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Im Schatten von Hitlers Heimat

Im Schatten von Hitlers Heimat

Reiseführer durch die braune Topographie von Oberösterreich | Susanne Rolinek; Gerald Lehner; Christian Strasser

Taschenbuch
2010 Czernin
Auflage: 1. Auflage
300 Seiten; 19 cm x 12 cm
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7076-0315-6

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Das vielfältige und prachtvolle Bundesland zwischen Dachsteingebirge im Süden, Böhmerwald im Norden, Innviertel im Westen und der Ennsmündung im Osten war Hitlers Heimat. Der verstoßene Dichter Carl Zuckmayer nannte das Innviertel „Hitlers Bruthecke“ – und rückblickend mutet es unheimlich an, wie eng in Oberösterreich die Schicksale von NS-Verbrechern wie Eichmann oder Kaltenbrunner mit jenen der Vertriebenen, der KZ-Häftlinge in Mauthausen und seinen Nebenlagern oder der Widerstandskämpfer verbunden sind.

Hitler hatte große Pläne für seinen „Heimatgau“: Industrialisierung im Dienste der Kriegswirtschaft und auf Kosten Zehntausender KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter, ein „judenfreies“ Land für Nazibonzen und Linz als neue Kulturmetropole. In Sichtweite des KZ-Krematoriums von Mauthausen, in dem mehr als 100 000 Menschen aus 30 Nationen ermordet wurden, rauchten bei Linz die Hochöfen der „Hermann Göring-Werke“, der späteren VOEST. Im Salzkammergut ließen sich die Familien von Joseph Goebbels, Ernst Kaltenbrunner oder August Eigruber in enteigneten Villen nieder. Auf der anderen Seite leisteten Regimegegner in organisierten Gruppen im Salzkammergut, im Mühlviertel und den Industriestädten Widerstand. Doch die Verdienste der mutigen Männer und Frauen gerieten im Nachkriegsösterreich schnell in Vergessenheit ebenso wie die NS-Zeit – bis jetzt, als neonazistische Vorfälle in Ebensee, Mauthausen und anderen Orten die Vergangenheit wieder sichtbar machten.

Das vielfältige und prachtvolle Bundesland zwischen Dachsteingebirge im Süden, Böhmerwald im Norden, Innviertel im Westen und der Ennsmündung im Osten war Hitlers Heimat. Der verstoßene Dichter Carl Zuckmayer nannte das Innviertel „Hitlers Bruthecke“ – und rückblickend mutet es unheimlich an, wie eng in Oberösterreich die Schicksale von NS-Verbrechern wie Eichmann oder Kaltenbrunner mit jenen der Vertriebenen, der KZ-Häftlinge in Mauthausen und seinen Nebenlagern oder der Widerstandskämpfer verbunden sind.

Hitler hatte große Pläne für seinen „Heimatgau“: Industrialisierung im Dienste der Kriegswirtschaft und auf Kosten Zehntausender KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter, ein „judenfreies“ Land für Nazibonzen und Linz als neue Kulturmetropole. In Sichtweite des KZ-Krematoriums von Mauthausen, in dem mehr als 100 000 Menschen aus 30 Nationen ermordet wurden, rauchten bei Linz die Hochöfen der „Hermann Göring-Werke“, der späteren VOEST. Im Salzkammergut ließen sich die Familien von Joseph Goebbels, Ernst Kaltenbrunner oder August Eigruber in enteigneten Villen nieder. Auf der anderen Seite leisteten Regimegegner in organisierten Gruppen im Salzkammergut, im Mühlviertel und den Industriestädten Widerstand. Doch die Verdienste der mutigen Männer und Frauen gerieten im Nachkriegsösterreich schnell in Vergessenheit ebenso wie die NS-Zeit – bis jetzt, als neonazistische Vorfälle in Ebensee, Mauthausen und anderen Orten die Vergangenheit wieder sichtbar machten.

Susanne Rolinek, Dr., geboren 1969 in Salzburg, Historikerin, Ausstellungskuratorin und Universitätslektorin. Provenienzforscherin im Museum der Moderne Salzburg. Publikationen zu Kultur- und Zeitgeschichte sowie NS-Raubkunst.Gerald Lehner, geboren 1963 in Bad Gastein. ORF-Redakteur, Filmemacher, Autor, Alpinist und Bergrettungsmann. Arbeiten für internationale Magazine und Zeitschriften. Christian Strasser, geboren 1964 in Salzburg, seit 1994 Abteilungsleiter bei den Salzburger Nachrichten. Publikationen zu Kultur- und Zeitgeschichte.