Suche

Maddrax 495Overlay E-Book Reader

Maddrax 495

Die Stadt der Drachen | Sascha Vennemann

E-Book (EPUB)
2019 Bastei Entertainment
Auflage: 1. Auflage
64 Seiten; ab 16 Jahre
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7325-7505-3

Rezension verfassen

€ 1,99

in den Warenkorb
  • EPUB sofort downloaden
    Downloads sind nur in Österreich möglich!

Der Angriff kommt unerwartet mitten in der Nacht. Plötzlich sind sie über dem Süden San Franciscos und greifen scheinbar wahllos an: Lavadrachen! Vor allem die Oase der Hundert, der ehemalige Flughafen, wo die Flüchtlinge aus Sub'Sisco Zuflucht gefunden haben, ist von den Attacken betroffen - aber warum? Miki Takeo, Fritz Trischberger und Brina gehen dem Rätsel auf den Grund und rüsten eine Expedition aus, um das Nest der Drachen ausfindig zu machen ...

Der 1. Band eines Zweiteilers



Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Doch dann verschwand das Geräusch wieder. Aala'na hörte nur noch das Rauschen des Windes, der in starken Böen um die Baracke wehte. Aber sie war sicher, sich das Geräusch nicht nur eingebildet zu haben. Immerhin hatte es sie aus ihrem Albtraum gerissen.

Sie schlug die Decke zurück, schwang ihre Beine aus dem Bett und richtete sich auf. War ihr Vater, der im Nebenraum schlief, ebenfalls erwacht? Aala'na lauschte, konnte sein charakteristisches Schnarchen aber nicht vernehmen.

Die Mendritin strich ihren Anzug aus bionetischem Material glatt, den sie auch im Bett trug. Die lebendige Masse ohne eigenes Bewusstsein ließ sich durch ihre leichten telepathischen Kräfte in jede beliebige Form bringen.

Aala'na sah sich im Zimmer um. Die wenigen Möbel bestanden ebenfalls aus bionetischem Baustoff, ebenso die Wände und die Decke der Baracke, in der sie und ihr menschlicher Vater seit einiger Zeit zusammen mit weiteren Flüchtlingen aus Sub'Sisco lebte.

Rund ein Dutzend dieser containerartigen Behausungen hatten die Mendriten hier auf dem Flugfeld des ehemaligen International Airport von Sisco South für die Bedürftigen erbaut, die nicht mehr im großen Terminalgebäude untergebracht werden konnten.

Vor gar nicht allzu langer Zeit war die Oase der Hundert - so wurde das ehemalige Flughafen-Areal genannt - noch tabu für Außenstehende gewesen. Der reiche Waffennarr Caal Heyston hatte die Anlage zu einer Enklave für Wohlhabende ausgebaut, in der er sie gegen fürstliche Bezahlung wohnen ließ, mit allen Annehmlichkeiten versorgte und vor den brutalen Straßengangs beschützte, die Sisco South unsicher machten. Dazu hatte er einen schlagkräftigen Trupp Soldaten um sich gesammelt, die der Leitung von General Suzi Quinn unterstanden.

Aala'na gähnte, streckte sich und ging zu dem kleinen Schreibtisch hinüber. Sie öffnete eine der Schubladen und nahm die Taschenlampe heraus.

Es kam immer wieder vor, dass ihr schwerkranker Vater in der Nacht nach ihr rief. Deswegen griff sie auch gleich zu dem Tiegel mit zerriebener Birkenrinde in derselben Lade. Falls ihr alter Herr tatsächlich wach war, konnte sie gleich eine Dosis des Schmerzmittels in Wasser auflösen und ihm einflößen.

Als sie das Nebenzimmer betrat, funkelten ihr schon die schelmischen dunklen Augen ihres Vaters entgegen. Er hatte sich in seinem Bett aufgesetzt und stützte mit dem Kopfkissen seinen Rücken gegen die Barackenwand ab.

»Du hast es auch gehört, oder?«, flüsterte er, während Aala'na sich zu ihm auf die Matratze setzte und eine mit Wasser gefüllte Karaffe und ein Glas unter dem Bett hervorzog.

»Ja, dieses Knarren und das Rauschen«, sagte sie leise und gähnte erneut. Den Albtraum erwähnte sie nicht. »Aber nun scheint es fort zu sein.« Sie schüttete etwas Birkenrindenpulver in das Glas, füllte mit Wasser auf und reichte es ihrem Vater.

Der nahm es und trank es in einem Zug leer. »Danke, Liebes«, seufzte er. »Die Schmerzen sind heute Nacht wieder besonders schlimm.« Er wackelte mit dem Kopf. »Als läge etwas in der Luft.«

Aala'nas Vater hatte Probleme mit den Gelenken. Ständig waren sie entzündet und jede Bewegung tat ihm weh. Die feuchte Luft, die vom nahen Meer herüberwehte, machte es nicht besser. Als sie noch in der Innenstadt von Sisco South gelebt hatten, war das Klima besser für seine Krankheit gewesen.

Er gab Aala'na das Glas zurück und lehnte sich wieder an. »Wäre ich ein Mendrit wie deine Mutter und du, würden mir diese Schmerzen sicher erspart bleiben. Die hydritischen Gene sind so gut wie immun gegen jede Art von Entzündungen und Infektionen.« Er schloss die Augen. »Du solltest dankbar sein, dass dich die Gicht nie plagen wird.«

Aala'na zuckte mit den Achseln. »Mag sein. Dafür gibt es... andere Probleme.«

Die gab es in der Tat. Mendriten als Hybridwesen aus Hydriten und Menschen hatten einen schweren Stand bei beiden Spezies. Opti