an deiner Macht zweifle.«

Er lachte schauerlich. »Nun, ich bin gekommen, und zwar schnell, obwohl ich fern von deinem Schloss war. Das sollte dich erahnen lassen, was ich alles kann. Aber ich sehe, dass du mich nur täuschen willst. Denn würdest du wahrlich an mir zweifeln, dann wäre es dir nicht so trefflich gelungen, mich herzurufen.«

»Dein Erscheinen allein beeindruckt mich noch nicht. Das hätte jeder Scharlatan, jeder geschickte Gaukler geschafft. Du musst mir schon einen überzeugenderen Beweis deiner Macht geben, wenn ich an dich glauben soll.«

»Und woran habt Ihr gedacht, werter Baron?«, fragte er lauernd.

Ich holte tief Atem und sagte dann: »Wenn du wirklich so mächtig bist, wie du überall verkündest, dann müsstest du einem Sterblichen auch das ewige Leben geben können.«

»Das kann ich«, behauptete Asmodi. »Viele Menschen, die sich von mir taufen ließen und der Schwarzen Familie angeschlossen haben, besitzen die Unsterblichkeit und beherrschen darüber hinaus noch die schwarze Magie.«

»Dann müsstest du auch mir das ewige Leben schenken können.«

»Das wäre mir freilich möglich«, behauptete Asmodi, »aber warum sollte ich das tun? Welche Gegenleistung kann ich von dir erwarten?«

»Nenne deine Bedingungen«, forderte ich ihn auf, »aber bevor du das tust, möchte ich dich warnen. Ich lasse mich nicht von dir hinters Licht führen. Ich weiß, dass du schon oft Versprechen gegeben hast, die du dann nicht einhieltest.«

»Mir scheint, du weißt tatsächlich viel über mich. Aber ganz so, wie du sagst, war es nicht. Die sich