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Der SchauermannOverlay E-Book Reader

Der Schauermann

Historischer Thriller | Martin Barkawitz

E-Book (EPUB)
2019 Bookrix
CLXXXVII Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7396-3039-7

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'Die Bestie lebt!!!' Nackte Angst macht sich breit, als im Hamburger Hafen im heißen August des Jahres 1892 eine schöne junge Frau grausam ermordet wird. Beunruhigende Gerüchte machen die Runde - ist wirklich ein Vampir für ihren Tod verantwortlich? Polizei-Offiziant Lukas Boysen glaubt nicht an einen Blutsauger als Täter. In einer Stadt, die unter einer schlimmen Cholera-Epidemie leidet, gleicht die Kriminalermittlung einem Tanz auf dem Vulkan. Als Boysen eine heiße Spur aufnimmt, wird er schon bald von seinen Vorgesetzten gestoppt. Mächtige Interessengruppen scheinen den Mörder schützen zu wollen. Der Fahnder kommt einem furchtbaren Geheimnis auf die Spur. Boysen ist ganz auf sich allein gestellt. Unterstützung bekommt er nur von der resoluten jungen Schönheit Anna Dierks, die Zeugin eines Mordversuchs geworden ist. Zwischen Hurenhäusern und Opiumhöhlen, Schiffs-Laderäumen und eleganten Bürgersalons kommt es zu einer atemberaubenden Mörderjagd durch das choleraverseuchte Hamburg. SoKo Hamburg - ein Fall für Heike Stein: - Tote Unschuld - Musical Mord - Fleetenfahrt ins Jenseits - Reeperbahn Blues - Frauenmord im Freihafen - Blankeneser Mordkomplott - Hotel Pacific, Mord inklusive - Mord maritim - Das Geheimnis des Professors - Hamburger Rache - Eppendorf Mord - Satansmaske - Fleetenkiller - Sperrbezirk - Pik As Mord - Leichenkoje - Brechmann - Hafengesindel - Frauentöter - Killer Hotel - Alster Clown - Inkasso Geier Ein Fall für Jack Reilly - Das Tangoluder - Der gekreuzigte Russe - Der Hindenburg Passagier - Die Brooklyn Bleinacht - Die Blutstraße Der Autor Martin Barkawitz schreibt seit 1997 Krimis, Thriller, Horror, Romantik, Western, Steam Punk und Fantasy. Er gehört u.a. zum Jerry Cotton Team. Von Barkawitz sind mehrere hundert Heftromane, Taschenbücher und E-Books unter diversen Pseudonymen erschienen. Aktuelle Informationen, ein Gratis-E-Book und einen Newsletter gibt es auf meiner Homepage: Autor-Martin-Barkawitz.de

Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1. Kapitel: Die Brooktorwache


»Wir melden uns ab«, sagte Polizei-Offiziant Lukas Boysen und schob sich ein Stück Kautabak in den Mund. Die Turmuhr von St. Katharinen schlug die zwölfte Nachtstunde, und bisher war der Dienst auf der Brooktorwache eher ruhig gewesen.

»Alles klar, bis später«, gab Constabler Brügge zurück, bevor er die Stahlfeder erneut ins Tintenfass tunkte, um an seinem Bericht weiterzuarbeiten.

Boysen trug als Offiziant die Verantwortung für die Wache mitten auf der Wandrahminsel im Hafen, die mit 20 Constablern besetzt war. Die Vorgesetzten erwarteten von ihm, dass er im Wachlokal hocken blieb wie die Spinne im Netz - Gesäßfleischarbeit. So pflegte Boysen den Stubendienst jedenfalls selbst zu nennen, und er war kein Freund der Tätigkeit am Schreibpult.

Also nutzte er jede Gelegenheit, um höchstpersönlich durch sein Revier zu patrouillieren. In dieser Nacht wollte er gemeinsam mit Constabler Enno Okkinga auf Streife gehen, einem schweigsamen Friesen mit einem langen Pferdegesicht.

Boysen strich seinen dunkelblauen Waffenrock glatt. Er platzierte den hohen Helm mit Kugelspitze, Hamburger Wappen und Polizeistern auf seinem knochigen Schädel. Okkinga folgte seinem Beispiel. Die beiden Ordnungshüter traten aus der Brooktorwache hinaus in die milde Sommernacht. Im Gleichschritt wandten sie sich zunächst nach Osten, Richtung Holländischer Brook. Boysen legte die linke Hand auf die Glocke seines Säbels, den er am schwarzen Koppel trug. Die rechte Hand spielte mit dem Dienststock. Okkinga hingegen hatte beide Hände um seinen Dienststock geklammert und die Arme hinter dem Rücken verschränkt, wie es seine Gewohnheit war. Der Friese ging leicht gebückt, als ob er einen zentnerschweren Kartoffelsack schleppen müsste.

»Bin mal gespannt, wie viele Auswanderer uns heute über den Weg laufen«, meinte Boysen, um etwas zu sagen. Seit Jahren strömten tausende und abertausende von Menschen nach Hamburg, um sich von dort aus nach Amerika einzuschiffen. Die meisten von ihnen kamen aus Russisch-Polen und der Ukraine. Sie sprachen kein Deutsch und wollten so schnell wie möglich Europa verlassen, denn ihr Geld reichte meist nur für die Passage nach New York. Den Aufenthalt in Hamburg konnten sie sich eigentlich gar nicht leisten.

Okkinga erwiderte nichts, aber daran hatte sich Boysen schon gewöhnt. Der pferdegesichtige Friese war unglaublich mundfaul. Aber Boysen ging trotzdem gern mit ihm auf Patrouille, denn er wusste Okkingas Zuverlässigkeit und Genauigkeit zu schätzen. Außerdem erwies sich der stille Mann als ein harter Kämpfer, wenn sie in eine Schlägerei gerieten. Und das kam nicht gerade selten vor.

Am Holländischen Brook gab es noch ein paar düstere Ecken, die von den neuen elektrischen Straßenlampen nicht ausgeleuchtet wurden. Aus der Finsternis tönte den beiden Ordnungshütern ein unterdrücktes Keuchen entgegen.

Boysen griff zu seiner Blendlaterne. Seine andere Hand glitt in die Tasche des Waffenrocks und umfasste den Griff seines Bulldogg-Revolvers. Schusswaffen gehörten eigentlich nicht zur Ausrüstung des Hamburger Constabler Corps. Lediglich die Patrouillen in den ländlichen Außenbezirken der Stadt waren mit Karabinern ausgerüstet. Boysen, der es mit den Dienstvorschriften ohnehin nicht so genau nahm, hatte sich seinen Sechsschüsser privat gekauft. Er wollte sich nicht von irgendeiner zweibeinigen Hafenratte niederknallen lassen, ohne sich wehren zu können.

Der Offiziant ließ den Lichtkegel seiner Blendlaterne langsam in die Richtung wandern, aus der die verdächtigen Geräusche gekommen waren. Seinen Revolver hielt Boysen schussbereit. Doch gleich darauf entspannten sich die beiden Ordnungshüter und begannen zu lachen.

Von dem heftig kopulierenden Pärchen auf den gestapelten Jutesäcken ging ganz gewiss keine Lebensgefahr aus.

»Wenn es am Schönsten ist, soll man aufhören!«, rief Boysen. Er dachte nicht daran, d