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Eine skandalöse AffäreOverlay E-Book Reader

Eine skandalöse Affäre

Nicola Cornick

E-Book (EPUB)
2017 Cora Verlag
Auflage: 1. Auflage
130 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7337-5406-8

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Zum Dessert: Eine Lady! Splitterfasernackt, mit Obst und Puderzucker garniert, lässt sich Juliana auf einem Silbertablett in den Saal tragen. Die feine Londoner Gesellschaft ist in Aufruhr. Nur ein Gentleman ignoriert sie: Martin Davencourt, attraktiver Politiker mit tadellosem Ruf. Aber sie spürt die heiße Sehnsucht, die er hinter seiner kühlen Fassade verbirgt ... und setzt alles daran, ihn zu verführen.



Nicola Cornick liebt viele Dinge: Ihr Cottage und ihren Garten, ihre zwei kleinen Katzen, ihren Ehemann und das Schreiben. Schon während ihres Studiums hat Geschichte sie interessiert, weshalb sie sich auch in ihren Romanen historischen Themen widmet. Wenn Nicola gerade nicht an einer neuen Buchidee arbeitet, genießt sie es, durch die englische Landschaft zu spazieren. Sie freut sich über Leserzuschriften auf ihrer Webseite www.nicolacornick.co.uk.

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

PROLOG

1802

Lady Juliana Tallant erinnerte sich nicht an ihre Mutter. Sie war erst vier Jahre alt gewesen, als die Marchioness mit ihrem Geliebten durchgebrannt war. Der Marquis of Tallant hatte daraufhin das Porträt seiner ungetreuen Gattin aus dem Blauen Salon entfernen lassen. Es lag in Laken eingehüllt auf dem Dachboden und wurde allmählich von Staub und toten Spinnen bedeckt. So erinnerte nichts mehr an die warme und lebhafte Art Ihrer Ladyschaft, die der junge Maler - auch er einer ihrer Liebhaber - so treffend eingefangen hatte.

Wenn im Haus wieder einmal besonders angespannte Stimmung herrschte, schlich sich Juliana auf den Speicher und schlug die Stoffbahnen zurück, die die Schande ihrer Mutter zudeckten. Stundenlang hockte das Mädchen da und betrachtete das hübsche gemalte Antlitz. Gelegentlich stellte sich Juliana dann vor den alten, fleckigen Spiegel, der gleich daneben stand, und versuchte eine Ähnlichkeit zwischen ihren eigenen Zügen und denen auf der Leinwand zu entdecken. Die Augen waren die gleichen: smaragdgrün mit kleinen goldenen Pünktchen darin. Auch die zierliche Nase erkannte sie wieder und den großzügigen Mund, der zu breit war, um noch als schön gelten zu können. Julianas Gesicht war anders geschnitten als das ihrer Mutter, und sie besaß die kastanienbraune Haarfarbe der Tallants. Aber ihr Vater hatte deutlich gemacht, dass sie sein Haar nicht geerbt haben konnte, da er sie nicht gezeugt habe.

An diesem Sommernachmittag hatte Juliana Miss Bertie so lange bekniet, bis die Gouvernante sie widerwillig von der Französischstunde entband und ihr erlaubte, nach draußen zu gehen und die Sonne zu genießen. Freudig sprang Juliana die Treppe hinunter und überhörte geflissentlich Miss Berties Ermahnungen, einen Sonnenschirm mitzunehmen und sich anständig zu benehmen. Junge Damen tragen immer Hüte, junge Damen rennen nicht über die Wiesen, junge Damen sprechen keine Gentlemen an, denen sie nicht zuvor vorgestellt wurden ... Schon mit vierzehn wusste Juliana genau, wie anstrengend es sein würde, eine Dame zu sein. Bereits in diesem Alter war sie eine Rebellin.

Die Tür zum Blauen Salon war nur angelehnt, und Stimmen übertönten das Klirren der Teetassen. Tante Beatrix weilte gerade zu einem ihrer seltenen Besuche auf Ashby Tallant.

"Ich bin Marianne in Rom begegnet. Sie lebt dort mit dem Conte Calzioni", hörte Juliana ihre Tante sagen. "Sie hat nach den Kindern gefragt, Bevil."

Der Marquis knurrte etwas Unverständliches.

"Ich glaube, sie würde gerne nach England zurückkehren, um die beiden zu sehen. Natürlich ist das nicht möglich."

Wieder knurrte der Marquis. Eine Pause entstand.

"Wie ich gehört habe, machte sich Jonathan in Oxford recht gut", fuhr Beatrix unbekümmert fort. "Es überrascht mich, dass du Juliana nicht auch wieder zur Schule schickst. Diesmal würde sie sicher geradezu aufblühen. Sie würde alles tun, um dir zu gefallen, das weißt du."

"Ich würde sie nur zu gerne wegschicken, aber es ist eine verdammte Geldverschwendung", erwiderte der Marquis. "Letztes Mal habe ich auf deinen Rat gehört, und du weißt genau, was passiert ist, Trix! Das Mädel ist nicht zu zügeln, genau wie die Mutter."

Beatrix machte ein beschwichtigendes Geräusch. "Ich glaube wirklich nicht, dass man Juliana so streng verurteilen sollte, Bevil. Der Zwischenfall in dem Pensionat mag betrüblich gewesen sein ..."

"Betrüblich? Französische Pornografie zu lesen nennst du betrüblich? Es ist unerhört! Ich frage dich, Beatrix ..."

"Die paar anzüglichen Zeichnungen, die eines der Mädchen in die Schule geschmuggelt hat, kann man wohl kaum als Pornografie bezeichnen", erwiderte Beatrix ruhig. "Wenn Juliana außerdem wirklich auf der Suche nach derartiger Lektüre wäre, bräuchte sie nicht weiter zu gehen als bis in deine eigene Bibliothek, Bevil!"

Zum dritten Mal knurrte der Marquis auf eine Art, die ke