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Wird die Liebe siegen?Overlay E-Book Reader

Wird die Liebe siegen?

Mary Nichols

E-Book (EPUB)
2017 Cora Verlag
Auflage: 1. Auflage
130 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7337-5412-9

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In heißer Liebe entbrennt Duncan Stanmore, Marquis of Risley, zu der schönen Schauspielerin Madeleine Charron. So tief sind seine Gefühle, dass er sie nicht zu seiner Mätresse, sondern zu seiner Ehefrau machen möchte. Ein unmögliches Vorhaben, das in der besten Gesellschaft Londons einen Skandal heraufbeschwören würde! Doch dann verrät ihm die Dame seines Herzens ein kühnes Geheimnis, das ihrer Liebe trotz der Standesunterschiede eine Chance geben könnte...



Mary Nichols wurde in Singapur geboren, zog aber schon als kleines Mädchen nach England. Ihr Vater vermittelte ihr die Freude zur Sprache und zum Lesen - mit dem Schreiben sollte es aber noch ein wenig dauern, denn mit achtzehn heiratete Mary Nichols. Erst als ihre Kinder in der Schule waren, fand sie genügend Zeit, sich ganz dem Schreiben zu widmen und damit ihren Traumberuf zu ergreifen. Marys Lieblingsautorinnen und Vorbilder sind Jane Austen und Georgette Heyer.

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

PROLOG

1817

Madeleine war die Letzte, die noch in der Küche stand und ihr Arbeitspensum zu Ende bringen musste. Alle anderen Dienstboten hatten ihre Aufgaben erledigt und waren gegangen. Zum Schluss hatte die Köchin, ehe sie den Raum verließ, gesagt: "Spute dich, oder du wirst nicht fertig, bis es wieder Zeit zum Aufstehen ist." Diese Bemerkung hatte nicht dazu beigetragen, Madeleine aufzumuntern.

Die Herrschaft hatte ein Abendessen gegeben, und es war Madeleine unverständlich, dass zwölf Anwesende eine solche Menge an Abwasch verursachen konnten - Teller, Vorlegeplatten, Schüsseln, Gläser und Besteck, ganz zu schweigen von den Töpfen und Pfannen, in denen die Speisen zubereitet worden waren. Die Gäste waren gegangen. Eine Stunde zuvor hatte Madeleine die Kutschen abfahren hören. Lord und Lady Bulford, ihr Sohn, der Ehrenwerte Henry Bulford, und die beiden Töchter des Hauses, Hortense und Annabel, hatten sich in ihre Räumlichkeiten zurückgezogen. Ihnen war es gleich, dass noch jemand vom Personal auf war und sich abplagte.

Nachdem Madeleine fertig gespült hatte, richtete sie die Frühstückstabletts für die jungen Damen her, füllte Wasser in die Kessel und belegte das Feuer im Herd mit Asche. Es war die letzte Pflicht, die ihr vor dem Schlafengehen zufiel. Hätte die Mutter nicht bei einem Unfall auf so tragische Weise das Leben verloren, wäre Madeleine nicht genötigt gewesen, diese Sklavenarbeit zu verrichten. Arabella Cartwright war beim Einkaufen in der Oxford Street von einem Fuhrwerk überrollt worden. Sie war eine sehr gute Näherin gewesen, und Madeleine hätte denselben Beruf ergriffen, wäre die Mutter ihr erhalten geblieben.

Jedermann hatte von einem Unglück gesprochen, für das niemand verantwortlich zu machen war. Am Tag des Begräbnisses jedoch hatte Madeleine zwei Nachbarinnen äußern hören, dass der junge Herr, der die Kutsche gelenkt hatte, viel zu schnell gefahren sei und man ihn auspeitschen müsste, weil er so durch die belebte Straße gerast war. Er war jedoch ein Adliger und obendrein betrunken gewesen. Das allein schien Rechtfertigung genug dafür zu sein, dass ein neunjähriges Kind plötzlich ohne die Mutter dagestanden hatte.

Leider hatte Madeleine auch keinen Vater mehr. Sie hatte ihn nie gekannt. Daher war sie in das Heim in der Monmouth Street gebracht worden, in dem Kriegswaisen Aufnahme fanden. Sie nahm an, dass jemand der Leitung erzählt haben musste, ihr Vater sei Soldat gewesen. Sie konnte nicht beurteilen, ob das stimmte, da die Mutter nie über ihn geredet hatte. Als sie zwölf Jahre und damit alt genug zum Arbeiten war, hatte man sie in die Bedford Row Nummer sieben zu Lady Bulford geschickt.

Seither war die Küche in der Residenz Ihrer Ladyschaft ihre Welt. Zwei Jahre stand sie jetzt im Dienst, in denen jeder neue Tag wie der vorhergehende war. Nichts unterbrach die Routine. Außer den anderen Dienstboten, die Madeleine ihrer Herkunft wegen mit Herablassung behandelten, hatte sie niemanden, mit dem sie hätte reden können. Aber es war schließlich nicht ihre Schuld, dass sie im Waisenhaus gewesen war. Abgesehen von ein paar Stunden am Sonntagnachmittag, wenn sie im Park spazieren ging, verließ sie das Haus nur selten. Dann gab sie vor, eine Dame zu sein, die nichts Besseres zu tun hatte, als hübsch auszusehen, um die Aufmerksamkeit eines jungen Kavaliers auf sich zu lenken, der ihr ein so luxuriöses Leben bieten würde, wie die Bulfords es führten.

Dauernd hielt die Köchin ihr vor, sie würde zu oft träumen. Aber was hätte sie anderes tun können, als sich ein schöneres Dasein vorzustellen? Madeleine hockte vor dem noch warmen Ofen, starrte auf die niedergebrannten Holzscheite und sehnte sich nach einem Wunder.

Ein Geräusch erschreckte sie. Sie drehte sich um und sah den Ehrenwerten Mr. Henry Bulford in Nachthemd und Morgenmantel in der offenen Tür stehen. Hastig richtete sie sich auf.

"Wer sind Sie?", wollte er