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Maddrax 476

Die Saat | Jana Paradigi

E-Book (EPUB)
2018 Bastei Entertainment
Auflage: 1. Auflage
64 Seiten; ab 16 Jahre
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7325-6300-5

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Noch einmal blenden wir um zum Mars, wo die Auswirkungen des 'zweiten Regens' das Chaos eindämmen sollten. Doch für Nomi kam die Maßnahme zu spät: Sie hat das Präsidentenamt an Armand Gonzales verloren. Und Gonzales macht ernst! Die Anlagen der Alten werden geschlossen, Wang'kul, Starnpazz und Quart'ol gejagt. Die beiden Letzteren wollen durch den Zeitstrahl zurück zur Erde, während in Wang'kul, dem Hydree vom Mond Aquus, das Erbe der Alten erwacht ist. Er hat andere Pläne für den Mars...



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"Hier entlang! Beeil dich, Starn!", rief Wang'kul. "Ich glaube, sie sind am Tor geradeaus weitergelaufen. Das ist unsere Chance, sie abzuhängen!"

Er, Quart'ol und der Initiator Starnpazz waren auf der Flucht. Seit einer Woche schon. Sie versteckten sich vor den Militärs. Nicht, weil sie etwas angestellt hatten, sondern weil sie waren, was sie waren: Abkömmlinge des Alten Volkes und in Starns Fall eben das unglückselige Anhängsel, das mit gefangen war in einer Hexenjagd, die auf Angst baute und nicht auf Verstand.

"Ich kann nicht mehr", keuchte der Initiator, nachdem er sich zu den anderen beiden in eine Nische gedrängt hatte. Sie waren mittlerweile Profis darin, sich in den heruntergekommenen Vierteln von Elysium durchzuschlagen. In der Innenstadt war es zu gefährlich. Zu viele Augen, die sie erkannten. Zu viele Fähnchen im Wind, die für eine extra Ration Lebensmittel oder ein Belobigungssternchen von Armand Salvator Gonzales persönlich jeden und alles verrieten.

Jeden Abend suchten die drei sich an einer anderen Stelle ihr Lager, um Gonzales' Häschern zu entkommen und nicht allzu viele Spuren zu hinterlassen. Nur wenn es ein wirklich gutes Versteck war, riskierten sie ein Feuer. Ansonsten mussten die Thermoschlafsäcke aus der Expedition zum Grabenbruchsystem genügen, um sie vor der Eiseskälte der Nacht zu schützen. Es war pure Ironie, dass ihnen nun ausgerechnet jene Utensilien, die sie von Gonzales erhalten hatten, ermöglichten, sich seinem Zugriff zu entziehen.

"Hier ist es nicht sicher", antwortete Wang'kul und sah angestrengt in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Vielleicht hatten sie die Militärs wirklich abgehängt. Dieses Mal. Oder aber die Häscher versuchten es mit einer anderen Strategie. Wo waren die Überwachungskameras angebracht? Hatten sie mitverfolgen können, welchen Weg das Trio eingeschlagen hatte?

Wang'kul atmete einmal tief durch. Auch er war erschöpft. Sie waren an diesem Tag bereits zweimal von Patrouillen überrascht worden. Das Netz zog sich dichter zusammen. Lange würde ihnen nicht mehr gelingen, sich dem allsehenden Auge und Gonzales' Willen zu entziehen. "Wir können nicht ewig so weiter machen", sprach der Hydree seine Gedanken laut aus.

"Wir können nirgendwo hin", gab Starnpazz zur Antwort.

"Es gibt nur einen Weg hier raus, und das ist der Zeitstrahl", warf der Hydrit ein. "Wir hätten direkt nach der Machtergreifung dieses Despoten fliehen sollen."

"Auf einen Planeten, der dem Untergang geweiht ist?", hielt der Initiator dagegen.

"Die Erde bietet uns immerhin eine Chance. Oder sogar zwei", sagte Quart'ol. "Wir könnten die Katastrophe in einer Hydritenstadt am Meeresgrund überleben oder mittels des Wurmlochs in dein Heimatsystem reisen. Hier sind wir über kurz oder lang am Ende."

"Er hat recht", meldete sich Wang'kul zu Wort. "Ich sehe das mittlerweile genauso. Vielleicht ist das Wurmloch immer noch offen und nutzbar. Es wäre doch gut möglich, dass wir zurückreisen könnten ins Ringplanetensystem."

"Das mag für dich eine Lösung sein", antwortete Starnpazz. "Für mich bedeutet das mindestens Gefangenschaft, Folter oder gleich den Tod. Hast du vergessen, dass ich unter meinesgleichen als Verräter gelte?"

Wang'kul presste die Lippen aufeinander. Natürlich hatte er das nicht vergessen. Auch die Hydree wurden von den Initiatoren unterdrückt, waren auf Aquus aber in relativer Sicherheit. Eine ideale Lösung gab es nun mal nicht. So oder so, sie mussten Abstriche machen und abwägen. Der Mars kam aus Wang'kuls Sicht dabei mittlerweile am schlechtesten weg.

"Wie gesagt, ich könnte bei meinem Volk ansuchen, euch Unterschlupf und Asyl zu gewähren", sagte Quart'ol. "Weil ihr mich gerettet habt!"

"Gerettet aus einer Gefahr, in die wir dich doch erst hineinmanövriert haben durch diese abenteuerliche Reise", gab Wang'kul zu bedenken. "Aber ja, es wäre einen Versuch wert. Alles, was uns von hier wegbring