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G. F. Unger 2002

Durango Jim | G. F. Unger

E-Book (EPUB)
2019 Bastei Entertainment
Auflage: 1. Auflage
64 Seiten; ab 16 Jahre
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7325-7755-2

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Durango Jim

Die Bürger von Belle City misstrauen ihm, und Oldman Rannahan hat ihm den Tod geschworen. Dennoch nimmt Jim den Stern des Sheriffs ...


Unger-Western - Spitzenromane eines Autors, der seine Leser seit Jahrzehnten in Atem hält!



Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Er grinst halb trotzig und halb verloren, denn er ist ein junger Bursche von fünfundzwanzig Jahren.

Mit siebzehn war er schon Soldat. Er hat das letzte grausame Kriegsjahr mitgemacht und danach die Gnadenlosigkeit eines Gefangenenlagers ertragen und überstanden.

Als er in der Ferne Hufschlag eines Pferdes hört, lauscht er bewegungslos und mit der Erfahrung eines Burschen, der am San Juan River geboren wurde und schon mit neun Jahren eine Schrotflinte auf zwei Apachen abfeuerte, die seine Eltern ermordet hatten.

Das Pferd, dessen Hufschlag Jim hört, ist müde. Es stolpert oft. Der Reiter muss es sehr eilig haben, wenn er das Tier trotzdem antreibt. Er ist dabei, das Pferd zu ruinieren.

Wenig später hält der Fremde auf dem Pfad an und späht zum Feuer herüber. Durango Jim kann es in der hellen Sternennacht erkennen. Er erhebt sich und weicht ein Stück vom Feuer fort.

»He!«, ruft der Reiter heiser und kommt die dreißig Schritte vom Pfad herübergeritten.

»Du bist das, Jim«, sagt er. »Das ist gut. Ich brauche ein gutes Pferd. Gib mir deins! Du hast doch ein Alibi für gestern Nacht, nicht wahr? Willst du mir den Gefallen tun?«

Jim denkt erst eine Weile über die Worte des Burschen nach. Er kennt ihn flüchtig. Sie gehörten ein paar Tage lang zu einer Mannschaft, die mit einer gestohlenen Herde nach Deadwood unterwegs war. Doch das ist schon drei Monate her.

Der Bursche heißt Jorge Graham, und er ist einer von der Sorte, die für einige Dollars alles macht - alles!

»Wer ist hinter dir her?«, will Jim wissen.

»Die Webster-Brüder. Sie wollen mir die Haut abziehen, weil sie der Meinung sind, ich hätte ihre Schwester verführt. Wenn sie mich einholen, schlagen sie mich tot. Gib mir dein Pferd, Jim! Hilf mir!«

Jim überlegt. In der Ferne vernimmt er Hufschlag - eine ganze Mannschaft scheint unterwegs zu sein.

»Wenn du mich angelogen hast, Jorge«, sagt er schleppend, »dann bist du ein toter Mann. Nimm dir mein Pferd. Aber du reitest damit nur bis zu Charly Browns Store. Dort besorgst du dir ein anderes Tier. Los, verschwinde!«

Jorge Graham stößt einen Laut aus, der wie heiseres Jauchzen klingt. Eine Minute später reitet er auf Jims Pinto in die Nacht. Jim Osborne bleibt bewegungslos zurück. Als der Hufschlag seines Pferdes verklingt, hört er das Hufgetrampel der Verfolger.

Er grinst, denn er kennt die Webster-Brüder und deren Schwester gut genug. Er weiß genau, dass man das Webster-Mädel ganz bestimmt nicht mehr verführen kann. Ihre Brüder müssten das längst wissen, wenn sie nicht so dumm und ihrer Schwester gegenüber völlig blind wären.

Als dann die Reiter bei ihm sind, stellt er jedoch fest, dass keiner der Webster-Brüder dabei ist. Er will nach dem Revolver greifen, doch es ist zu spät. Einer der Männer jagt auf dem galoppierenden Pferd an ihm vorbei und schlägt ihm den Lauf eines Gewehres auf den Hut.

Als er wieder wach wird und sich aufrichtet, begreift er, dass Jorge Graham ihn reingelegt hat.

Denn die Verfolger sind nicht Abe und Tate Webster.

Es sind Männer aus der Stadt, und es sind verdammt harte Burschen, die reiten und kämpfen können. Die Stadt ist noch nicht alt. Sie mussten sie dreimal aufbauen. Zweimal wurde sie von Indianern zerstört.

Vier der Männer kennt Jim Osborne, denn er war oft genug in Belle City, das zwischen Pierre und Deadwood am Wagenweg ins Goldland nach Montana liegt.

Jim erkennt Ben Starke, den Schmied, und den Storehalter Jeff Hammer. Gordon Lee, der Saloonbesitzer, ist ein dunkler, geschmeidiger Spielertyp, doch er sitzt im Sattel wie ein Langreiter, und er war es auch, der Jim Osborne mit dem Lauf der Schrotflinte zusammenschlug.

Dann ist noch Henry Mourke mit dabei, der Posthalter von Belle City, dem der Mietstall und die Futter- und Saatguthandlung gehören.

Die drei oder vier anderen Männer zählen nicht. Sie sind nur Begleiter, weil si