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G. F. Unger Western-Bestseller 2403

Bandoleros | G. F. Unger

E-Book (EPUB)
2019 Bastei Entertainment
Auflage: 1. Auflage
64 Seiten; ab 16 Jahre
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7325-7751-4

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Bandoleros

Ich tat mich mit dem Abschaum der Grenze zusammen, denn ich brauchte Hilfe gegen die Besatzer aus dem Norden, die uns Texanern das Blut aus den Adern saugten ...

Dieser Western-Bestseller ist ein weiterer Beweis, dass G.F. Unger die Nummer 1 der deutschen Westernautoren ist!



Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

»Gentlemen, unsere Lage ist hoffnungslos. Ich habe nun alle Meldungen erhalten, auf die ich noch warten musste. Meine Armee besteht nur noch aus achttausend bewaffneten und etwa zwanzigtausend unbewaffneten Soldaten. Letztere warfen auf der Flucht ihre Waffen fort, wollten nur noch ihr Leben retten. Und alle sind wir bis ins Mark erschöpft und fast verhungert. Ich habe von General Grant die Forderung zur Kapitulation und Übergabe erhalten. Wir sind von seiner mehrfach überlegenen Armee umzingelt. Alle Rückzugswege sind uns abgeschnitten. Dies ist die Lage, Gentlemen.«

Es war der 8. April 1865.

Wir alle schwiegen eine Weile. Einige von uns knirschten mit den Zähnen, und vielleicht rannen diesem oder jenem Tränen über die Wangen. Denn wir hatten umsonst gekämpft und das ganze Leid gemeinsam mit unserer Zivilbevölkerung nutzlos ertragen. Dieser Krieg hatte uns alle ins Elend gestürzt, so wie es jeder Krieg tut - und das auf beiden Seiten.

Ja, es war ein verdammter Krieg. Wir hassten ihn längst.

Doch darum ging es jetzt nicht. Es ging jetzt um unseren Stolz. Wir Südstaatler der Konföderation wollten nicht zu Boden gehen.

Wir begannen dann mit den Beratungen.

Sollten wir uns ergeben oder einen Durchbruch aus der Umzingelung versuchen?

Taten wir Letzteres und gelang uns dies, würden wir keine gefangene Armee mehr sein und auf eine ehrenhaftere Weise Frieden schließen können.

Nun, wir fassten zuletzt den Entschluss, den Durchbruch zu wagen.

General Lee gab nun jedem der Offiziere die Befehle.

Da ich nur den Rang eines Captains hatte, war ich einer der Letzten, an den er sich wandte.

»Captain Kilbourne ...«, so begann er und wartete, bis ich vor ihm stand.

»Yes, Sir«, sagte ich.

Im Feuerschein betrachteten wir uns. Er war ein sechs Fuß großer, sehr stattlicher Mann. Und in seinen hellen Augen erkannte ich noch einmal jenes Leuchten, das uns stets begeistert und mitgerissen hatte.

»Sie führen das Regiment von Colonel Hartford, weil alle ranghöheren Offiziere gefallen sind?«

»Yes, Sir, so ist es.«

»Wie viele Reiter haben Sie noch?«

»Siebenundfünfzig, Sir. Aber jeder zählt für drei oder vier. Es sind die besten Männer der alten Texasbrigade, Sir.«

Ich sagte es mit Überzeugung, um mir selbst Mut zu machen und ihm zu verstehen zu geben, dass er sich auf uns verlassen konnte.

Das zwingende Leuchten in seinen Augen wurde stärker.

Dann sprach er: »Mein Sohn, ich verlasse mich auf euch. Bringt die Geschütze auf dem Hügel an unserer Ostflanke zum Schweigen. Es ist unsere linke Flanke, und wir verlieren unsere Angriffswucht, wenn wir von der Seite her Feuer bekommen. Die sechs Geschütze müssen erobert werden. Captain Hackett folgt Ihnen mit zwei Bagagewagen voller Artilleristen. Diese sollen mit den eroberten Geschützen in die Unionstruppen feuern. So einfach ist das.«

»Yes, Sir«, erwiderte ich und salutierte.

Dann machte ich mich auf den Weg zu meinen Reitern und rief die Sergeants zu mir. Offiziere gab es außer mir keine mehr.

Die Sergeants starrten mich an in der verblassenden Nacht.

Ich sagte ihnen, was General Lee von uns erwartete, und sie begriffen, dass wir alle nur so aus der Mausefalle entkommen konnten.

Master Sergeant Mike Banner fragte: »Und was ist, Sir, wenn unser Durchbruch nicht gelingen sollte? Dann bleibt uns doch nur noch die Gefangenschaft - oder?«

Nun spürte ich die Blicke der drei Sergeants noch deutlicher.

Und ich schüttelte den Kopf.

»Wenn wir die Geschütze den nachfolgenden Artilleristen übergeben haben«, sprach ich, »brechen wir weiter durch - geradewegs nach Texas. Das ist ein verdammt weiter Weg - weiter als fünfzehnhundert Meilen. Aber wer unseren letzten Angriff überlebt, der wird es mit mir schaffen. Wir gehen nicht in Gefangenschaft, und mag diese noch so ehrenhaft sein - wir