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Der SchmetterlingOverlay E-Book Reader

Der Schmetterling

Schweden Krimi | Gabriella Ullberg Westin

E-Book (EPUB)
2018 Harpercollins
Auflage: 1. Auflage
416 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-95967-768-4

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Die neue Erfolgsserie aus Schweden - Die Krimis der schwedischen Bestsellerautorin Gabriella Ullberg Westin endlich auf Deutsch

Heiligabend in Hudiksvall, Nordschweden: Henna öffnet dem Weihnachtsmann die Tür, der ihre beiden Kinder überraschen soll. Doch es ist nicht ihr Ehemann in Verkleidung, sondern ihr Mörder. Er drängt sie ins Haus und streckt sie mit mehreren Schüssen nieder. Sie stirbt vor den Augen ihrer Kinder.
Kriminalinspektor Johan Rokka ist nach zwanzig Jahren in Stockholm gerade erst in seine alte Heimatstadt zurückgekehrt und übernimmt die Mordermittlung. Es ist ein schwerer Start, denn Henna war die Frau seines alten Schulfreunds Måns. Im Kreis der Verdächtigen sind Freunde von früher. Dann geschieht ein zweiter Mord. Kennt Rokka den Mörder bereits? Ist er der nächste auf seiner Liste?

  • »Ein herausragender Krimi!« Svenska Dagbladet
  • »Alles in Allem ein Schweden-Klassiker mit Lametta-Effekt.« WDR5
  • »Sehr glaubhaft und fesselnd geschrieben. Immer wieder kommen neue unerwartete Ereignisse zutage. Hervorragend!« Magazin Köllefornia
  • »Ein spannender Erstling, der auf Folgebände hoffen lässt.«news
  • »Viel versprechender Auftakt einer Serie um den Ermittler Rokka.« Mainhattan Kurier


Gabriella Ullberg Westin stammt aus der nordschwedischen Stadt Hudiksvall, wo auch ihre Protagonisten leben. Sie studierte Modedesign und Kommunikation und arbeitete für eine der größten Telefongesellschaften Schwedens, bevor sie sich vollzeit dem Schreiben widmete. Sie lebt heute in Stockholm, ist verheiratet mit einem Polizisten und Mutter von zwei Kindern.

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

24. DEZEMBER

Henna Pedersen zuckte zusammen, als es in ihrer rechten Hand vibrierte. Noch immer hatte sie sich nicht an das Handy gewöhnt, obwohl sie sich wirklich bemüht hatte. Måns hatte es ihr geschenkt, weil er der Ansicht war, dass man ohne Handy nicht leben könne. Doch da sie die vergangenen fünfunddreißig Jahre auch sehr gut ohne so ein Gerät bewältigt hatte, war sie überzeugt, dass er falschlag. Sie strich mit dem Finger über das Display und überflog den Text, der angezeigt wurde.

Hocke in der Stadt auf einem Parkplatz. Manuel hat gerade angerufen. Es geht ihm dreckig, er braucht jemanden zum Reden. Ich kann ihn nicht hängen lassen. Sorry. Der Weihnachtsmann kommt ein bisschen später. Tut mir leid! Kuss!

Heiligabend würde also anders verlaufen, als sie es sich vorgestellt hatte, das war ihr schlagartig klar. In der letzten Zeit hat sich nur weniges so entwickelt, wie sie es gehofft hatte, doch sie hatte sich viel Mühe gegeben, damit wenigstens dieser Tag perfekt wurde.

Es war schon eine Weile her, dass Måns ins Auto gestiegen und nach Hudiksvall gefahren war, und mittlerweile war es draußen stockfinster. Sie schauderte. So sehr sie das norrländische Licht im Sommer liebte, so sehr hasste sie diese Dunkelheit, die sich jetzt wie ein Topfdeckel über sie gelegt hatte.

Sie verspürte einen Stich im Unterleib und krümmte sich. Der Schmerz und die Blutungen ließen sich langsam nicht mehr so einfach verbergen. Sie stützte sich an der Wand ab, als sie ins Badezimmer ging, und dort hielt sie sich mit beiden Händen am Waschbecken fest. Sie sah in den Spiegel und bemerkte die geplatzten Äderchen im Augapfel.

Ich muss durchhalten, dachte sie. Wenigstens heute.

»Mama, Mama! Wir haben keine Lust mehr, Filme zu sehen. Wir wollen jetzt, dass der Weihnachtsmann kommt!«

Die Rufe der Kinder rüttelten sie auf. Sie befeuchtete ihr Gesicht mit Wasser, dann suchte sie ein Haargummi und fasste ihre Haare zu einem strengen Pferdeschwanz zusammen. So schnell sie konnte, ging sie hinüber ins Wohnzimmer. Auf dem Flachbildschirm, der gerade erst an eine der großen kahlen Wände montiert worden war, waren zwei Zeichentrickhunde zu sehen, die an einem Tisch saßen und sich gegenseitig Fleischbällchen mit der Schnauze zurollten. Neben dem Tisch stand ein korpulenter Mann und spielte Geige. Für einen Augenblick ließ sie sich von der Herzlichkeit einnehmen, die von dieser Szene ausging. Sie meinte sich zu erinnern, dass sie den Film schon einmal gesehen hatte, früher, als sie selbst klein gewesen war.

»Ich kann verstehen, dass ihr sehr gespannt seid, aber der Weihnachtsmann braucht noch einen Moment«, erklärte sie und versuchte, ihre Anspannung zu verbergen, während sie sich auf den Rand des Sofas sinken ließ.

»Aber er soll jetzt kommen!«, schrie die Tochter.

Als Henna ihre niedergeschlagenen Gesichter sah, warf sie einen Blick auf die Uhr. Noch eine halbe Stunde. Mindestens. Sie stand vom Sofa auf, und ihr wurde schwarz vor Augen, sie schwankte. Besorgt drehte sie sich zu den Kindern um, doch deren Blicke hingen wieder wie gebannt am Fernseher. Als sie wieder sicher stehen konnte, ging sie vorsichtig hinüber in die Küche.

Durch das große Fenster sah sie, dass es noch immer schneite. Der Himmel würde kein Erbarmen haben, bevor er die ganze Gegend unter den weißen Massen begraben hatte, dessen war sie sich sicher.

Sie hing ihren Gedanken nach, aber zuckte zusammen, als in der Ferne ein Motorengeräusch zu hören war. Sie hielt die Luft an, um besser lauschen zu können. Das Geräusch kam immer näher. Sie ging in den Flur. Die Fahrzeuge, die man hier noch hörte, waren entweder auf dem Weg zu ihnen oder zum Nachbarhaus, ein paar Hundert Meter weiter vorn in der Straße.

»Jetzt kommt er, jetzt kommt er!«, rief ihr Sohn.

Obwohl er direkt im Bereich der Dolby-Surround-Anlage saß, hatte auch er das Geräusch gehört. Er rannte hinaus in den F