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Der gefrorene UrknallOverlay E-Book Reader

Der gefrorene Urknall

Sci-Fi Thriller | Mike Gorden

E-Book (EPUB)
2020 Bookrix
DCLXXXVI Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7487-3216-7

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Ein unbekannter Toter im Pariser Drogenmilieu. Der Markt wird mit billigem Heroin überschwemmt. Für Maurice Belloumi und seinen Kommissar eine neue Herausforderung. Am Genfer CERN befindet sich seit einiger Zeit eine Pforte in ein Paralleluniversum aus Antimaterie. Ist sie noch geschlossen? Die Institutsleitung sagt ja, doch rätselhafte Störungen im Umkreis sprechen eine andere Sprache. Wer steckt hinter diesen und anderen nur scheinbar unzusammenhängenden Ereignissen? Die Fäden laufen in Paris bei Belloumis Freund Mike Peters zusammen. Die beiden müssen all ihre Beziehungen spielen lassen, um der Rätsel Lösung zu finden. Mikes und Maurices Verhältnis hat sich nach der stürmischen Affaire im ersten Band abgekühlt. Die neuen Ereignisse bringen sie aber wieder zusammen. Mike kümmert sich um Maurice, als dieser schwer verletzt von einem Einsatz in den Banlieues zurückkommt. Die Rätsel, die die neuen Ereignisse aufwerfen, können sie nur gemeinsam lösen. Als Mike das Tagebuch des Ermordeten entdeckt, kommt Bewegung in die Ermittlungen und Maurice zeigt am Ende, daß selbst er über seinen Schatten springen kann. Der Autor verwendet alte Rechtschreibung. Das Print zu diesem eBook erhältst Du versandkostenfrei unter hml-verlag.de

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kapitel 2 - Martin (02.01.2017)

Die Dunkelheit draußen begann gerade, einem kraftlosen Grau zu weichen, das die Umgebung mehr zukleisterte als erhellte. Martin Moser ging durch die Redaktion des 'Magazine de la Science', einer populärwissenschaftlichen Monatszeitschrift, und leerte die kleinen Papierkörbe an den Arbeitsplätzen in einen großen Müllsack. Die Putzkolonne hatte es in der Nacht wohl besonders eilig gehabt. Als ausgesprochener Morgenmensch entfaltete er seine größte Produktivität, wenn er allein war. Deshalb begann er seinen Tag gerne vor allen anderen. Er hatte unlängst eine halbe Stelle bekommen und arbeitete jetzt als Schnittstelle zwischen dem 'Magazine' und einer Reihe von Forschern. Klotho Papantoniou, die Leiterin einer geheimen Organisation von Wissenschaftlern mit dem erklärten Ziel, die Menschheit vor sich selbst zu schützen, löste damit ein Versprechen ein, das sie im letzten Jahr Mike Peters, seinem Chef gegeben hatte. Sein Team und Moíra, so hieß die Organisation, hatten mit vereinten Kräften einen katastrophalen Unfall am Large Hadron Collider im CERN verhindern können. Mike Peters hatte dadurch eine Art Vertrauensstatus für diese Organisation erlangt und erhielt von Zeit zu Zeit Informationen über sensible Forschungen.

Nicht alle dieser Forschungen führten auch zu Artikeln, die es bis in die Printversion schafften. Einiges hielt man für zu komplex für die Leser des 'Magazine', und plazierte sie in speziellen Fachmagazinen. Andere Themen erwiesen sich als zu brisant, um sie gleich zu veröffentlichen. Unterm Strich konnten sie aber genügend publizieren, um die Verlagsleitung bei Laune und seinen Arbeitsplatz sicher zu halten.

Martin hatte die Aufgabe, diese Kontakte zu koordinieren. Viele dieser Wissenschaftler lebten in Ländern, die die Freiheit der Forschung einschränkten. Wenn sie sich am wissenschaftlichen Diskurs in ihren Fachgebieten beteiligen wollten, konnten sie das nicht auf öffentlichen Wegen tun. Martin schrieb viele Mails, warb um Vertrauen, stellte anonyme Postfächer bereit, organisierte verschlüsselten Speicherplatz auf den Servern von Moíra, auf dem die Forscher ihre Arbeiten ablegen und sich austauschen konnten und hielt Mike über die Ergebnisse auf dem Laufenden.

Er hatte jetzt Zeit und Geld, um ein wenig Sport zu treiben, und wirkte wesentlich reifer und erwachsener als früher. Seine Haut war reiner und man hatte ihn sogar schon einmal laut lachen gehört. Schüchtern verhielt er sich immer noch, aber innerhalb des Redaktionsteams galt er als vollwertiger Mitarbeiter und alle erkannten seine Leistungen an.

Marie Bouesnard erschien im Eingang des Großraumbüros, in dem sich ihre Arbeitsplätze befanden. Sie trug eine große Einkaufstasche und schien etwas außer Atem zu sein. Ihr sonst immer perfektes Makeup konnte selbst nach einem Tag die Spuren der Neujahrsnacht nicht ganz verdecken. Am Silvesterabend unternahmen sie alle mit Mike und einigen seiner Freunde im Marais etwas und draußen wurde es bereits hell, als er wieder nach Hause kam.

Martin und Marie kamen sich in den letzten Monaten näher. Ihr berufliches Verhältnis hatte sich zu einer engen Freundschaft gewandelt. Martin glaubte sich zu erinnern, daß sie frühmorgens sehr eng miteinander getanzt hatten. Vielleicht handelte es sich dabei aber auch um Wunschdenken, denn über die letzten Stunden der Nacht hatte der Alkohol einen Schleier des Vergessens gezogen.

»Coucou Martin!« rief sie ihm fröhlich entgegen. »Ist sonst schon jemand da?«

»Salut Marie«, antwortete Martin im gleichen Tonfall, der ihm immer noch schwerfiel. »Wir sind die ersten. Wie immer.«

»Sehr gut. Ich habe nämlich Croissants eingekauft und möchte sie unauffällig in Mikes Büro aufbauen.«

»Eine gute Idee!« sagte Martin erfreut und Marie verschwand im Büro.

»Bring schon mal die Kaffeemaschine zum Laufen«, rief sie ihm durch die halb geöffnete Tür zu.

Er folgte ihrer Bit