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Faule Ernte

Mord im Alten Land | Angela L. Forster

E-Book (EPUB)
2018 Midnight
370 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-95819-156-3

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Zwischen Boskop und Braeburn: Der fünfte Fall für die Ermittler Taler und Seefeld

Petra Taler schwebt auf Wolke Sieben und kehrt nur ungern früher aus dem Urlaub mit ihrer neuen Liebe Staatsanwalt Jan Lüdersen zurück. Doch Jahrzehnte alte Überreste einer Toten werden im gerade trocken gelegten Keller ihres alten Bauernhauses im Alten Land gefunden. Klar, dass Petra das keine Ruhe lässt. Und kaum ist sie wieder in der Heimat taucht auch eine weitaus frischere Leiche auf. Der griesgrämige Rentner Gustav Hilkens wurde mit einer Axt erschlagen. Der Kreis potentieller Täter scheint groß, aber alle Verdächtigen haben ein Alibi. Und so treten Petra und ihr Kollege Seefeld auf der Stelle. Als ein weiterer Toter gefunden wird, kommt die Ermittlung erst richtig ins Rollen...
Von Angela L. Forster sind bei Midnight erschienen:
In der Reihe Ein-Petra-Taler-Krimi:
Opfergabe
Wer Rache sät
Faule Ernte
Kalte Tage



Angela L. Forster lebt und arbeitet im Hamburger Süden, dessen bezaubernde Landschaft mit der Nähe zum Alten Land und der Lüneburger Heide sie immer wieder zu neuen Geschichten inspiriert.



Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1.

Über Nacht waren die Temperaturen auf acht Grad gefallen. Hauptkommissarin Petra Taler fröstelte, als sie am Morgen am Hamburger Flughafen aus dem Flugzeug stieg. Sie zog die übergeworfene Strickjacke fester um den Körper und eilte zur Kofferausgabe. Von einem Bein auf das andere trippelnd stand sie am Laufband und sah auf die vielen Gepäckstücke, nach denen Menschen neben ihr griffen und lachend verschwanden. Nur ihr Koffer, den sie in Neapel mit einigen Kleidungsstücken vor vier Wochen gekauft hatte, weil sie aus Hamburg spontan nach Neapel geflogen war, fehlte. Genervt verließ Petra die Halle, nachdem ihr der Beamte der Flughafenabteilung Lost and Found schulterzuckend mitgeteilt hatte, ihr Koffer sei auf dem Weg nach Granada.

Oberkommissar Nils Seefeld erwartete sie am verabredeten Treffpunkt neben dem Schalter der Bundespolizei, wo sie sich vor vier Wochen nach dem gelösten Fall des Zeitungsjungen getrennt hatten.

»Hallo Chefin, wo waren Sie so lange? Ihr Flieger ist vor einer Dreiviertelstunde gelandet. Und wo ist Ihr Koffer?«

»Seefeld, ich grüße Sie. Mein Koffer ist verschwunden.«

»Na, das ist ja typisch. Ständig verschwinden auf dem Flughafen die Koffer. Wissen Sie noch, wie Monika und mir letztes Jahr in den Flitterwochen, als wir in die Dominikanische Republik reisten, auch das Gepäck verschwand.«

»Ich dachte, es sei vertauscht worden.«

»Ja, ein Ehepaar, das nach Malaysia unterwegs war, hatte unsere Koffer und wir die ihren erwischt. Die Dinger sehen ja auch alle gleich aus. Eine Woche trugen wir nur diese scheußlich bunten Kaftane, die uns das Hotel anschleppte.«

»Ich weiß, Seefeld. Sie haben mir unendlich viele Bilder auf mein Handy geschickt. Wo steht Ihr Wagen? Es ist schweinekalt.«

»Auf dem Parkplatz. Wie geht es Herrn Staatsanwalt und seiner Mutter? Konnte er alles regeln?«

»Ja, alles im Griff. Seitdem er bei seiner Mutter im Restaurant präsent ist, kommt keiner, um sie zu erpressen.«

»Hoffentlich bleibt das so. Immerhin ist Neapel die Hochburg der Mafia und der größte Drogenumschlagplatz Europas.«

»Schutzgelderpressungen sind in Neapel ebenso an der Tagesordnung wie überall in Europa, Seefeld. Überall herrschen Licht und Schatten. Haben Sie schon einmal die vielbesungene Capri-Insel besucht? Oder Pompeji, die begrabene Stadt, oder Pozzuoli?«

»Nein.«

»Capris Küste ist traumhaft. Es gibt viele versteckte Buchten, fernab der Touristen.«

»Hm. Vielleicht fahr ich mal hin. Will unser Staatsanwalt in Neapel bleiben?«

»Wären Sie froh?«

»Bevor Sie mit ihm und er mit Ihnen ... Ich freue mich, wenn er wiederkommt. Der neue Staatsanwalt ... Holla, die Waldfee, was ein Widerling.«

Petra grinste. Lüdersen hatte sie vorgewarnt. Und mit der Meinung, Thoralf Puhphal biete als zuständiger Staatsanwalt einen jämmerlichen Ersatz für Jan Maria Lorenzo Lüdersen, stand Seefeld auf der Wache nicht allein da. Ihr gefiel der Aushilfsstaatsanwalt schon vom Hörensagen nicht, aber sie musste sich mit ihm anfreunden. Und vielleicht blieb es ja ruhig in Hamburgs südlichen Vororten, bis Lüdersen aus Neapel wiederkam.

Petra und Seefeld überquerten die Straße vor der Flughafenhalle und hielten auf die Terminalparkplätze zu. Außerhalb der Ankunftshalle pfiff der Wind an diesem Mittwochmorgen noch eisiger um die Ecken. Es war stockdunkel. Auch die vereinzelt brennenden Laternen brachten kaum Licht. Doch trotz des frühen Morgens an diesem letzten Septembertag, waren auf dem Flughafengelände so viele Menschen unterwegs, wie in Hamburgs Innenstadt zum Sommerschlussverkauf.

Sie huschte in den Wagen und zog den Gurt über dem Körper stramm. »Brr, ist das kalt.«

»Wird gleich warm.« Seefeld ließ den Motor an, tippte auf dem Display des Bordcomputers und stellte die Sitzheizung ein. Drei Minuten später durchströmte Petras Rücken bis runter zu den Oberschenkeln eine angenehme Wärme.

»Ic